Lust für Sadisten. Anne Pallas

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Lust für Sadisten - Anne Pallas

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      Viel Spaß beim Lesen meiner Romanserie

       Anne Pallas

      1

       Bukarest, Rumänien

      Die Rumänen bezeichnen ihre Hauptstadt selbst als die »Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten«.

      Tatsächlich gibt es in Bukarest vor allem eines nicht: Regeln.

      Beim genaueren Betrachten der Gebäude und ihrer Aneinanderreihung zeigen sich geschichtsträchtige Details. Das Stadtbild erinnert noch heute an Diktator Nicolae Ceausescu, der von 1965 bis 1989 das Land regierte. Ceausescu ließ damals Tausende Gebäude und ganze Dörfer zerstören, um Platz für den sogenannten Zuckerbäckerstil zu schaffen. Das beste Beispiel ist der Parlamentspalast im Zentrum der Stadt - das größte Gebäude Europas. Die kosmopolitische Hochkultur und der dominierende französische Einfluss in der Architektur der Stadt brachten ihr den Beinamen Micul Paris („Kleines Paris“, auch „Paris des Ostens“) ein.

      Doch sollte man einen Aspekt nicht unterschlagen, von dem sogar mancher Einheimische zugibt, dass er eine zuweilen ziemlich unangenehme Eigenheit seiner Stadt ist: den Nebel.

      Die Stadt wird von der Dâmbovița durchflossen; ihr Nebenfluss, die Colentina, bildet im Norden der Stadt eine Kette von neun natürlichen Seen

      Fast den ganzen Sommer über verursacht der Fluss ungewöhnlich dichte und dauerhafte Nebelfelder. Die Statistik weiß zu berichten, dass Bukarest während des Sommerhalbjahrs durchschnittlich zwanzig Nächte unter dichtem Nebel liegt.

      In solchen Nächten, wenn die Atmosphäre von nasskalten Schwaden erfüllt ist, dass man Wasser zu atmen glaubt und die Kälte einem bis ins Knochenmark zu dringen scheint, wenn selbst das Licht der Straßenlaternen nicht von einer zu der anderen reicht, dann regt sich auch im Herzen des kühnsten Mannes, der durch verlassene Straßen nach Haus geht, ein Gefühl von Unbehagen. Ein Gefühl, als lauere etwas Unheimliches und Drohendes in den Straßen; ein Gefühl, dass man gut daran tue, schneller zu seinem Ziel zu gehen – wenn man es finden kann. Und schließlich ein Gefühl von Erleichterung und Dankbarkeit zu allen guten Geistern, die einen sicher zu seinem Ziel gebracht haben, und man ist wieder in der hellen, anheimelnden Wohnung, umgeben von Angehörigen oder vertrauten Freunden.

      Denn wenn dieser dichte Nebel über die Metropole wälzt, beten die Menschen und zünden Kerzen an, damit die Monster aus Transsilvanien nicht wieder über ihre Stadt herfallen. Doch beeinflussen können sie es nicht.

      Karakil, die geflügelte Schlange, war gewissermaßen ein Reisender in Sachen Tod! Und auf seinem Gebiet war er absolute Spitze. Er tötete schnell und effizient, ohne Spuren zu hinterlassen. Außerdem genoss er den Schmerz und die qualvollen Leiden seiner Opfer. Und die Kombination dieser Fähigkeiten machten ihn zum perfekten Werkzeug.

      Bisher war er der Vollstrecker von Fürst Thezzphai, dem Stabschef seiner Hoheit Leviathan, dem König der Hölle des Westens. Da war die Welt von Karakil noch in Ordnung. Er erhielt einen Auftrag seines Herrn, erledigte diesen zuverlässig, und führte ein geregeltes Leben.

      Aber der Fürst hatte ihn verstoßen, aus seinen Reihen und der Hölle des Westens gewiesen. Und das machte Karakil noch gefährlicher und unberechenbarer, denn er war Vogelfrei, durfte straffrei von jedem getötet werden.

      Die Flucht hatte ihn mit seinen wenigen Gefolgsleuten, alle aus dem Geschlecht der Schlangen, nach Bukarest geführt. Und hier schien das Glück an seine Seite zurückzukehren. Er hatte einen Ort gefunden, der perfekt für ein neues Nest geeignet war. Aber noch war dieses nicht ausreichend geschützt, die zahlreichen Feinde könnten ihn jederzeit überwältigen. Ein mächtiger Schutz war nur sehr schwer zu bekommen. Heute würde die einzigartige Chance dazu erhalten.

      Nun saß Karakil im Queens Club, dem beliebten Treffpunkt der homosexuellen Szene, direkt im Zentrum von Bukarest gelegen. Er hielt sich hier regelmäßig auf, meistens jedoch erst um Mitternacht, wenn auf der Bühne die Liveshows stattfanden. Zu dieser Stunde waren die Gäste sexuell stark aufgeladen, und wurden so zu einer leichten Beute.

      Heute war eine Ausnahme. Er hatte kein Interesse an der Mitternachtsshow. Sein Ziel war ein junger Mann, von dem er wusste, dass er immer um diese Zeit in den Club kam, um einen Drink nach einem erfolgten Arbeitstag zu trinken.

      Er war sich bewusst, dass seine Zeit knapp wurde. Angespannt blickte er auf die Uhr. Viertel nach neun. Er überlegte, ob er noch ein Bier bestellen sollte. Nach kurzer Überlegung verwarf er den Gedanken. Heute Nacht brauchte er einen klaren Kopf.

      Da öffnete sich die Eingangstür. Zuerst spürte Karakil den kalten Nachtwind in den Club strömen, dann betrat der junge Mann den Raum, auf den er gewartet hatte: schwul, devot, sexuell aufgeladen, finanziell abgebrannt. Karakil hatte ihn beobachtet, abgewartet und würde nun zuschlagen. Die Menschen waren berechenbar.

      Der junge Mann trat an die Theke, so wie jeden Tag um diese Uhrzeit, und bestellte sich ein Bier. Er nahm einen tiefen Schluck, und ließ anschließend seine Blicke durch den Raum schweifen. Wie von Karakil erwartet, war sein Interesse geweckt. Er lächelte und setzte sich auf den Barhocker neben die Schlange.

      „Ich bin der Nicu. Spendierst du mir ein Bier?“

      Karakil winkte dem Barkeeper zu und hob zwei Finger.

      „Danke“, sagte Nicu. „Du bist nicht sehr gesprächig, he?“

      „Fünfhundert Leu.“

      „Hä?“

      „Das bekommst du von mir, wenn wir jetzt gemeinsam auf die Toilette gehen.“

      „Bestimmte Wünsche oder Neigungen?“

      „Normales Programm.“

      „Einverstanden.“

      „Ich gehe vor. Du kommst in fünf Minuten nach.“

      Karakil reichte dem Barkeeper zur Bezahlung der Getränke einige Geldscheine, stand auf und verließ den Raum.

      Nicu folgte kurz darauf. Er betrat die Herrentoilette. Aus der letzten Kabine hörte er ein auffälliges, unecht klingendes Hüsteln. Er öffnete die Tür, und wurde bereits erwartet.

      „Schließ die Tür", befahl Karakil, „und setzt dich auf den Toilettendeckel.“

      Nicu liebte die unterwürfige Rolle. Einige dominante Befehle genügten, und seine Lust war entflammt. Er gehorchte und nahm auf dem Deckel Platz.

      „Leg den Kopf in den Nacken und öffne deinen Mund“, kam die nächste Aufforderung.

      Nicu hatte keine Zeit zum Nachdenken, sondern tat, wie befohlen. Und dann geschah etwas Ungewöhnliches. Karakil beugte sich nach vorne und ließ eine fingernagelgroße Menge an Spucke in den Mund des Sitzenden laufen. Die Schlange hatte ihr Gift abgegeben.

      Und Nicus Körper reagierte unverzüglich. Die Schwere seines Körpers nahm zu, eine bleierne Müdigkeit nahm ihn gefangen. Er konnte seine Glieder nicht mehr bewegen, hatte keine Kraft mehr, den offenen Mund zu schließen. Er war körperlich gelähmt, geistig hellwach.

      „Nun

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