Die Earanna Chroniken. Wolfgang Seibert

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Earanna Chroniken - Wolfgang Seibert страница 5

Die Earanna Chroniken - Wolfgang Seibert Die Earanna Chroniken

Скачать книгу

es schien hätte er sich nicht gar so viel Mühe geben müssen, denn Rotgar und Halmir machten keinerlei Anstalten, das Thema anzusprechen. Ja sogar Targon hielt seine sprichwörtliche Neugier im Zaum. Dafür sprach er, als alle gesättigt waren und Farril meinte, es wäre an der Zeit sich auf den Weg zu machen, recht direkt ihr Dilemma an:

      „Auf die Gefahr hin unhöflich zu klingen: Wie weit ist es bis Elis Heim, denn bevor wir all zu tief in euer Land reisen, müssen wir wissen, ob es einen westlichen Ausgang gibt, denn nach Westen müssen wir.“

      „Dem Herzen nach!“ Narael sprach dies leise, wie zu sich selbst, doch ein jeder im Raum hörte es, dicht bei seinem Ohr.

      „Elis Heim ist nur wenige Stunden von hier.“erklärte Farril. „Und es gibt einen Weg wie ihr ihn braucht, doch es ist lange her das jemand ihn ging.“ er schaute die Reisenden der Reihe nach an. „Und vorher wird der Rat euch sehen und entscheiden, ob ihr das Eidesland bereisen dürft.“

      Er lachte und meinte dann: „Eine reine Formsache in eurem Fall! Dennoch sollten wir uns bald auf den Weg machen, damit wir auch Zeit haben um Boten zu den Ältesten zu schicken.“

      „Wenn Ihr es sagt. . . “ antwortete ihm Kraan. „Ich selbst weiß hier unten, ohne den Anblick des Himmels nicht zu sagen wie alt dieser Tag schon ist.“ er schaute in die Runde und fuhr dann fort: „Ich denke wir sind reisefertig und es kann losgehen.“

      „Erlaubt mir euch zu begleiten, hohe Frau!“ bat Rotgar in diesem Moment und übersah es als Farril die Augen verdrehte.

      „Warum liegt dir so daran?“ fragte ihn Narael.

      „Elis Heim ist auch mein Zuhause und das Ihr es mit eurer Anwesenheit ehren wollt, erfüllt mein Herz mit Freude. Noch größer wäre meine Freude, wenn ich dabei sein dürfte, wenn ihr Elis Heim betretet – denn das wird ein hoher Tag“. . .

      „Mein guter Rotgar“ unterbrach in Farril, „Nun werdet doch nicht gleich wieder so dramatisch! - Und überhaupt: sollte euer Platz nicht hier in der Ostwarte sein?“

      „Seit Silaufgang heute morgen nicht mehr!“ meldete sich Halmir, “Da begann meine Wacht.“

      „Wenn wir ohnehin denselben Weg haben und miteinander den Frieden wahren können, so lasst uns zusammen reisen.“ sagte Narael und beendete damit dieses Gespräch.

      Nach einem Moment der Stille verabschiedeten sich die Reisegefährten von Halmir und Farril plauderte sie durch lange Gänge und Treppen hinunter, bis sie in eine hohe Halle traten deren westliche Wand fehlte. Stattdessen war dort eine Reihe Säulen und dahinter ein grasbewachsenes Plateau, sicher groß genug um ganz Darrelbrück ausreichend Platz zu bieten. Dort standen in einer langen Reihe Menschen und Orks buntgemischt und alle waren den Säulen zugewandt.

      „Sicher jeder der nicht im Dienst ist!“ dachte Ardun.

      In der linken Wand, schon ganz nah bei den Säulen, war ein großes Tor, durch welches nun ihre Pferde herbei geführt wurden. Schon von weitem bemerkte Narael, dass ihre Pferde regelrecht herausgeputzt waren. Nicht nur abgerieben und gefüttert, sondern gestriegelt bis das Fell glänzte. Dazu war das Zaumzeug mit allerlei Blattwerk umwunden und selbst die Hufe schienen poliert.

      Bis auf ihr eigenes Pferd – dort verschwand das Zaumzeug unter weißen Blüten dicht an dicht.

      „Was geht hier vor?“ wollte Narael von Ardun wissen.

      „Mich interessiert wo sie hier oben die Blumen herhaben!“ scherzte Ardun, wurde aber sofort wieder ernst. Ebenso wie Narael hatte er leise gesprochen, ohne die Lippen zu bewegen und ohne zu ihr herüber zu schauen. „Es erinnert mich ein wenig an Durn. Die Menschen dort hätten dir sicher auch gern dein Pferd geschmückt, wenn wir ihnen die Zeit dazu gelassen hätten, ehrwürdige Schwester.“

      „Hier sind es Orks und sie kennen weder Galens Haus noch seine ehrwürdigen Schwestern!“

      „Und wenn es auch merkwürdig klingen mag: Sie verehren Euch weil Ihr eine Elbin seid!“

      „Ein Gedanke der mir Gänsehaut verursacht.“ flüsterte Narael, denn nun waren sie schon nah bei den Pferden und den Orks, welche bei den Säulen auf der Grenze von drinnen nach draußen stehen geblieben waren.

      Farril gab Rotgar ein Zeichen, woraufhin dieser ein paar Schritte weit ins Freie ging, sich ihnen wieder zuwandte und sprach:

      „Willkommen im Eidestal, ihr Reisenden aus fernen Landen, denn so ihr jetzt ins Licht hinaustretet, seid ihr wahrhaftig im Eidestal. Wahret den Frieden und unter jedem Dach wird man euch willkommen heißen und Schutz gewähren.!“

      Zwar hatte er alle Reisenden willkommen geheißen, aber aller Augen, ob Ork, ob Mensch, ruhten erwartungsvoll auf Narael.

      Einen Moment lang zögerte sie und fragte sich ob dies womöglich nur ein wirrer Traum sei. Doch nein – kein Elb würde sich so etwas träumen lassen!

      Und überhaupt: Was sagte eine junge Elbin aus gutem Hause in so einer Situation?

      Doch bevor die junge Elbin gänzlich verzweifelte, übernahm die Höflichkeit der ehrwürdigen Schwester des grünen Hauses und so rief sie: „Habt Dank für euer Willkommen und für eure Gastfreundschaft. Wir werden den Frieden wahren.“

      Zur Antwort erklang ein fröhlicher Jubel. Tief Orkstimmen dröhnten Ja und Hurrah während die helleren Menschenstimmen Willkommen sangen.

      Alle waren glücklich.

      Doch Narael selbst fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Zu gut klangen noch Rotgars Worte in ihr nach: „Starfarers daughter at the Eastward appears when Rannas darkest hour nears.“

      Sie konnte sich nicht helfen – der Jubel, die weißen Blumen und die Freude schienen ihr nicht recht zu diesen Worten zu passen.

      Farrils einladende Handbewegung hatte sie zwar gesehen, aber erst als Ardun neben ihr flüsterte: „Und los, ehrwürdige Schwester!“ erfasste sie die Bedeutung der Geste und setzte sich in Bewegung.

      Gleichzeitig wurden ihre Pferde herbeigeführt und noch einige dazu.

      Die Menge teilte sich und so wurde erkennbar, das in der Mitte der Säulenreihe eine Straße ihren Anfang nahm, welche auf das südwestliche Ende des Plateaus zielte.

      Rotgar war Naraels Pferd entgegen gegangen und wartete dort auf sie um ihr in den Sattel zu helfen. Er übergab ihr feierlich die Zügel, sank nieder auf ein Knie und sprach: „Ich weiß Ihr bedürft meiner Hilfe nicht, hohe Frau, aber Bitte, erweist mir die Ehre!“ damit legte er seine Hände ineinander, als Steighilfe für ihren Fuß.

      Naraels erster Impuls war, Rotgar zu ignorieren und mit einem Satz einfach in den Sattel zu springen, trotz all der Augen, welche auf sie gerichtet waren. Doch auch diesmal übernahm die ehrwürdige Schwester in ihr: „In der Tat bedarf ich der Hilfe nicht, dennoch will ich Euch diesen Dienst erlauben, solange Ihr keine Gewohnheit daraus macht!“

      „Wie Ihr wünscht, Herrin!“ antwortete er, ungehört. Seine Worte gingen in dem erneut aufbrandenden Jubel unter.

      Als er nach einer weiteren Verbeugung zu seinem Pferd gehen wollte, stand plötzlich Bron mit ihrer beider Pferde vor ihm:

      „Du

Скачать книгу