Lektüre für Augenblicke 3. Joachim Stiller
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- Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt am Main 1976
Fortsetzung…
Teilweise rehabilitiert sich Habermas inzwischen bei mir... Wenn er aber wüsste, wie und wo, wäre er wohl auch damit nicht einverstanden...
Ich bin immer mehr dafür, zu Einzelwährungen aller europäischen Einzelstaaten zurückzukehren... Je eher, umso besser... Das ist zwar ein Spiel mit dem Feuer, aber andernfalls droht uns erst recht der Kollaps... Das nächste Land, das die Finanzelite plattmachen wird, ist Frankreich, und das wird Europa nicht mehr stemmen können...
Antwort auf die These von iselilja im Philosophie-Raum:
Das idealistische Menschenbild, vielleicht sogar in Anlehnung an Rousseau, "kann" gar nicht der Grund für den Zusammenbruch des Ostens gewesen sein, denn es ist doch das einzig vernünftige, und nur ein Restbestand eines humanistischen Menschenbildes, das allein Grundlage des "neuen" Menschen sein konnte... Also das idealistische Menschenbild würde ich nun weiß Gott nicht für den Zusammenbruch verantwortlich machen... Ganz im Gegenteil: Man hätte es sogar noch weiter ausbauen müssen, etwa durch Rückgriff auch auf Feuerbach, der trotz seines Atheismus ein solches humanistisches Menschenbild fast zu einsamen Höhen geführt hat, die ganze Trichotomie des Menschen, eines Menschen als Körper, Seele und Geist, als Denken, Fühlen und Wollen... Wir sollten vielleicht einmal Feuerbach lesen. Du wärst baß erstaunt, wie gesund das ist... Marx scheint alles andere als ein reduktionistischer Monist gewesen zu sein... Und das könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass er etwa die (vor allem) französischen Materialisten (Moleschott, Ludwig Büchner usw.) in ihrem ausgesprochenen Reduktionismus und Monismus für "Vulgärmaterialisten" hält... Ich habe mich lange gefragt, was Marx mit diesem Begriff des Vulgärmaterialismus meint, und warum er ausgerechnet die (vor allem) französischen Materialisten derart anfeindet... Der Grund könnte eben darin bestehen, dass Marx eben tatsächlich ein idealistisches Menschenbild bis zum Schluss beibehalten hat, und zwar ganz ungeachtet seines Atheismus und seiner Religionskritik... Man darf ja nicht vergessen, dass Marx aus eine kritisch-protestantischen Familie kam... Und das muss ihn in seiner Kindheit sehr geprägt haben...Nein, ich bin mir fast Sicher, dass das so ist... Atheismus, als Waffe gegen Hegel, ja,, aber materialistischer Monismus, anders als dann später bei Lenin, nein...
@ isel,
Ich glaube, dass Philzer mit seiner Analyse viel näher an der Wahrheit liegt, wenn er behauptet, den Zusammenbruch des Ostens hätte es nur gegeben, weil der Staat, anders als von Marx prophezeit, nicht abgestorben ist, und auch nicht absterben konnte… Und dann brach das System eben unter der eigenen Last zusammen… Das würde ich als Kehrseite zu meiner eigenen Analyse gelten lassen…
Die Finanzwirtschaft hat sich völlig von der Realwirtschaft gelöst und eilt ihr voraus... Da kann man eigentlich nur noch aus der Not eine Tugend machen, und die Finanzwirtschaft "komplett" von der Realwirtschaft abkoppeln... Das Stichwort heißt hier "Trennbankensystem"...
Joachim Stiller Münster, 2014
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