Die Mädchen meiner Schule. Benny Bohlen

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Die Mädchen meiner Schule - Benny Bohlen

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können. Aber sicher bin ich mir nicht.“

      „Das klingt spannend“, sagte ich und meinte es in diesem Augenblick auch ehrlich. Diese junge Österreicherin faszinierte mich von der ersten Sekunde an. Sie hatte eine ungewöhnliche Ausstrahlung, die meine Seele streichelte.

      „Mein Leben verlief wirklich ungewöhnlich“, antwortete die Blondine.

      „Hat diese Ungewöhnlichkeit bezüglich Ihrer Vergangenheit in Graz etwas mit dem Wunsch einer Unterhaltung zu tun?“

      „Darf ich vorher etwas fragen?“

      „Natürlich, Frau Waldenfels.“

      „Sie besitzen eine Ausbildung zum Vertrauenslehrer?“

      „Ja. Ich habe sogar ein Diplom erhalten.“

      „Sie unterliegen der Schweigepflicht, wie es bei Ärzten üblich ist?“

      „Ich musste sogar einen Eid dafür ablegen. Ich sichere Ihnen meine absolute Verschwiegenheit zu und werde das Vertrauen, dass Sie in mich legen, nicht enttäuschen.“

      „Danke. Das war mir sehr wichtig.“

      „Das klingt recht geheimnisvoll.“

      „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich verdient habe, als Lehrerin zu arbeiten“, sagte die junge Frau in einem nachdenklichen Ton.

      „Sie haben doch das Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen.“

      „Ja.“

      „Wo liegt dann das Problem?“

      „Darüber möchte ich mit Ihnen sprechen. Aber ich vermute, die vereinbarte Stunde wird nicht ausreichen.“

      „Dann legen wir weitere Termine fest. Solange, bis Sie sich alles von der Seele geredet haben. Dafür bin ich da.“

      „Das klingt gut.“

      „Ich würde einfach sagen, Sie beginnen am Anfang Ihrer Geschichte.“

      „Das war vor dem Beginn meines Studiums.“

      „Dann beginnen Sie zu diesem Zeitpunkt.“

      Und Julie Waldenfels begann zu erzählen:

      Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark, ist mit knapp über sechshunderttausend Einwohnern die drittgrößte Stadt Österreichs.

      Der reichste Bürger war Dr. Bernhard Wolfsberg. Er war Vorstandsvorsitzender der Magna Steyr AG. Der Mann lebte in einer prächtigen weißen Villa, die auf einem Hügel am Rand der Stadt lag.

      Und genau diesen Mann wollte ich um Unterstützung bitten.

      Aber ich hatte schon immer die Überzeugung, dass man jeden Versuch unternehmen musste, um ein großes Ziel zu erreichen. Also klingelte ich eines Nachmittages an der Tür der prächtigen weißen Villa.

      Und das Glück war mir damals hold. Ich wurde von einem Butler in ein Arbeitszimmer geführt und stand kurz darauf vor dem Hausherrn.

      „Mein Name ist Julie Waldenfels“, stellte ich mich schüchtern vor.

      „Guten Tag, Fräulein Waldenfels“, sagte Dr. Wolfsberg.

      Der Ärger wegen der Störung war verflogen bei der Betrachtung seiner attraktiven Besucherin. „Wollen Sie sich nicht setzen?“

      „Gern“, antwortete ich, und nahm ihm gegenüber auf einem Stuhl Platz. Es folgte ein kurzes Schweigen.

      „Was ist der Grund Ihres Besuches?“, begann Dr. Wolfsberg das Gespräch.

      „Ich möchte ein Geschäft mit Ihnen machen“, antwortete ich.

      „Was für ein Geschäft“, fragte der Hausherr verblüfft.

      Ich zögerte wieder, dann sagte ich: „Ich habe gestern die Matura bestanden.“

      „Meinen Glückwunsch.“

      „Ich möchte an der Karl-Franzens-Universität Lehramt studieren“, fuhr ich fort.

      „Das ist sehr empfehlenswert“, sagte Dr. Wolfsberg trocken.

      „Ich brauche eine persönliche Empfehlung von einer bedeutenden Person, um aufgenommen zu werden. Außerdem kann ich mir die Studiengebühren nicht leisten.“

      „Kann Ihre Familie Sie nicht unterstützen?“

      Ich lachte kurz auf, verächtlich und zugleich belustigt.

      „Nein. Mein Vater ist Arbeiter. Ich habe drei Brüder und zwei Schwestern. Was denken Sie?“

      Dr. Wolfsberg rieb sich die Nase. „So ist das also. Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich um ein Stipendium zu bemühen?“

      „Meine Noten sind nicht gut genug. Ich war keine fleißige Schülerin im Gymnasium.“

      „Dann müssen Sie warten, bis Sie angenommen werden und in der Zwischenzeit arbeiten.“

      „Nein. Ich möchte sofort mit dem Studium beginnen.“

      „Ich verstehe“, erwiderte Dr. Wolfsberg, obwohl er nichts verstand. „Jetzt erzählen Sie mir doch einmal, was diese Geschichte mit Ihrem Besuch bei mir zu tun hat!“

      „Ich möchte, dass Sie mein Empfehlungsgeber für die Aufnahme zur Universität sind. Sie können mit Ihren guten Kontakten dafür sorgen, dass ich angenommen werde. Außerdem möchte ich, dass Sie meine Studiengebühren übernehmen“, antwortete ich trocken.

      Er war überrascht. „Sie wollen, dass ich ...?“

      „Es wäre bestimmt kein Opfer für Sie. Ich meine, Sie könnten es sich doch leicht leisten.“

      „Zweifellos“, meinte er trocken.

      Seine Stimme nahm einen sarkastischen Ton an. „Wie lange hätten Sie's gern? Vier Jahre? Oder beabsichtigen Sie zu promovieren?“

      „Nur vier Jahre lang.“

      Dr. Wolfsberg starrte mich einen Moment lang an, dann lachte er ungläubig. „Wenn ich Sie richtig verstehe, Fräulein ...“

      „Nennen Sie mich Julie!“

      Er seufzte geduldig. „Also gut — Julie. Sie wollen, dass ich, ein vollkommen Fremder, die ganze Sache finanziere.“

      „Ganz richtig.“

      „Wie um alles in der Welt kommen Sie dazu, zu glauben, dass ich das tun würde?“

      „Weil ich Ihnen etwas zu bieten habe!

      „Und das wäre?“

      Ich sah ihm gerade in die Augen, holte tief Luft und antwortete: „Ich werde Ihre Geliebte und schenke Ihnen meinen Körper. Sie können mit mir machen, was immer, und

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