Vampirjagd. Heike Möller

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Vampirjagd - Heike  Möller

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schon dreimal. Erzähl ihnen, was du mir gezeigt hast.“ Jannik sah seinen Freund auffordernd an.

      Tobias überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. „Gebt mir eure Hände. Dann zeige ich es euch. Du auch, Jan.“

      Rowena runzelte die Stirn, aber Neugierde breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie stellte ihr Glas auf den Tisch und reichte Tobias ihre Hand. Tristan und Jannik taten es ihr nach. Sie bildeten einen Ring. Tobias Kerner schloss die Augen, holte tief Luft und ließ die Erinnerungen an den Träumen ihren Lauf.

      Schmerz.

      Demütigung.

      Qual.

      Folter.

      Blut.

      Wunden, die sich nicht schlossen.

      Endgültiger Tod.

      Mit einem würgenden Laut riss sich Tristan los, zog sich zitternd in seine Ecke des Sofas zurück. Seine Augen, sonst eher schmal, waren weit aufgerissen und leuchteten obsidianschwarz.

      Jannik hatte die Bilder schon einmal gesehen, doch dieses Mal hatte Tobias auch die Empfindungen von zwei weiteren Vampiren hinzugefügt. Schwer atmend zog sich Jan ein wenig zurück.

      Rowena behielt die Hand von Tobias einen Moment in ihrer. Sie sah in das hübsche Gesicht von Tobias, wartete darauf, dass er die Augen öffnete. Als er sie öffnete, sah sie eine ebenfalls obsidianschwarze Fläche, aber sie blickte auch kurz dahinter. Und holte erstaunt Luft.

      Tobias sah sie flehend an. >Bitte nicht!<, sendete er ihr direkt.

      Rowena nickte. >Später müssen wir reden, in Ordnung?<

      >Ja.<

      „Verdammt, welches Schwein tut so etwas?“, fragte Tristan. In seiner Stimme war ein tiefes Knurren, dass seiner Bassstimme noch etwas zusätzlich Bedrohliches gab. Erschüttert griff er nach seinem Weinglas und leerte es mit einem Schluck.

      „Das sollten wir versuchen herauszufinden und dann denjenigen stoppen.“ Jan schlug sein Bein über das andere und legte seine Fingerspitzen dachförmig zusammen.

      „Und wie?“, fragte Rowena.

      „Der beste Anhaltspunkt, den wir haben, ist Leclerc. Er ist das letzte Opfer.“

      Rowena schnalzte mit der Zunge. „Ich mochte ihn zwar nicht, aber einen solchen Tod hat er nicht verdient“, sagte sie leise.

      „Ich glaube, niemand mochte ihn wirklich“, ergänzte Tristan. „Aber ich gebe dir Recht. Das war barbarisch.“

      „Uns zu jagen und zu töten ist eine Sache.“ Jan blickte ins Leere, runzelte die Stirn. „Aber Folter?“

      „Sag ich doch“, knurrte Tristan.

      „Wir müssen versuchen herauszufinden, was Leclerc als letztes gemacht hat und wo. Vielleicht auch mit wem.“ Rowena versuchte die Angelegenheit so neutral als möglich anzugehen.

      „Richtig. Vorgestern hätte er einen Termin mit mir in der Firma gehabt. Um zehn Uhr morgens. Um vierzehn Uhr kam Tobi in mein Büro und erzählte mir von seiner Vision. Ich meine, er zeigte sie mir.“

      „Du hattest diese Vision in der Nacht zuvor?“, fragte Rowena.

      „Ja“, antwortete Tobias. „Etwa gegen drei Uhr morgens. Ich nehme an, dass das der Todeszeitpunkt war und ich einfach nur ein geballte Ladung Schmerz empfing.“

      „Wann hattest du das letzte Mal davor mit Leclerc gesprochen, Jan?“

      Er überlegte kurz. „Am Vortag, also vor drei Tagen. Leclerc war schon in Berlin, einen Tag früher als verabredet. Er meinte, er wolle das Berliner Nachtleben genießen.“

      „Persönlich oder telefonisch?“

      Jannik musste insgeheim über den analytischen Verstand von Tristan lächeln, hütete sich aber, es offen zu tun. Der Krieger hatte viele Schlachten geschlagen, wortwörtlich. Und oft führten seine Taktik und seine Präzision zum Ziel.

      „Telefonisch. So gegen 15 oder 15 Uhr 30. Er ist in einem Hotel in der Nähe des Potsdamer Platzes abgestiegen.“

      „Warst du schon da und hast dich umgesehen?“

      Jannik schüttelte den Kopf. „Alleingänge halte ich in der Situation für zu gefährlich.“

      Tristan grinste schief. „Kluges Kerlchen.“

      „Danke, alter Mann.“

      Tristan Kadian wurde in Lothringen im Jahre 1162 geboren. Er war ein Kreuzritter gewesen und wurde von einem bösartigen Vampir gegen seinen Willen gewandelt, nachdem Tristan ihn in einer Schlacht bei Akkon im Jahre 1191 besiegt hatte.

      „Hast du eine Ahnung, wo er sich ins Nachtleben stürzen wollte?“, fragte Tobias. Er hatte inzwischen sein Glas in die Hände genommen, ließ es vorsichtig zwischen seinen Handflächen hin und her gleiten. Dabei vermied er es, Rowena anzusehen.

      „Er bevorzugte das ´Psycho` und das ´Everage`. Aber ich weiß nicht, ob die dieses Mal auf seinem Weg lagen.“ Jannik spürte, dass zwischen Rowena und Tobias etwas vorging, vermied es aber aus Respekt gegenüber seinen Freunden in ihre Gedanken einzutauchen. Wenn es wichtig war, würde er es schon erfahren.

      „Ich denke, dass ist doch mal ein Anfang“, meinte Tristan. „Ich schlage vor, dass ihr beide die beiden Clubs besucht und Rowena und ich das Zimmer von Leclerc durchsuchen. Was haltet ihr davon?“

      Schmunzelnd blickte Tobias in Tristans Augen. „Zimmerdurchsuchung. Schon klar!“

      Tristan sah Tobias an, als ob er ihn gleich ohrfeigen würde. Rowena hingegen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

      >Du hattest Recht, Jan<, sandte sie ihrem Freund zu. >Tobias ist wirklich nett und ich mag ihn!<

      >Nimmersatt!<, dachte Jan und schickte diesen Gedanken zärtlich an die schöne Frau.

      „Am besten machen wir uns sofort auf den Weg, ehe die Spur noch kälter wird. Drei Tage ist eine lange Zeit. Zeit genug um den Verbrechern die Möglichkeit zu geben, ihre Spuren zu verwischen.“

      Jannik schlug sich die flache Hand gegen die Stirn. „Verdammt. Ich hätte Ben rufen können! Er ist doch ein Profi.“

      „Benjamin van Güldensteen?“, fragte Rowena neugierig.

      Tristan zog indigniert eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.

      „Ja. Er ist im Ruhrgebiet Polizist und hat reichlich Erfahrung im Lesen und Sichern von Spuren.“

      Tobias lachte leise. „Jan, nichts für ungut. Aber können Methoden der Polizei der Sterblichen uns weiterhelfen?“

      „Ben ist schon seit zweihundert Jahren Polizist, Tobi.“ Jannik trank den letzten Schluck Blut, stellte sein Glas ab. „Er hat beim Yard gearbeitet, beim FBI, beim BKA und in Paris und Moskau. Er hat einen guten kriminalistischen Spürsinn, den wir hier gebrauchen können.

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