Verwirrende erste Liebe. Caroline Milf

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Verwirrende erste Liebe - Caroline Milf

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legte sich flach auf den Bauch. Seine Knopfaugen sahen so traurig aus, dass Vanessa sich nicht gewundert hätte, wenn Tränen aus ihnen geströmt wären.

      Sie richtete sich auf und sagte zu Sarah: „Da siehst du es. Luna kann einfach nicht sechs Stunden lang dicht halten. Sie ist zu klein dazu. Aber wenn meine Mutter mitbekommt, dass sie schon wieder ins Haus gemacht hat...“

      „Wir können es ja wegwischen“, meinte Sarah schnell. „Dann merkt deine Mutter nichts von dem Unglück.“

      „Und der Teppich? Siehst du nicht, dass Luna ein Stück davon abgefressen hat? Bestimmt, weil sie sich einsam fühlte. Himmel noch mal, Sarah, was soll ich bloß machen? Meine Eltern sind den ganzen Tag nicht zu Hause. Ich kann den Hund doch nicht mit in die Schule nehmen, oder?“

      „Ich weiß nicht. Vielleicht doch“, antwortete Sarah nachdenklich. „Stören würde er doch nicht, oder?“

      „Ich weiß nicht, was Luna einfällt, wenn sie die vielen Hosenbeine in unserer Klasse sieht“, lachte Sarah. „Vielleicht hat sie Lust hineinzubeißen. Und für die krummen Beine unserer geliebten Bohnenstengel kann ich schon gar nicht garantieren.“

      Endlich war es ihr gelungen, Sarah zum Lachen zu bringen. Sarah lachte so herzlich, dass Luna begeistert um sie herumsprang. Der Hund hatte eine Vorliebe für lustige Leute.

      „Ach, das müsste herrlich sein!“, japste Sarah. „Ich stell mir vor, wie die Bohnenstengel mit ihren krummen Beinen und dem langen Schlabberrock ins Klassenzimmer stolziert, ihr blödes Englischbuch unter dem Arm und mit ihrem Spinnengesicht... du weißt schon. Und dann saust Luna unter unserem Tisch hervor und beißt ihr mir nichts, dir nichts in die Wade… ach bitte, Vanessa, nimm den Hund doch morgen mit in die Schule. Ich wette, er springt die Bohnenstengel sofort an, wenn er sie sieht. Ich würde das tun, wenn ich ein Hund wäre, das schwöre ich dir.“

      Vanessa lachte mit. Sie lachten und kicherten, wie sie es oft taten, wenn sie etwas witzig fanden. Vanessa war froh darüber, dass Sarah wieder gute Laune hatte. Jetzt wurde der Nachmittag vielleicht doch noch richtig gemütlich.

      „Ich geh schnell einen Lappen holen“, sagte sie zu Sarah. „Lässt du Luna mal eben in den Garten?“

      „Ja, mach' ich.“ Sarah öffnete die Haustür, und Luna raste los.

      Als Sarah eine halbe Stunde später immer noch nicht zurück war, fing Vanessa an, sich zu wundern. Wo war sie bloß abgeblieben? Es hätte doch genügt, den Hund mal eben in den Garten zu lassen...

      Aber Sarah schien mit Luna spazieren gegangen zu sein.

      Vanessa öffnete die Haustür und spähte in den Garten. Dort war weder von Sarah noch von Luna eine Spur zu sehen. Also zog sie ihre Jacke über und ging durch den Garten auf die Straße. Sie sah in beide Richtungen, aber sie entdeckte immer noch nichts. Sarah und Luna blieben verschollen.

      „Das gibt's doch gar nicht“, murmelte Sarah vor sich hin. Sie ging zuerst in Richtung Innenstadt. Den Weg zum Park hatte Sarah bestimmt nicht eingeschlagen. Sie fand Parks langweilig.

      Vanessa ging fünf Minuten, ohne eine Spur von ihrer Freundin oder Luna zu entdecken. Sie begann sich allmählich Sorgen zu machen. Sie kehrte um und ging schnell in Richtung Park.

      Plötzlich sah sie Luna. Sie raste mit fliegenden Ohren hinter einem schwarzen Ungetüm von Hund her.

      „Luna, hierher!“, rief Vanessa energisch.

      Der Hund musste taub geworden sein. Er blieb nicht einen Augenblick lang stehen, sondern fuhr damit fort, das schwarze Ungetüm zu verfolgen.

      Wo war nur Sarah? Vanessa ging über die Wiese und sah sich suchend um. Und dann entdeckte sie sie.

      Sarah saß mit zwei Typen auf einer Bank und unterhielt sich allem Anschein nach prächtig. Gerade lachte sie laut heraus.

      „Das ist doch die Höhe!“, schimpfte Vanessa, obwohl ihr niemand zuhörte. Sie ging schnell auf die Bank zu.

      „Also hier steckst du!“, sagte sie vorwurfsvoll zu Sarah. „Ich hab' die halbe Stadt nach dir und Luna abgesucht. Du hättest mir ja sagen können, dass du dich im Park mit Freunden treffen willst.“

      Endlich hörte Sarah damit auf, den schlanken Jungen anzulächeln. Aber sie schien sich nur ungern von ihm loszureißen.

      „Ich wäre gleich zurückgekommen, wenn du deinen Hund besser erzogen hättest“, erklärte sie Vanessa. „Ich hab' Luna nur in den Garten gelassen, aber dann sind die beiden Jungs mit Rocky vorbeigekommen, und Luna ist einfach über den Zaun gesprungen und Rocky hinterhergerast.“

      „Was für ein Rocky denn?“, fragte Vanessa verblüfft.

      „Lustiger Name für einen Hund, nicht wahr? Ich hab' auch gelacht, als ich ihn gehört habe: Rocky heißt der Hund, den deine Luna jagt. Hast du ihn nicht gesehen? Ein schwarzer Riese mit ganz viel Fell!“, meinte Sarah grinsend.

      „Du meinst dieses Ungetüm?“, fragte Vanessa und deutete auf den großen schwarzen Hund.

      „Allerdings. Das ist Rocky. Deine Luna hat sich in ihn verliebt, glaube ich.“ Sarah lachte schon wieder. Dabei schielte sie verdächtig zu dem großen Blonden hin, als wolle sie die Wirkung ihres Gelächters auf ihn testen.

      Vanessa fand, es war an der Zeit, die beiden gutaussehenden Typen auf der Bank kennenzulernen. Wenn Sarah nicht von selbst auf die Idee kam, sie vorzustellen, musste sie nachhelfen.

      „Ich bin übrigens Vanessa“, sagte sie unbestimmt in Richtung der beiden Jungs. „Und der kleine graue Hund gehört mir.“

      Der große Blonde grinste, und der tolle Dunkle betrachtete Vanessa mit interessiertem Blick.

      „So, so, du bist also Vanessa“, sagte der Dunkle lächelnd. „Das ist ja ein toller Tag. Da lernen wir so ganz nebenbei zwei süße Mädchen kennen...“

      „Wieso? Habt ihr Sarah auch gerade erst kennengelernt?“, fragte Vanessa verblüfft.

      „Natürlich. Das heißt - eigentlich hat Rocky sie kennengelernt. Er hat sie nämlich umgerannt, als er vor deinem sogenannten Hund ausgerissen ist. Wir haben ihr wieder auf die Beine geholfen, und so lernt man sich eben kennen“, meldete sich nun der große Blonde zu Wort.

      Vanessa sah irritiert von, einem zum anderen.

      „Habt ihr auch Namen?“, wollte sie wissen.

      Die beiden lachten.

      „Ich heiße Henri“, sagte der Dunkle, der Vanessa eigentlich besser gefiel.

      „Und ich Niklas“, ergänzte der Blonde lächelnd.

      „Wem von euch beiden gehört der Riesenhund?“, erkundigte sich Vanessa.

      „Mir“, antwortete Henri, der dunkelhaarige Junge.

      „Dann könntest du ihn vielleicht dazu bewegen, damit aufzuhören, meine Luna zu Tode zu hetzen“, bat Vanessa, ohne zu lächeln.

      „Wenn du meinst.“

      Henri pfiff durch die Zähne.

      Der

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