Verwirrende erste Liebe. Caroline Milf

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Verwirrende erste Liebe - Caroline Milf

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Süß nennst du so ein Ungetüm von einem Hund? Echt, Vanessa, bei dir hat was ausgehakt. Wie kann man so ein Monster süß finden?“ Vanessa tippte sich an die Stirn.

      „Ist ja egal“, lenkte Sarah ein. „Ich hätte es jedenfalls toll gefunden, wenn wir die beiden noch mal wiedergesehen hätten. Aber damit ist bestimmt Essig, blöd, wie du dich benommen hast!“

      Sarahs Vorwürfe trafen Vanessa tiefer, als sie zugeben wollte. Sie hatte sich inzwischen selbst schon vorgehalten, einen Fehler gemacht zu haben. Niklas und Henri waren nämlich wirklich nicht ohne!

      Jedenfalls waren sie wesentlich erwachsener als die Jungs aus ihrer Klasse, bei denen man nur kalt kichern konnte, wenn sie einen anmachten.

      „Ist ja nicht gesagt, dass wir sie nicht mehr treffen“, meinte sie kleinlaut. „Man läuft sich doch immer mal über den Weg, oder?“

      „Wir sind Niklas und Henri noch nie über den Weg gelaufen“, bemerkte Sarah spitz.

      „Doch, sind wir. Heute nämlich“, stellte Vanessa richtig.

      „Heute bin ich ihnen über den Weg gelaufen. Alles war klasse, bis du aufgetaucht bist und die Zicke rausgehängt hast. Mich würde echt mal interessieren, was du gegen die Jungs hast.“

      Sarah sah Vanessa fragend an.

      Vanessa sinnierte vor sich hin. Sie war froh, als das Mikrowellengerät einen Piepton von sich gab. Rasch stand sie auf und öffnete die Tür.

      Sie stellte das Nudelgericht vor Sarah hin.

      „Gib mir die Hälfte davon ab!“, bat sie unwirsch.

      „Klar. Hast du einen Teller?“

      Sarah zerteilte den Nudelauflauf mir der Gabel in zwei Hälften. Vanessa holte einen Teller und hielt ihn Sarah hin. Die Aktion gelang.

      „Schmeckt nicht schlecht“, meinte Vanessa kauend.

      „Ich will jetzt nicht übers Essen reden“, maulte Sarah. „Ich will wissen, was wir tun sollen, um die Jungs wiederzusehen. Nun sag schon, Vanessa. Schließlich hast du alles vermasselt, nicht wahr?“

      „Möglich“, gab Vanessa schuldbewusst zu. „Aber wenn die Typen uns sehen wollen, sollen sie sich was einfallen lassen. Hast du nicht gerade heute behauptet, du würdest keinem Jungen nachlaufen?“

      „Würde ich auch nicht“, bekräftigte Sarah. „Aber als ich das gesagt habe, habe ich Marcel gemeint. Der kann mich echt mal!“

      Sie aßen ihre Teller leer. Danach holte Vanessa zwei Becher Joghurt aus dem Kühlschrank.

      „Kirsch oder Ananas?“, fragte sie Sarah.

      Sarah stutzte. Dann kicherte sie. „Weißt du, woran ich gerade gedacht habe?“

      „Nee. Ich kann leider keine Gedanken lesen.“

      Sarah ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Sie griff nach dem Kirschjoghurt und riss ihn auf. Dann erklärte sie lachend: „Ich hab mir gerade gedacht, dass du genauso fragen könntest: Henri oder Niklas?“

      „Wie? Was?“ Vanessa machte ein dummes Gesicht.

      Sarah lachte immer noch. „Wenn du mich fragen würdest, ob ich Niklas oder Henri netter fände, wüsste ich auch keine Antwort. Genauso wenig wie ich weiß, ob ich Kirsch- oder Ananas-Joghurt lieber mag. Ich mag alle beide.“

      „So wie Henri und Niklas?“, fragte Vanessa.

      „Genau. So wie Henri und Niklas. Ich finde, sie sind beide irgendwie toll. Henri sieht unglaublich gut aus, und Niklas ist so... lieb...“

      „Woher weißt du, dass Niklas lieb ist?“, wollte Vanessa wissen.

      Sie stellte die Frage nur, um sich selbst keine Blöße zu geben. Ihr ging es nämlich haargenau wie Sarah. Sie fand sowohl Niklas als auch Henri sympathisch, und wenn man sie gefragt hätte, welchen von beiden sie netter fände, hätte sie keine Antwort gewusst.

      „Ich weiß nicht, woher ich es weiß. Ich fühle es irgendwie. Ist ja auch egal. Wir sehen die beiden ja doch nie wieder“, antwortete Sarah niedergeschlagen.

      Sie löffelte ihren Joghurt aus.

      Vanessa tat das gleiche. Sie rührte in dem leeren Becher und fragte nach einer langen Pause: „Und wenn doch? Wenn wir sie doch wiedersehen? Was dann?“

      „Was meinst du?“, fragte Sarah begriffsstutzig zurück.

      „Was tun wir dann? Ich meine, wo wir doch beide nett finden?“

      Sarah wirkte, als habe man in ihrem Kopf eine Kerze angezündet.

      „Jetzt verstehe ich, was du meinst!“, rief sie aus. „Wir finden beide Niklas und Henri nett, nicht wahr? Und wenn wir die beiden wiedersehen, wissen wir nicht, wer zu wem... Mist! Vielleicht wissen die Jungs es?“

      „Du willst doch nicht die Jungs entscheiden lassen, wer mit wem geht, ich meine, falls überhaupt und so? Ehrlich, Sarah, das ist unmöglich! Das geht nicht. Das will ich nicht. Entweder wir klären das, oder wir hauen ab, wenn die Jungs um die Ecke biegen.“

      „Aber wie denn klären?“, fragte Sarah hilflos.

      „Also, pass auf!“ Vanessa setzte sich gerade und schlug mit dem Löffel auf den Tisch. „Du musst dir darüber klar werden, ob du Niklas oder Henri besser leiden kannst. Nur für den Fall natürlich, dass da was läuft.“

      „Ja, schon. Aber warum ich? Warum nicht du?“, wollte Sarah wissen.

      „Och, mir ist es eigentlich egal“, murmelte Vanessa verlegen und dachte an Henri.

      „Ich glaube, mir nicht“, gab Sarah zu. „Ich glaube, ich mag Niklas doch lieber. Er ist...“

      „So lieb, ich weiß!“, lachte Vanessa. „Aber ich hab' nichts dagegen. Ich hätte sowieso vorgeschlagen, dass ich es mit Henri versuche.“

      Sarah atmete erleichtert auf. „Bestimmt wegen dem Hund“, vermutete sie.

      „Von wegen!“, widersprach Vanessa energisch. „Nee, du, ich finde, Henri hat tolle dunkle Augen. Hast du die nicht gesehen?“

      „Augen? Henri? Ich weiß nicht... vielleicht. Niklas hat blaue Augen, oder?“

      „Vielleicht. Woher soll ich das wissen? Blonde Typen haben meistens blaue Augen. Niklas ist doch blond, oder?“

      „Ja, das ist er“, seufzte Sarah verträumt. „Jedenfalls ist er supertoll. Versprichst du mir, dass du nett bist, wenn wir die beiden zufällig wiedersehen?“

      „Hab' ich doch gerade“, brummte Vanessa. Zufällig sah sie in eine Ecke der Küche, und was sie dort entdeckte, entlockte ihr einen lauten Schrei. „Luna! Nicht schon wieder! Wenn du so weitermachst, bringe ich dich ins Tierheim zurück. Ehrenwort!“

      Der kleine Hund saß mit schuldbewusstem Gesicht in der Ecke und sah seinem Bächlein nach, das zwischen seinen kurzen Beinen hervorrann.

      „Vielleicht

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