Verwirrende erste Liebe. Caroline Milf
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„Braver Hund!“, lobte Henri das Ungetüm und tätschelte es.
„Wie hast du das nur fertiggebracht?“, fragte Vanessa beeindruckt. „Ich versuche seit sechs Wochen, meinen Hund zu erziehen, aber der versteht immer nur Bahnhof. Er pinkelt ins Haus und knabberte unsere Teppiche an. Kannst du mir sagen, was man tun muss, um einem Hund das abzugewöhnen?“
Wenn Henri lächelte, sah er wie ein großer Lausejunge aus, fand Vanessa. Es gefiel ihr, wie er lächelte: Seine dunklen Augen blitzten dann übermütig, und er sah richtig lustig aus.
„Ich könnte dir Unterricht im Hundeerziehen geben. Wann hast du Zeit?“, fragte er grinsend.
Vanessa wusste nicht, was sie antworten sollte. Sie sah zu Sarah hinüber, die immer noch damit beschäftigt war, Niklas anzuhimmeln.
„Wollen wir nicht endlich nach Hause gehen?“, fragte sie ihre Freundin.
Sarah wirkte, als käme sie von weit her. „Nach Hause? Du meinst, zu dir?“
„Ja, natürlich, wohin denn sonst? Ich dachte, wir wollten uns einen gemütlichen Nachmittag machen“, rief Vanessa ihr gereizt in Erinnerung.
Ihr ärgerlicher Gesichtsausdruck verschwand, als sie sah, was die beiden Hunde trieben. Rocky, der große schwarze Hund und Luna, der kleine graue, umkreisten sich, jeder die Nase am Hinterteil des anderen.
„Also so was!“, lachte Vanessa. „Die schämen sich kein bisschen, seht ihr?“
Sarah und die beiden Jungs lachten ebenfalls. „Warum sollen sie sich schämen, nur weil sie ein bisschen Leckerschmecker machen?“
Henri schien sich königlich zu amüsieren.
„Leckerschmecker?“, fragte Vanessa irritiert. „Was ist denn das für ein bescheuerter Ausdruck?“
„Wieso bescheuert? Siehst du nicht, dass die beiden Hunde genau das treiben? Sie mögen sich, so viel ist klar. Ich finde, wir sollten sie öfter zusammenbringen. Wie ist es mit morgen?“
Henri sah Vanessa fragend an.
Vanessa gab den fragenden Blick an Sarah weiter, und Sarah starrte ihrerseits Niklas an.
Aber eine Antwort auf Henris Frage gab niemand.
„Ihr wollt also nicht“, stellte Henri fest. „Schade. Ich dachte, wo wir uns jetzt schon mal kennen...“
„Ich kenne hier keinen außer meiner Freundin Sarah“, behauptete Vanessa keck.
„Wir haben uns vorgestellt. Ich bin Henri, und das ist mein Freund Niklas. Wer Rocky ist, weißt du auch. Also, was soll der Blödsinn?“, fragte Henri ärgerlich.
„Ich finde schnelle Anmache doof“, hielt Vanessa ihm vor. „Und deshalb gehen Sarah und ich jetzt nach Hause.“
„Ist das wahr, Sarah?“, wandte sich Henri an Vanessas Freundin. „Gehst du nach Hause, nur weil Vanessa es will?“
„Ich wollte sowieso gerade gehen“, sagte Sarah schnell. Sie stand endlich von der Bank auf. „Ciao, Jungs.“
„Ihr habt doch nichts dagegen, wenn wir auch gehen?“, fragte nun Niklas und stand ebenfalls auf.
„Wir können euch nicht daran hindern“, schnappte Vanessa. Sie leinte Luna an, obwohl die sich dagegen wehrte, und ging energisch los.
Rocky ging mit der Nase an Lunas Hinterteil direkt hinter ihr her.
„Kannst du deinen unanständigen Hund nicht an die Leine nehmen?“, rief Vanessa Henri zu.
„Ich hab' keine Leine dabei. Rocky folgt mir aufs Wort. Wenn ich will, geht er bei Fuß“, antwortete Henri lachend.
„Dann sag ihm gefälligst, dass er das tun soll!“, forderte Vanessa ihn auf.
Henri tat ihr den Gefallen. „Rocky, bei Fuß!“, rief er. Der gehorchte tatsächlich und ging brav neben Henris linkem Bein.
Und was tat die unmögliche Luna, die Vanessa als Baby aus dem Tierheim geholt hatte, um ihr ein schönes Zuhause zu geben? Undankbar, wie sie war, drehte sie sich um und versuchte sich von der Leine loszureißen, um näher bei ihrem großen Freund zu sein.
„Dein Hund hat Geschmack, das muss man ihm lassen“, stichelte Henri.
Vanessa ärgerte sich schon wieder. Zumindest gab sie es vor.
„Zieht bloß Leine!“, rief sie den Jungs zu. „Und nehmt das Ungetüm mit, von dem ihr behauptet, es sei ein Hund.“
Henri machte noch einen letzten Annäherungsversuch.
„Warum bist du denn so grob, Vanessa? Mit Sarah haben wir uns prima verstanden.“
Jetzt wurde es Vanessa zu bunt. Sie drehte sich nicht mehr nach den Typen um, sondern zerrte Luna in den Vorgarten vor ihrem Haus. Und weil Sarah hinter ihr her trödelte und sich alle paar Meter nach den Jungs umsah, giftete sie: „Du kannst gern mit den beiden spazieren gehen, Sarah! Ich würde es allerdings an deiner Stelle nicht tun. Das sind nämlich echte Aufreißer, merkst du das nicht?“
„Nein. Ich glaube es auch nicht. Ich würde sie eigentlich gern näher kennenlernen“, antwortete Sarah lässig.
„Aber ich nicht!“, behauptete Vanessa und zog ihren Hund ins Haus.
2
„Das sind echt süße Mädels“, stellte Niklas fest.
Er war mit Henri auf dem Nachhauseweg vom Ausflug mit Rocky in den Park.
„Ja, finde ich auch“, stimmte Henri sofort zu. „Dass wir die beiden noch nie gesehen haben, oder? Sie wohnen doch in der Nähe.“
„Ich glaube, nur die Freche wohnt hier“, sagte Niklas nachdenklich. „Hast du gehört, dass sie zu Sarah gesagt hat, sie wollten sich einen gemütlichen Nachmittag bei ihr zu Hause machen?“
„Doch ja, ich glaube, du hast Recht“, meinte Henri. „Aber frech finde ich Vanessa nicht. Sie ist bloß schlagfertig, und das finde ich gut. Wir haben die beiden Mädels ja auch ziemlich plump angemacht, oder?“
„Wir? Wieso wir? Du hast doch keine Ruhe gegeben. Ich war still“, bemerkte Niklas grinsend.
„Du überlässt ja immer alles mir“, konterte Henri. „Wenn es nach dir ginge, hätten wir noch nicht ein einziges Mädchen näher kennengelernt, die aus unserer Klasse ausgenommen. Aber da sind wir uns ja einig: lauter Zicken. Hochnäsiges Volk. Nee, ehrlich, die beiden von eben sind mir lieber. Richtig süße Mädchen waren das.“
„Krieg dich wieder ein“, meinte Niklas bedächtig.
„Hast du Vanessas tolle Figur nicht gesehen? Und Sarah ist auch nicht ohne, oder?“
„Nee,