Die drei Lästerschwestern können's nicht lassen. Erich Hübener

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Die drei Lästerschwestern können's nicht lassen - Erich Hübener

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auf Borkum zu besuchen. Und er war sofort einverstanden.“

      „Na, na, Schätzchen, ich hoffe doch, dass sich das `alte´ nur auf die Länge unserer Freundschaft bezieht und nicht auf mein Alter!“

      „Ach Ma, das würde ich doch nie sagen.“

      „Und das gleiche gilt für dein `Ma´, von dem ich immer noch annehme, dass es eine Abkürzung von Maria ist und nicht von Mama, denn Mutterstelle habe ich ja schon lange nicht mehr an dir vertreten.“

      Und sie lachten wie in alten Zeiten.

      „Ach Schätzchen, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich auf dich freue!“, setzte Maria das Gespräch fort.

      „Doch, kann ich schon. Mir geht es ja genauso.“

      Und sie waren vor Freude den Tränen nahe.

      „Ich hoffe, du wirst in der „Heimlichen Liebe“ wohnen, denn dann haben wir alle Zeit der Welt für uns.“

      „Nein, das geht leider nicht. Ich werde bei Frau Bruns übernachten. Enno hat gemeint, sie wäre sonst schwer beleidigt, wenn sie erfahren würde, dass ich auf Borkum war und nicht bei ihr gewohnt habe. Aber tagsüber können wir uns ja treffen so oft und so lange wir wollen.“

      „Na ja, ist ja auch nicht aus der Welt. Und wir werden trotzdem viel Spaß miteinander haben, oder?“

      „Dor kannst von utgon“, antwortete Rebekka und fügte hinzu „du musst ja nun Platt lernen. Und das können wir ja schon mal ein bisschen üben.“

      Maria überging den Vorschlag geschickt und fragte stattdessen „Wann kommst du denn hier an?“

      „Ja, wie gesagt, in einer Woche, Montag oder Dienstag.“

      „Du meldest dich dann noch rechtzeitig, damit wir dich von der Fähre abholen können.“

      „So mog wie dat! Und tschüß.“

      „Pfia di Gott.“

      Doch als das Gespräch beendet war hatte Maria nur einen Gedanken: Erika.

      Sie rief an und als Erika sich mit „Erika Schwarz“ meldete, stach Maria wieder einmal der Hafer und sie sagte mit verstellter Stimme „Guten Tag, Frau Schwarz. Ich rufe im Auftrag der Forschungsgruppe `Tiere in der Familie´ an. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für mich?“

      „Nee“, antwortete Erika sofort, „erstens haben wir keine Tiere in der Familie und außerdem habe ich im Moment gerade gar keine Zeit für solchen Quatsch.“

      „Is scho recht“, sagte Maria, „dann ruf i halt spätr noch amo a.“

      In die darauffolgende Stille brüllte Erika dann plötzlich „Du dumme Nuss!“ Und noch einmal „Du dumme Nuss. Und ich blöde Kuh fall´ auch noch darauf rein“, sagte sie und löste damit ein herzhaftes Gelächter bei ihnen beiden aus.

      „Vielleicht lag es auch daran, dass ich im Moment überhaupt nicht mit einem Anruf von dir gerechnet habe. Ich bin nämlich total im Stress. Wir haben Ferien und ich musste zwei Wochen den Notdienst übernehmen. Weißt du, wie nervig das ist, lauter Kinder um sich zu haben, die sich darüber ärgern, dass ihre Eltern arbeiten müssen und sie deshalb keinen Urlaub mit ihnen machen können?“

      „Nein“, sagte Maria kurz und bündig, „und ich möchte es mir auch nicht vorstellen.“ Und noch ehe Erika etwas sagen konnte, fragte sie „Und was macht denn die Dame, wenn der Kindergarten in zwei Wochen geschlossen ist?“

      „Ja“, sagte Erika, „dann hab auch ich endlich Ferien“

      Es entstand eine Pause und Maria hörte förmlich, wie es in Erikas Gehirn ratterte.

      „Ach, du meinst, ich könnte…“

      Noch immer schwieg Maria. Aber dann setzte sie dem ganzen noch die Krone auf und sagte „Übrigens, Rebekka wird auch hier sein.“

      In Erikas Kopf arbeitete es. „Du Scheusal“ sagte sie mit gepresster Stimme.

      „Das ist eindeutig Erpressung.“

      „Stell dir mal vor was los ist, wenn wir drei Lästerschwestern wieder zusammen sind.“

      „Die Kurgäste tun mir jetzt schon leid“, sagte Erika und sie wollten sich schier totlachen.

      „Kannst du dich nicht von deiner Familie wenigstens für ein paar Tage beurlauben lassen?“ fragte Maria.

      „Im Grunde ist das eine tolle Idee“, stellte Erika erst einmal fest, „und es würde ja auch zeitlich genau passen. Aber du hast es schon richtig erkannt, ich muss erst mit meiner Familie darüber reden. Das werde ich gleich heute Abend in Angriff nehmen.“

      „Aber kämpfe“, ermutigte Maria sie, „und lass dich nur nicht kleinkriegen. Denk immer daran, was dich hier erwartet!“

      „Ich werde kämpfen, versprochen“ antwortete Erika, „und dann ruf ich dich wieder an, so oder so. Mach‘s gut.“

      Aber schon am Abend klingelte wieder Marias Handy. „Des gaht scho“, sagte Erika und löste damit gleich wieder Gelächter aus. „Also meine Familie würde mich für zwei Wochen beurlauben. Aber nur unter einer Bedingung.“ Und sie machte eine Kunstpause um die Spannung zu erhöhen. Dann sprudelte sie los „Dass in der Zeit nicht wieder Tante Lydia die Betreuung übernimmt. Sie meinten, sie kämen alleine besser zurecht. Und da hab ich natürlich gleich zugestimmt. Sollen sie doch selbst sehen, wie sie klarkommen.“

      „Hurra“, rief Maria, „also dann in zwei Wochen.“

      Erika hatte noch ein Problem. „Sag mal, könntest du mir irgendwo eine preisgünstige Übernachtung besorgen? Der Urlaub war ja nicht eingeplant und wir sind im Moment ein bisschen klamm. Emilie will in ein Urlaubscamp und Marc beginnt gerade mit dem Führerschein.“

      „Kein Problem“, sagte Maria sofort, „wir haben hier im Haus auch preiswerte Zimmer. Und bei meinen Beziehungen…“

      „Ach nein“, sagte Erika gleich, „das möchte ich dann doch lieber nicht, das sieht dann so nach Gemauschel aus. Nein, nein, es darf auch ruhig ein Stück weiter weg sein. Es würde mir sicher guttun, wenn ich mich gezwungenermaßen täglich ein bisschen bewegen müsste.“

      Maria schluckte und dachte, sie habe nicht richtig gehört. Aber sie sagte „Klarr, mach i doch. I werd‘ scho was Passendes finden.“

      „Ich melde mich dann rechtzeitig, damit ihr mich abholen könnt“, bestätigte Erika Marias Angebot.

      „Is scho recht“, antwortete Maria, „pfia di Gott.“

      „Ja, mach’s gut“, sagte Erika, „und grüß unser Küken von mir und sag ihr, dass ich mich wahnsinnig auf sie freue, also bis denne.“

      Maria stellte fest, dass zwei Wochen ganz schön lang werden können, wenn man auf etwas wartet.

      Graf Gedgens von Plytenberg

      Eines

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