Die verklemmte Ehefrau. Amelie Oral

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Die verklemmte Ehefrau - Amelie Oral

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und verschloss sie. Sie wollte in der Toilette ihr Make-up in Ordnung bringen, ehe sie die Praxis verließ.

      Als sie sich auf die Klobrille setzte und pinkelte, dachte sie aus irgendeinem Grund an Philipp Randeck, den weißhaarigen Mann der sie an diesem Morgen um ein Rendezvous gebeten hatte. Ohne Zweifel war es der älteste Mann, der das je bei ihr versucht hatte. Aber offensichtlich hat er manchmal noch sehr junge Ideen, dachte sie lächelnd.

      Sie trocknete mit Toilettenpapier die tropfenden Schamlippen ab, stand auf und zog ihren Slip hoch.

      „Ich möchte doch mal wissen, wie alt er in Wirklichkeit ist?“

      Sie wusste, dass sein Alter im Computer vermerkt war. Bei der ersten Konsultation eines Patienten wurde alles notiert, was ihn betraf.

      Es war bloße Neugierde, die Amelie veranlasste, im Computer nach Randecks Krankeninformationen zu suchen. Sie war überrascht, als sie sah, dass Randeck erst 54 Jahre alt war. Sein weißes Haar hatte sie über sein Alter getäuscht. Ja, wenn sie richtig darüber nachdachte, so hatte er kaum Falten und hielt sich noch tadellos.

      Wenn er auch nicht so alt war, wie sie geglaubt hatte, so war er sicherlich alt genug, um ihr Vater sein zu können. Und sogar ein paar Jahre darüber.

      Amelie überflog die Kundendaten: Randeck war geschieden und lebte allein. Er war zu einer allgemeinen Untersuchung zu Leon gekommen und...

      Amelie riss die Augen auf und starrte auf ein einzelnes handgeschriebenes Wort, das alle anderen zu überragen schien: Impotenz.

      Philipp Randeck war impotent!

      Amelie lehnte sich zurück; sie starrte auf die Wand und dachte darüber nach, was das bedeutete. Randecks Interesse an ihr musste also rein platonisch sein.

      Er scheint mich einfach zu mögen, überlegte sie. Vielleicht sieht er in mir eine Art Tochter. Er hat immerhin in einer sehr väterlichen Weise mit mir gesprochen, nette kleine Bemerkungen gemacht. Er ist niemals frech geworden. Ich habe ihn völlig falsch eingeschätzt. Er ist anders als die anderen!

      Wie müsste es ein, mit einem solchen Mann verheiratet zu sein, fragte sich Amelie, als ihre Gedanken plötzlich einen kühnen Sprung machten. Sie schloss das Computerprogramm und ging wieder in die Toilette, um ihr Make-up aufzufrischen.

      Als eine Frau wäre ich sicher, dachte Amelie. Andere Männer wären entmutigt, wenn sie wüssten, dass ich verheiratet bin und würden nicht mehr versuchen, mich ständig zu befummeln. Offensichtlich geht es ihm gut, vielleicht ist er sogar sehr reich. Er würde mir alles geben, was ich brauche und das nicht, was ich nicht will. Es könnte eine perfekte Lösung sein.

      Aber ich weiß nicht, ob er mir so gut gefällt, dass ich immer mit ihm leben möchte. Ich könnte es herausfinden, wenn ich mich ein paar Mal mit ihm verabrede.

      Amelies Gedanken hatten sie zu Überlegungen geführt, die sie fast erschreckten. Aber irgendwie faszinierte sie die ganze Geschichte. Es war durchaus möglich, dass sie hier die Lösung fand, nach der sie unbewusst gesucht hatte.

      Philipp Randecks Behandlung schien abgeschlossen zu sein. Sie fand keinen Vermerk für einen weiteren Termin. Ehe Amelie den Computer herunterfuhr, schrieb sie sich seine Handy- und Festnetznummer auf.

      Und wieder überfiel sie in dieser Nacht der schreckliche Traum der sie schon so oft im Schlaf gestört hatte. Aber diesmal erwachte sie nicht, als dieser gesichtslose, nackte Mann seinen Steifen in ihre Möse steckte.

      Sie krümmte sich auf dem Pflaster, starrte zu ihm hoch, als er sie mit wilden Bewegungen fickte, als sein mächtiges Glied immer wieder in die enge schlüpfrige Passage tauchte. Sie wusste nicht, was schrecklicher war – der Schmerz oder die entsetzliche Demütigung.

      Der brutale Kerl fickte sie wie ein Irrer, während andere Männer mit steifen Schwänzen dastanden und zusahen. Dann aber tauchte plötzlich ein Mann in einem weißen Arztkittel von irgendwoher auf, stieß den geilen Kerl von ihr und verjagte die anderen. Amelie schlang die Arme um ihren Retter – der Traum war zu Ende...

      2

      „Du wirst WAS?“, explodierte Leon. „Das erlaube ich nicht!“

      „Sie können mich nicht davon abhalten“, antwortete Amelie ruhig. „Philipp ist sehr lieb zu mir und ein freundlicher, wundervoller Mann. Wir sind ein paar Mal miteinander ausgegangen. Gestern Abend hat er mir einen Antrag gemacht und ich habe ihn angenommen.“

      „Das also hast du während der letzten zwei Wochen getan“, rief der Doktor. „Und mir hast du gesagt, du wolltest dich mit keinem anderen Mann treffen! Nun, eine Verabredung mit diesem alten Heini ist genauso eine Verabredung wie mit mir. Er ist absolut impotent, das solltest du in seiner Krankenakte entdeckt haben.“

      „Darum kümmere ich mich überhaupt nicht“, antwortete Amelie, ohne die Augen niederzuschlagen. „Er ist sehr freundlich und rücksichtsvoll zu mir.“

      „Amelie, er hat einen Sohn, der älter ist als du!“

      „Und was macht das?“

      „Na schön, na schön, wie du willst“, zischte ihr Boss ärgerlich. „Du bist frei. Du kannst jederzeit gehen. Ich werde die Agentur für Arbeit anrufen, damit sie mir eine neue Arzthelferin schicken. Dich möchte ich hier nicht mehr sehen!“

      Amelie starrte ihn an. „Einverstanden, das macht mir alles bedeutend leichter.“

      „Du weißt überhaupt nicht, was für einen Fehler du begehst“, murmelte Leon und sah sie scharf an. „Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, dich davon zu überzeugen.“

      „Falls Sie noch irgendwelche Gefühle für mich übrig haben“, antwortete Amelie und ihre Augen bewölkten sich, „dann sollten Sie mir viel Glück wünschen.“

      Sie drehte sich um und verließ Leons Büro.

      Sie und Philipp flogen nach Paris, um dort zu heiraten. Verwandte waren nicht anwesend. Trauzeugen waren zwei Angehörige der Kapelle, in der die Hochzeit stattfand.

      Philipp war auf eine väterliche Weise zärtlich und zuvorkommend, er war in jedem Augenblick um Amelies Wohlergehen besorgt. Sie spürte, wie sie ruhig war, wenn sie bei ihm war – ein Friede umgab sie, den sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte.

      Sie hatte das Gefühl, dass ihr persönliches Problem für lange Zeit gelöst war. Keine geilen Männer würden sie mehr jagen. Nun trug sie einen Ring. Amelie konnte kaum die Augen von dem glänzenden Goldband mit den funkelnden Diamanten nehmen.

      Es machte ihr nichts aus, in das teure Hotel zurückzukehren, in dem sie und Philipp eine Suite mit zwei Schlafzimmern genommen hatten. Als er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten, hatte er ihr klargemacht, dass sie getrennte Schlafzimmer haben würden.

      „Wahrscheinlich kennst du mein Problem“, fügte er traurig hinzu, „ich nehme an, es stand im Computer.“

      „Ja, ich weiß“, hatte Amelie zugegeben.

      „Und es macht dir nichts aus?“

      „Natürlich nicht.“

      Philipp hatte sie in die Arme genommen und

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