Lords of Lucifer (Vol 1). Alexa Kim

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Lords of Lucifer (Vol 1) - Alexa Kim

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in Ehrfurcht … “, antworte ich angepisst.

      „Komm, wir gehen zu ihnen ...“

      „Nein!“, stelle ich klar, aber Doreen schleift mich bereits hinter sich her.

      „Hey ...“, sagt sie selbstbewusst, als wir vor der Couch angekommen sind und stellt sich in Position, um ihre beiden schlagkräftigsten Argumente zu präsentieren. Die Brünette wirft Doreen einen warnenden Blick zu, aber der Glatzkopf schiebt sie bereits von seinem Schoß und grinst Doreen an. „Sehr hübsch … möchtest du einen Drink, Püppchen?“

      Püppchen?! Ich überlege, dem Sofa noch einen weiteren Fleck hinzufügen, indem ich auf der Stelle loskotze. Wie schlecht kann dieser Abend denn noch werden?

      „Hey … das war mein Platz ...“, zickt die vom Schoß des Drummers verdrängte Schönheit.

      „Jetzt ist es ihrer ...“, antwortet Boris, ohne die Verschmähte noch einmal anzusehen. Seine Blicke kleben an Doreen. Er streckt seine Hand nach ihr aus. In diesem Augenblick geht ein Adrenalinstoß durch meinen Körper. Eine Stimme in mir schreit warnend auf ...

      Instinktiv packe ich Doreens Handgelenk und ziehe es fort, bevor sie Boris' Hand ergreifen kann.

      „Hey, was soll das?“, zischt Doreen.

      „Ich weiß nicht … ich hab ein mieses Gefühl ...“

      „Gott, Lea … jetzt mach dich nicht lächerlich.“ Meine Aktion ist ihr sichtlich peinlich. Das gehässige Kichern der anderen Mädchen lässt auch nicht lange auf sich warten. „Wer hat die denn eingeladen?“

      Der Glatzkopf sieht mich an … sein Blick lässt mich schaudern, weil ich das Gefühl habe, dass mich aus seinen Augen etwas anstarrt, das so abgrundtief ist, dass es mir die Luft zum atmen raubt. Auch der blonde Gitarrist hat sich mir zugewandt … und ich spüre die gleiche abgrundtiefe Präsenz in ihm.

      „Was ist dein Problem, Kleine?“, fragt Boris.

      Meine Kehle ist wie zugeschnürt. Statt ihm zu antworten, sehe ich Doreen an und flüstere: „Irgendwas ist seltsam an diesen Typen.“

      „Mann, Lea … entspann dich ...“, faucht sie genervt. „Hol dir was zu trinken und hab etwas Spaß.“

      Im nächsten Augenblick greift sie nach Boris' Hand und lässt sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Er fängt sofort an, Doreen zu befummeln.

      Ich schüttele den Kopf. Das Gefühl der Gefahr, das von Boris ausging, ist verschwunden. Drehe ich langsam durch?

      Ich mache, dass ich wegkomme, in dem unguten Wissen, mich total blamiert zu haben. Wenigstens beachtet mich niemand mehr … nur der Gitarrist sieht mich noch einen Moment lang an, bevor er sich wieder seiner Gitarre widmet.

      Ok, du bist einfach nicht geschaffen für das hier …, rede ich mir ein und fliehe aus dem Wohnzimmer. Ich werde mir einen Drink holen und mich dahinter verstecken, während ich mich von der Party schleiche. Ich nehme an, dass es etwas zu auffällig wäre, den Haupteingang zu benutzen, nachdem ZZTop uns erst vor zehn Minuten reingelassen hat. Aber ich kenne natürlich alle Schleichwege in diesem Haus. Oben vom Gästeschlafzimmer aus geht einen Balkon ab mit einer Feuerleiter, die meine Eltern wegen der Brandschutzbestimmungen anbauen mussten. Ich kann daran herunterklettern und durch den Garten klammheimlich verschwinden. Doreen und ich sind mit dem Taxi gekommen, weil das Gästehaus außerhalb der Ortschaft liegt. Die Gegend ist ländlich, und der nächste Nachbar wohnt gut zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Ich habe aber mein Handy und genügend Geld dabei, um nach Hause zu kommen.

      Während ich mich zur Küche durchschlage, fällt mir der offensichtliche Frauenüberschuss der Party auf. Die Männer scheinen alle Mitarbeiter der Band zu sein, denn sie tragen T-Shirts mit dem Bandlogo - Roadies und vielleicht ein paar Leute aus dem engeren Umfeld der Band. Scheinbar mögen Rockstars keine Konkurrenz.

      In der Küche drückt mir eine ziemlich betrunkene Blondine ein Glas in die Hand. „Hier Süße … du siehst so nüchtern aus ...“, säuselt sie und kichert dann dümmlich.

      „Was ist das?“, frage ich misstrauisch, während ich an dem giftgrünen Gebräu schnuppere. Es riecht nach Rum und undefinierbaren Zutaten.

      „Das macht … Zoooooom ...“, kichert sie dümmlich und kippt sich den Inhalt ihres Glases in den Hals.

      Ich nippe vorsichtig und stelle fest, dass es gar nicht mal schlecht schmeckt. Zoom, he? Vielleicht kann ich tatsächlich etwas Zoom gebrauchen … nicht so viel wie Blondie, versteht sich.

      Gewappnet mit meinem Glas dränge ich mich zurück in den Flur, der mittlerweile so voll ist, dass ich mich durchquetschen muss, um zur Treppe zu kommen, die ins obere Stockwerk führt. „Tschuldigung ...“, rufe ich, als ich einen Typen anrempele, der ein Mädchen gegen eine Wand gedrückt hat. Sie hat ihre Beine um seine Taille geschlungen, und ich sehe erst jetzt, dass seine Hose so tief hängt, dass ich seinen nackten Hintern sehen kann. Oh mein Gott … haben die etwa gerade Sex … hier im Flur … vor allen?! Die Bewegungen seiner Hüften bestätigen meinen Verdacht. Ich will schnell weitergehen, als er sich zu mir umdreht. „Kein Problem, Schätzchen … wenn du willst, nehm ich dich als Nächste ran.“

      Er grinst, und ein roter Funke glimmt in seinen Augen auf.

      „Danke, ich hab schon ...“, antworte ich irritiert. Das Glimmen in seinen Augen ist verschwunden, und er widmet sich wieder dem Groupie, in dem er gerade steckt. Ich spreche eine noch einigermaßen nüchtern wirkende Frau mit dunkel geschminkten Augen an: „Hast du das auch gesehen?“

      „Was denn?“, fragt sie gelangweilt.

      „Na, dass seine Augen rot geworden sind.“

      „Was hast du dir denn reingefahren?“, fragt sie prustend vor Lachen und dreht sich von mir weg. Ich bin sicher, dass sie es hätte sehen müssen. Vielleicht bin ich doch irre? Ich will an meinem Drink nippen und stelle fest, dass er leer ist. Wann habe ich ihn ausgetrunken? Ich kann mich nicht daran erinnern. Allerdings verspüre ich ein wattiges Gefühl im Kopf … als wäre die Zeit aus Gummi, das sich nach Belieben formt und zieht. Vielleicht hatte ich doch etwas zu viel von diesem Zoom …

      Ich gehe weiter und werfe einen Blick ins Wohnzimmer. Kurz überlege ich, Doreen zumindest Bescheid zu sagen, aber auch das Wohnzimmer ist mittlerweile so voll, dass ich weder Doreen noch Boris ausmachen kann.

      Scheiß drauf … sie ist erwachsen und sie wollte das hier …, sage ich mir und kämpfe mich die Treppe hinauf. Auch hier quetschen sich Frauen und Männer, manche auf eindeutige Weise ineinander verknotet. Ein Mädchen lehnt oben ohne an der Wand, während gleich zwei Typen sich an ihren Nippeln festgesaugt haben. Sie stöhnt und rekelt sich, als wäre das hier das Beste, was ihr je passiert ist. Ich kann zwar nicht mitreden, aber ich schätze ihr Verhalten doch als übertrieben ein.

      Am Ende des Ganges reiße ich panisch die Tür des Gästeschlafzimmers auf, stürme hinein und knalle die Tür hinter mir zu. Endlich allein! Ein paar Sekunden sammeln, die Balkontür aufreißen und die Leiter runterklettern. Kinderspiel!

      Das Stöhnen und Grunzen zwingt mich, zum Bett hinüberzusehen. Oh bitte nicht … Gibt es denn hier nirgendwo einen Platz, an dem nicht gevögelt wird? Im nächsten Moment kommt ein kieksender Laut aus meiner Kehle. Auf dem Bett kniet Doreen … splitterfasernackt! Hinter ihr hat sich Boris positioniert. Von ihm kommt das

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