Бемби. Уровень 1 / Bambi. Феликс Зальтен

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Бемби. Уровень 1 / Bambi - Феликс Зальтен страница 2

Бемби. Уровень 1 / Bambi - Феликс Зальтен Легко читаем по-немецки

Скачать книгу

sagte die Mutter.

      Bambi fragte:

      «Warum nicht?«

      Die Mutter entgegnete:

      «Es ist genug da für uns alle.«

      «Werden wir auch einmal böse zueinander sein?«

      «Nein, mein Kind«, sagte die Mutter,»bei uns gibt es das nicht.«

      Sie gingen weiter. Wurde es ganz hell vor ihnen. Das grüne Gewirr von Büschen und Sträuchern war zu Ende. Die Straße war zu Ende. Sie kamen hinaus in die lichte Freiheit.

      «Was ist das?«rief Bambi.

      Er war ganz bezaubert.

      «Die Wiese«, antwortete die Mutter.

      «Was ist das, die Wiese?«

      «Das wirst du schon selber sehen.«

      Sie war ernst geworden und aufmerksam. Sie sah ganz streng aus.

      «Es ist gut«, sagte sie endlich,»wir können hinaus.«

      Bambi sprang los, aber sie sperrte ihm den Weg[8].

      «Du wartest, bis ich dich rufe.«

      Im Augenblick stand Bambi gehorsam still.

      «Es ist nicht so einfach, auf die Wiese zu gehen«, sagte die Mutter,»es ist eine schwere und gefährliche Sache. Du wirst das später lernen.«

      «Ja«, sagte Bambi.

      «Gut. Ich gehe also vorerst allein hinaus. Bleibe hier stehen und warte. Behalte mich unaufhörlich im Auge[9]. Wenn du siehst, dass ich wieder zurücklaufe, hier herein, dann machst du kehrt und rennst davon, so schnell du kannst.«

      Sie schwieg und fuhr dann eindringlich fort:

      «Jedenfalls laufe. Laufe… auch wenn du siehst, dass ich zu Boden stürze. Achte nicht auf mich, verstehst du? Was immer du siehst oder hörst – nur fort, so schnell wie möglich! Versprichst du mir das?«

      «Ja«, sagte Bambi leise.

      «Wenn ich dich aber rufe«, sprach die Mutter weiter,»kannst du kommen. Draußen auf der Wiese darfst du spielen. Es ist schön draußen. Es wird dir gefallen. Hörst du?«

      «Ja«, sagte Bambi noch leiser.

      Die Mutter redete weiter:

      «So will ich jetzt gehen.«

      Sie trat hinaus. Bambi sah, wie sie vorwärts ging. Sie duckte den Hals, streckte ihn lange vor, schaute vergnügt herüber und rief:

      «Komm!«

      Bambi sprang hinaus. Eine ungeheure Freude ergriff ihn. Er vergaß sein Bangen. Bambi war berauscht. Er sprang in die Höhe, dreimal, viermal, fünfmal. Seine jungen Glieder spannten sich kräftig, sein Atem ging tief und leicht.

      Bambi war ein Kind. Er war ein junges Reh. Er jauchzte. Mit den Beinen, mit dem ganzen Körper, der sich in die Luft schleuderte. Seine Mutter stand dabei und freute sich. Sie sah, dass Bambi toll war. Sie sah, dass er sich in die Höhe warf. Sie duckte sich in die ausgestreckten Vorderläufe. Bambi erschrak und blieb regungslos. Da kam die Mutter plötzlich angaloppiert. In einem wunderbaren Rauschen fuhr sie daher, lachte ihn an und rief:

      «Fang mich doch![10]«

      Bambi war verblüfft. Was war denn mit der Mutter? Aber da kam sie schon wieder, stieß ihn mit der Nase in die Flanke, sagte eilig:

      «Fang mich doch!«und fegte davon.

      Bambi stürzte ihr nach. Ein paar Schritte. Aber gleich wurden die Schritte zu leichten Sprüngen. Raum war da unter seinen Schritten, Raum unter seinen Sprüngen, Raum, Raum. Das Gras rauschte ihm herrlich in die Ohren. Er jagte im Bogen, warf sich herum und pfeilte in einem neuen Kreis, warf sich wieder herum und flitzte weiter. Die Mutter stand still. Bambi raste.

      Plötzlich ging es nicht mehr. Er kam zur Mutter und sah sie glückselig an. Dann spazierten sie nebeneinander.

      «Sieh nur, Mutter«, rief Bambi,»da fliegt eine Blume davon!«

      «Das ist keine Blume«, sagte die Mutter,»das ist ein Schmetterling.«

      Jetzt sah Bambi, dass viele solcher Schmetterlinge in der Luft hinflogen. Bambi blickte ihnen allen nach. Sie glitten unaufhörlich ineinander.

      Wie er dann wieder vor sich zu Boden sah, ergötzte ihn all das tausendfache Leben.

      «Was ist das, Mutter?«fragte er.

      «Das sind die Kleinen«, antwortete die Mutter.

      «Sieh nur«, rief Bambi,»hier springt ein Stückchen Gras! Wie hoch es springt!«

      «Das ist kein Gras«, erklärte die Mutter,»das ist ein gutes Heupferdchen.«

      «Warum springt es so?«fragte Bambi.

      «Weil wir da gehen«, antwortete die Mutter,»es fürchtet sich.«

      «Oh!«

      Bambi wandte sich zu dem Heupferdchen.

      «Oh«, sagte Bambi,»Sie brauchen sich nicht zu fürchten[11]

      «Ich fürchte mich nicht«, erwiderte das Heupferdchen.»Ich sprach mit meiner Frau.«

      «Entschuldigen Sie, bitte«, sagte Bambi,»wir haben Sie gestört[12]

      «Das macht nichts«, rasselte das Heupferdchen.»Weil Sie es sind, macht es nichts.«

      «Ich bin nämlich heute zum erstenmal in meinem Leben auf der Wiese«, erzählte Bambi.»Die Mutter…«

      Das Heupferdchen murrte:

      «Das interessiert mich nicht. Ich habe gar keine Zeit, mit Ihnen zu schwatzen. Ich muss jetzt meine Frau suchen. Hopp!«

      «Hopp«, sagte Bambi.

      Er lief zur Mutter:

      «Ich habe mit ihm gesprochen!«

      «Mit wem?«fragte die Mutter.

      «Mit dem Heupferdchen«, erzählte Bambi,»ich habe mit ihm gesprochen. Es war so freundlich mit mir. Und es gefällt mir so gut. Es ist so wunderbar grün! Und am Ende ist es so durchsichtig.«

      «Das sind die Flügel.«

      «So? Und es ist freundlich. Und wie es springen kann! Hopp! sagt es und springt hoch.«

      Sie gingen weiter. Bambi fühlte Hunger. Er gewahrte eine helle Blume. Nein, das war keine Blume, das war ja ein Schmetterling. Der Schmetterling hing träge

Скачать книгу


<p>8</p>

sie sperrte ihm den Weg – она перегородила ему дорогу

<p>9</p>

Behalte mich unaufhörlich im Auge. – Не спускай с меня глаз.

<p>10</p>

Fang mich doch! – Ну-ка поймай меня!

<p>11</p>

Sie brauchen sich nicht zu fürchten. – Вам нечего бояться.

<p>12</p>

wir haben Sie gestört – мы Вас потревожили