Die wichtigsten Werke von Novalis. Novalis

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Die wichtigsten Werke von Novalis - Novalis

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neigt,

       Und liegen auf der Waage des Geschickes,

       Die vorhin sank, nun steigt?

      Und sollen immer denn Tyrannen

       Beherrschen unser Wohl und Leid

       Erhöhen, wenn sie Redliche verbannen

       Die Niederträchtigkeit!

      Und stolze Priester uns gebieten

       Was unsre Seele glauben soll,

       Mit Feuer und Schwert verkündigen den Frieden

       Des heiligen Wahnsinns voll!

      Und Kriege ganze Nationen

       Ins Unglück stürzen um den Ruhm

       Daß Einem untertan mehr Regionen

       Als Waffeneigentum?

      Und soll uns dann in Fesseln zwingen

       Die nachgeahmte Häßlichkeit

       Um Weihrauch einem Mächtigen zu bringen

       Nur groß durch Schändlichkeit?

      Nein! Freunde kommt, laßt uns entfliehen

       Den Fesseln, die Europa beut,

       Zu Unverdorbnen nach Taiti ziehen

       Zu ihrer Redlichkeit.

      Und laßt uns da das Volk belehren

       Wie Orpheus einstens tat;

       Das Saitenspiel soll ihrer Wildheit wehren

       Errichten einen Staat,

      Wo nur Natur den Szepter führet,

       Durch weise Künste unterstützt,

       Und jeder in dem Stand, der ihm gebühret,

       Dem Vaterlande nützt.

      Und wo nicht blutige Trophäen

       Auf offnem Platze aufgestellt,

       Und nicht dem Gott zu dem wir innig flehen

       Ein blutig Opfer fällt.

       Inhaltsverzeichnis

      Deinen Wangen entfloh’n Rosen des Jugend-Mai’s

       Und es welkte dein Lenz, Farbe des Todes liegt

       Auf dem hageren Antlitz,

       Nur dein Auge strahlt Heiterkeit.

      Leiden wurden dir früh, Pilgerin, vorgestreut,

       Fühltest selten die Lust, welche uns Jugend reicht,

       Doch trug heiteres Mutes

       Sie dein reifer, geübter Geist.

      Schon winkt dir aus der Fern’ seliger Ewigkeit

       Der unsterbliche Kranz, harret der Siegerin,

       Bald flieht Leiden und Leib der

       Fessellose, geprüfte Geist.

      Schaue, Selige, dann, bist du von Gott verklärt,

       Freudenreiches Blicks auf die Gefilde her,

       Wo im Haine des Abends

       Die Erinnerung mich umschwebt.

      Lisple leiser um mich, wenn ich bei Mondenschein

       Schau’ zur schimmernden Flur, höhere Lieder sing’

       Und mit Freuden verweile

       Bei dem blumigen, grünen Grab.

       Inhaltsverzeichnis

      Was paß, das muß sich ründen,

       Was sich versteht, sich finden,

       Was gut ist, sich verbinden,

       Was liebt, zusammen sein.

       Was hindert, muß entweichen,

       Was krumm ist, muß sich gleichen,

       Was fern ist, sich erreichen,

       Was keimt, das muß gedeihn.

      Gib treulich mir die Hände,

       Sei Bruder mir und wende

       Den Blick vor deinem Ende

       Nicht wieder weg von mir.

       Ein Tempel, wo wir knieen,

       Ein Ort, wohin wir ziehen,

       Ein Glück, für das wir glühen,

       Ein Himmel mir und dir!

       Inhaltsverzeichnis

      Ein Kind voll Wehmut und voll Treue,

       Verstoßen in ein fremdes Land,

       Ließ gern das Glänzende und Neue,

       Und blieb dem Alten zugewandt.

      Nach langem Suchen, langem Warten,

       Nach manchem mühevollen Gang,

       Fand es in einem öden Garten

       Auf einer längst verfallnen Bank

      Ein altes Buch mit Gold verschlossen,

       Und nie gehörte Worte drin;

       Und, wie des Frühlings zarte Sprossen,

       So wuchs in ihm ein innrer Sinn.

      Und wie es sitzt, und liest, und schauet

       In den Kristall der neuen Welt,

       An Gras und Sternen sich erbauet,

       Und dankbar auf die Kniee fällt:

      So hebt sich sacht aus Gras und Kräutern

       Bedächtiglich ein alter Mann,

       Im schlichten

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