Leni Behrendt Staffel 5 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 5 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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außerordentlich empfindlich war. Und kränken wollte sie das ihr so liebe Menschenkind gewiß nicht.

      Mit Rührung sah sie, wie dieses förmlich auflebte. Wie es von Tag zu Tag immer glücklicher und froher wurde. Wie ein jungfrohes Lachen sich immer mehr hervorwagte. Damit schmeichelte es sich von Tag zu Tag mehr und mehr in ihr mütterliches Herz.

      Und noch einem gefiel die jetzt so jung gewordene, zur vollen Schönheit erblühte Mechthild: Holger Hadebrandt. Doch er hütete sich, das dieser sensiblen Frau offen zu zeigen, bevor seine Zeit gekommen war. Langsam und behutsam ging er bei seinem Werben um sie vor, Schritt um Schritt.

      Nach einigen Wochen war er dann soweit, daß sie ihn beim Vornamen nannte und ihm für ihre Person das gleiche Recht einräumte. Frau Hadebrandt wurde für sie die geliebte Tante Anne.

      Ebbas Gunst zu gewinnen war für Holger schon schwerer. Zwar ließ sie sich gnädig seine onkelhafte Herzlichkeit, seine kleinen Geschenke gefallen, stand ihm dabei jedoch ablehnend gegenüber. Denn zum ersten Mal im Leben mußte dieses egoistische Geschöpf erfahren, daß es nicht Hauptperson war, daß die Mutter hier an erster Stelle stand. Und das war etwas, das es absolut nicht vertragen konnte.

      So ging es ein Vierteljahr, dann glaubte Holger Mechthilds Liebe sicher zu sein. Also bat er sie eines Tages, seine Frau zu werden, wozu sie mit glücklicher Freude bereit war.

      Allein, Ebba sträubte sich mit leidenschaftlicher Heftigkeit dagegen, einen Stiefvater zu bekommen. Sie wollte keinen haben – nein – nein – nein! Damit sie das fünfte Rad am Wagen würde. Überhaupt dann, wenn sich später Kinder einstellten. Auf keinen Fall dürfe die Mutter heiraten – sonst ginge sie ins Wasser!

      Kein flehendes Bitten, kein gütiges Zureden Mechthilds half – sie beharrte auf ihrem Starrsinn. Und als diese dann unwillig wurde, rannte sie in ihr Zimmer und schloß sich ein.

      Die Mutter ließ sie gewähren. Vielleicht kam das vertrotzte Kind so eher zur Vernunft. Sie machte ihre Einkäufe, und als sie wiederkam – war Ebba fort.

      Eine bebende Angst packte sie. Hatte das unglückselige Kind nicht gedroht, ins Wasser zu gehen? Wenn es diese Drohung, die sie nicht ernst genommen, nun wahr gemacht hätte?

      In ihrer furchtbaren Not lief Mechthild von einer Freundin Ebbas zur anderen, hoffend, daß diese dort vorgesprochen hätte. Stieß jedoch bei drei Stellen auf verneinenden Bescheid, was ihre Verzweiflung ins Grenzenlose steigerte.

      Doch Doritt Wentruck konnte ihr Bescheid geben. Ja, Ebba wäre bei ihr gewesen, vollständig aufgelöst in Jammern. Sie könnte es nicht ertragen, durch einen Stiefvater die geliebte Mutter zu verlieren. In den Schloßteich wollte sie gehen, das hatte sie immer wieder versichert.

      Gejagt vor Angst, rannte die Mutter davon. Achtete nicht darauf, daß der Regen sie völlig durchnäßte. Dazu begann es bereits zu dunkeln.

      »Barmherziger Gott, gib mir mein Kind wieder betete sie in ihrer Not. »Auf alles persönliche Glück will ich verzichten – gib mir nur mein geliebtes Kind wieder! «

      Endlich fand sie dann Ebba an einer entlegenen Stelle des Teiches. Zusammengekauert hockte sie im Ufergebüsch. Ebenso naß wie die Mutter, mit vom Weinen verschwollenem Gesicht, in den Augen ein aufsässiges Funkeln.

      »Geh doch – geh nur zu deinem Holger!« schrie sie der Mutter entgegen. »Was gehe ich dich noch an? Du hast ja ihn! Ach, wenn mein geliebter Papa wüßte, wie man sein Goldkind zurückstößt.«

      Die Mutter kniete bei ihrem Kind. Versprach ihm in ihrer Herzensnot alles, worauf dieses egoistische Geschöpf lauerte. Und erst als die Mutter ihm hoch und heilig versprach, Holger Hadebrandt nicht zu heiraten, ließ es sich gnädig dazu herab, mit nach Hause zu gehen. War froh über Schnupfen und Halsschmerzen, die der Regen gebracht, und sah mit Genugtuung, wie dieses Unwohlsein die Sorge der Mutter noch vermehrte.

      Die Nacht verbrachte Mechthild fast schlaflos. Sie schlich immer wieder an das Bett der Tochter, die wohl leicht fieberte, dabei jedoch friedlich schlief.

      Am nächsten Morgen erklärte sie Holger Hadebrandt in einem langen Brief, warum sie seine Werbung nicht annehmen konnte. Sie hoffte dabei auf sein volles Verständnis – das jedoch ausblieb. Tagelang wartete sie auf sein Kommen oder doch wenigstens auf einen Brief doch nichts, alles blieb stumm. Später erfuhr sie dann duch Zufall, daß er ins Ausland gereist wäre, wo er geschäftliche Beziehungen hatte.

      Und so endete ihr Traum vom Glück, der ja auch viel zu köstlich gewesen war, um Wahrheit werden zu können. Nach wie vor lebte sie nur für ihr Kind, sich immer wieder einredend, daß dieses nur allein das wahre Glück einer Mutter ausmachte.

      Länger als ein Jahr hörte sie nichts mehr von Holger Hadebrandt. Und gerade als sie mit einer Grippe zu Bett lag, wollte er sie besuchen. Ebba, die ihm die Tür öffnete, erklärte kurz, daß die Mutter hohes Fieber hätte – und so ging er denn wieder. Schickte der Kranken einen Strauß rosa Nelken und wünschte auf einem beiliegenden Kärtchen gute Besserung. Und als Mechthild dann wieder aufstehen konnte, hatte er bereits wieder eine Geschäftsreise angetreten.

      Auch über seinem zweiten Kommen, das nach geraumer Zeit erfolgte, schwebte ein Unglücksstern. Da war Mechthild mit Ebba während der Schulferien verreist. Als sie nach Hause zurückkehrte, fand sie im Briefkasten seine Visitenkarte mit einem Gruß.

      Drei Jahre waren nun vergangen, seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen. Zum dritten Male war er gekommen.

      Und nun?

      Nun hatte die eigene Tochter ihr den noch immer geliebten Mann entführt. Warum auch nicht? Ebba war ein lachendes, lebenssprühendes Geschöpf und sie eine alte, müde Frau, trotz ihrer sechsunddreißig Jahre.

      *

      Mechthild schrak zusammen, als die Flurglocke anschlug. Als sie die Tür öffnete, stand der Ersehnte vor ihr. Und bei seinem Anblick fühlte die eben noch so müde Frau, wie jung ihr Herz doch war – jung und heiß.

      »Sind Sie nicht auf dem Fest geblieben?« fragte sie, ängstlich bemüht, die jubelnde Freude in der Stimme nicht hören zu lassen. Beglückt horchte sie dann auf sein warmes, frohes Lachen.

      »Bei dem Grünzeug? Ich bitte Sie, Mechthild, das ist doch nichts für einen Mann von achtunddreißig Jahren! Wohl habe ich der darauf erpichten Ebba den Gefallen getan, mich ihren Freundinnen zu zeigen, aber bei der ersten besten Gelegenheit bin ich auf und davon. Darf ich noch ein Stündchen bei Ihnen bleiben?«

      »Wenn meine Gesellschaft Ihnen nicht zu trist ist, von Herzen gern.«

      »Welch sonderbare Annahme! Sie ist direkt eine Beleidigung für Sie und auch für mich. Darf ich mir erlauben?«

      Er überreichte ihr einige auserlesene schöne Frühlingsblüten und eine papierumhüllte Schachtel, welche die Bonbonniere ahnen ließ. Verlegen nahm sie beides in Empfang und bat ihn ins Wohnzimmer, wo er in der gemütlichen Sesselecke Platz nahm. Während sie die Blumen in eine Vase tat und sie mit Wasser versorgte, sah er sich mit frohen Augen in dem traulichen Gemach um.

      »Wie schön es hier ist. So traute Behaglichkeit versteht nur ein Mensch wie Sie zu schaffen, Mechthild.«

      »Das sagt der Mann einer so feudalen Behausung«, lachte sie herzlich. »Aber so trocken können wir unmöglich sitzen. Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?«

      »Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht, dann gern.«

      »So

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