Sophienlust Staffel 8 – Familienroman. Diverse Autoren

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Sophienlust Staffel 8 – Familienroman - Diverse Autoren Sophienlust

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ich bin dann zu nichts mehr verpflichtet.«

      Plötzlich wusste Lieselott nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie trank von ihrem Eiskaffee und rutschte unruhig auf ihrem Sessel hin und her.

      »Deshalb bist du also hergefahren«, stellte Isolde gleichmütig fest.

      »Ja, man kann so etwas nicht schreiben und auch nicht am Telefon sagen. Irgendwie hab’ ich gespürt, dass du einverstanden sein würdest. Wir werden noch etwas Zeit verstreichen lassen. Achim wird sicher am besten wissen, wie man die Scheidung ohne viel Aufsehen regelt. Wie ist es eigentlich mit den Möbeln?«

      Lieselott merkte nicht, dass ihre Frage reichlich taktlos war. Doch seltsamerweise schien Isolde nicht gekränkt.

      »Die Möbel gehören uns gemeinsam, Lieselott. Aber ich würde wahrscheinlich darauf verzichten, weil ich sie nicht brauche. Es ist eben aus.«

      »Du musst das mit Achim besprechen«, besann sich Lieselott. »Es fiel mir nur so ein, weil alles passend für das Haus angefertigt worden ist.«

      »Ja.« Isolde hätte jetzt hinzufügen können, dass das Haus ihr persönlicher Besitz sei. Aber sie presste die Lippen zusammen und sagte nichts mehr.

      Wieder trat eine Pause ein, länger noch als die erste. Lieselott hatte erreicht, was sie wollte. Nun war es schwer, zu einem neutralen Gesprächsstoff zurückzufinden.

      »Ich sehe Achim am Montagabend«, erklärte sie schließlich mit einem Seufzer. »Dann kommt er aus Hamburg zurück. Ich hole ihn am Flughafen ab. Er wird dir danach wohl schreiben.«

      »Ja.« Isolde tat nichts, um es Lieselott zu erleichtern.

      »Ich bin sicher, dass er dir genauso dankbar sein wird wie ich. Heutzutage sieht man die Dinge so, wie sie sind, und macht um eine Scheidung kein Theater wie früher. Das ist vernünftig. Ich glaube, so hundertprozentig hat es zwischen Achim und dir nie gestimmt.«

      Nun stand Isolde auf. »Ich denke, du brauchst nicht weiter darüber zu sprechen«, schnitt sie der blonden Besucherin etwas abrupt das Wort ab. »Ich habe ja gesagt – sofern Achim mir den gleichen Wunsch vorträgt. Mehr wolltest du doch nicht.«

      »Ich möchte nicht so gehen, Isolde. Wir waren immer die besten Freundinnen. Kann das nicht so bleiben?«

      »Wir werden wohl nicht mehr oft Gelegenheit haben, uns zu sehen, Lieselott.«

      Die blonde Frau biss sich auf die Unterlippe. Das war nun doch, ob sie es wahrhaben wollte oder nicht, eine Abfuhr gewesen.

      »Wenn du dich beeilst, könntest du heute noch zurückfahren«, fuhr Isolde kühl fort. »Du hast sicher nicht geglaubt, dass es so schnell gehen würde. Das Zimmer im Gasthof kann ich absagen.«

      Nun stand auch Lieselott auf. »Du hast recht, es ist das Beste, wenn ich gleich losfahre.«

      Isolde öffnete die Tür des Biedermeierzimmers. »Bitte, Lieselott. Ich bringe dich noch bis zu deinem Auto.«

      »Nicht nötig, Isolde. Aber es sieht natürlich besser aus.«

      Sie gingen nebeneinander her, ohne sich anzusehen.

      »Gute Fahrt, Lieselott.«

      »Danke … und überhaupt … ich möchte mich bedanken. Du hast es mir leichtgemacht. Das ist anständig von dir.«

      Isolde hob die Schultern. Es war eine matte, resignierende Geste.

      *

      »Warum fährt Ihre Freundin denn schon ab?«

      Der rote Mini war gerade vom Gutshof gefahren, als Nick vom Park her auftauchte. Er trug Reitzeug und war im Begriff, mit Pünktchen und ein paar anderen Kindern ein kleines Turnier zu veranstalten.

      »Sie hatte nicht viel Zeit.«

      »Schade, wir hätten ihr gern Sophienlust richtig gezeigt.«

      Nick forderte Isolde auf, beim Reiten zuzusehen. Doch sie lehnte die gut gemeinte Einladung ab. Sie habe in der Nähstube noch eine Kleinigkeit zu erledigen, erklärte sie. Nachher werde sie spazieren gehen und vielleicht später noch zum Turnier kommen.

      Isolde floh ins Haus. In der Nähstube nahm sie einen Bettbezug und versah ihn mit einer neuen Knopfleiste. Das war eine kniffelige Beschäftigung. Sie hoffte, dadurch von ihrer Erregung etwas abgelenkt zu werden. Leider war das nicht der Fall, sodass die Knopflöcher nicht ganz akkurat gerieten.

      Gegen Abend kam Denise kurz von Schoeneich herüber. Sie hatte Alexander und Henrik bei sich und wollte Isoldes Gast willkommen heißen. Ihre Verwunderung war groß, als sie erfuhr, dass Lieselott Engel schon wieder abgereist sei.

      »So brauchte sie nicht auch noch den Sonntag opfern«, erklärte Isolde leise. »Was zu besprechen war, ließ sich rasch regeln.«

      Denise warf ihr einen forschenden Blick zu, doch sie stellte keine Frage. Dagegen lud sie Isolde für den Abend zu einem Umtrunk ein.

      Isolde nahm an, obwohl sie sich lieber in ihrem Zimmer verkrochen hätte. Sie fühlte, dass Denise ihr helfen wollte.

      »Wir schicken Ihnen den Wagen, Isolde.«

      »Ich kann zu Fuß kommen, Denise. Es tut mir gut, wenn ich mal ein ordentliches Stück gehe. So weit ist es ja nicht.«

      »Falls Sie es sich anders überlegen sollten, rufen Sie uns an, Frau von Rettwitz«, schaltete sich Alexander ein. »Meine Tochter und mein Schwiegersohn sind heute Abend auch da. Nächste Woche müssen Sie endlich einmal nach Bachenau fahren und das Tierheim besichtigen. Es ist wirklich eine Besonderheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.«

      »Ja, ich werde mit Nick hinfahren, Herr von Schoenecker«, erwiderte Isolde höflich, obwohl sie sich nicht allzu sehr für das Tierheim Waldi & Co. interessierte, von dem in Sophienlust so viel die Rede war. Zwar mochte sie Tiere gut leiden, aber sie brachte nicht die innere Schwungkraft auf, sich von ihren eigenen Problemen abzuwenden, die jetzt noch größer geworden waren.

      Gegen Abend schaute Isolde den Kindern beim Reiten zu. Das eigentliche Turnier war zwar schon beendet, doch ließ Nick die jungen Reiter jetzt über zwei Hindernisse springen und machte ihnen geduldig auf seinem Braunen immer wieder vor, wie man sich halten, wie man dem Pferd Hilfen geben musste und auch, wie man es keinesfalls machen durfte.

      Nach dem Abendessen wanderte sie zu Fuß hinüber nach Schoeneich, wo man sie herzlich empfing. Doch auch hier fühlte sie sich überflüssig und fremd.

      Die jungen von Lehns brachten sie später in ihrem Wagen nach Sophienlust zurück, als sie selbst heimfuhren. Andrea forderte Isolde auf, sie zu besuchen.

      Isolde bedankte sich und blickte dem Auto mit dem glücklichen Paar nach, bis es nicht mehr zu sehen war. Hans-Joachim hatte Andrea umarmt und geküsst, als er geglaubt hatte, dass Isolde es nicht mehr beobachten könne. Erst dann war er wieder angefahren.

      Der einsamen Frau, die im Dunkeln stand, tat das Herz weh. Die liebende Umarmung eines Mannes würde es für sie nun nicht mehr geben. Als Achim das letzte Mal in Sophienlust gewesen war, hatte sie ihn abgewiesen. Und nun wollte er Lieselott zu seiner Frau machen …

      Erst als Isolde in der nächtlichen

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