Perry Rhodan Neo 181: Der Mond ist nur der Anfang. Kai Hirdt

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Perry Rhodan Neo 181: Der Mond ist nur der Anfang - Kai Hirdt Perry Rhodan Neo

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      Tom beschleunigte mit einem Affenzahn. Der Schnellstart beeindruckte sogar Rhodan, obwohl er wusste, dass beide Jungs durchaus fliegen konnten. Er setzte nach und blieb dran, konnte aber nicht aufholen. Dazu war Toms Gleiter einfach zu stark. Das grämte Rhodan allerdings wenig. Er hatte von vornherein gewusst, dass er auf diesem Weg nicht gewinnen konnte. Er kannte die Leistungsdaten seiner Gegner – schließlich hatte er die Flugmaschine selbst vor anderthalb Jahren ausgesucht.

      Aber das war ihm erst mal egal. Er sah auf die Uhr – genau zu dieser Zeit würde Roofpitter mit der Razzia beginnen. Und wer auch immer der Presse einen Tipp gegeben hatte, um die Familie Rhodan öffentlich zu blamieren, würde sich kräftig wundern. Es würde keine Kamerabilder von Tom und Farouq in Handschellen geben.

      Nun galt es nur noch dafür zu sorgen, dass seine beiden missratenen Sprösslinge einen kleinen Dämpfer für ihr überbordendes Selbstbewusstsein erhielten.

      Tom und Farouq bauten ihren Vorsprung stetig weiter aus. Terranias Stadtgrenze war noch etwa zwölf Kilometer entfernt. Rhodan schaute auf die Energieanzeige. Sie sprang gerade von zwei auf ein Prozent. Bei seinen Söhnen konnte es nicht anders aussehen. Keiner von ihnen würde das Ziel erreichen. Die Frage war, wer weiter kam.

      Rhodan wendete Extraenergie auf, um seine Maschine hochzuziehen, dann schaltete er den Feldantrieb ab. Lediglich das Antigravfeld blieb aktiviert. Es würde ihn noch einige Minuten in der Luft halten. Er fuhr die Flügel vollständig aus und ließ sich, nur mit Restfahrt und beinahe schwerelos, von den Luftströmungen über der heißen Wüste Gobi tragen.

      Tom und Farouq rasten davon, verwandelten sich in einen schwarzen Punkt in der Ferne – der dann gemächlich wieder näher rückte. Rhodan sah, dass ihr Gleiter liegen geblieben war, ziemlich genau an der Position, an der er das erwartet hatte. Er schüttelte den Kopf. Diese jungen Piloten von heute!, spottete er in Gedanken. Groß geworden mit Antigrav und Feldtriebwerken. Aber sie haben nie gelernt, den Wind zu lesen.

      Als er die beiden Gestrandeten passierte, aktivierte er den Bildfunk. »Das Rennen geht wohl an mich«, stellte er fest.

      »Du hast uns reingelegt!«, rief Tom zornrot aus dem Kommunikationshologramm. Farouq im Hintergrund wirkte eher fassungslos darüber, dass sie gegen die minderwertige Maschine verloren hatten.

      »Stimmt.« Rhodan desaktivierte das Spiegelfeld.

      Toms Gesichtsfarbe wechselte schlagartig zu kalkweiß. »Dad!«, entfuhr es ihm verblüfft und ängstlich zugleich.

      »Ganz genau«, sagte Rhodan.

      »Wir haben ...«, stammelte Tom.

      Farouq rief darüber: »Wir wollten nicht ...«

      »Ruhe!«, fauchte Rhodan. »Wir sprechen heute Abend darüber. Ich muss zurück. Und während ihr auf den Abschleppdienst wartet, schaut mal ins Liveprogramm von TNC. Da zeigen sie gerade die Razzia, bei der die verhafteten Söhne des Protektors die ganz große Nachricht gewesen wären. Wisst ihr, was das für unsere Familie bedeutet hätte? Seid ihr völlig bescheuert, bei so etwas mitzumachen?«

      Die beiden Jungs, die vor wenigen Minuten im Fahrerlager noch so großspurig getan hatten, schwiegen kleinlaut.

      Tom traute sich als Erster, wieder etwas zu sagen. »Wieso Abschleppdienst? Nimmst du uns nicht mit?«

      »Nein«, antwortete Rhodan. »Wenn ich lande, komme ich nicht wieder hoch, und ich muss zurück in die Vollversammlung. Ich musste euretwegen eine enorm wichtige Debatte verlassen, vielen Dank dafür. Und jetzt kann ich nur hoffen, dass ich rechtzeitig zurück bin, um die nächste Katastrophe abzuwenden. Ihr schaut also schön selbst, wie ihr wieder nach Hause kommt. Und wehe, ihr lasst die Rechnung an mich schicken.«

      »Aber bis wir in dieser Einöde abgeholt werden, dauert es sicher über eine Stunde!«, rief Farouq. »Und es sind fast vierzig Grad!«

      »Ihr habt einen Trinkwassertank«, sagte Perry Rhodan. »Setzt euch halt in den Schatten.«

      Er beendete die Verbindung.

      3.

      Tatsächlich trugen ihn die Winde der Gobi bis an die Stadtgrenze. Vermutlich hätte er es sogar noch weiter geschafft, aber bei den diversen Wolkenkratzern der Stadt gab es stets das Risiko, dass eine Luftströmung plötzlich abriss. Rhodan wollte niemanden gefährden, also suchte er einen passenden Landeplatz und ließ sich von einer weiteren Maschine aus dem Fuhrpark abholen. Er tauschte mit dem Piloten, der sich mit frischer Energiezelle im Gepäck in Rhodans bisheriges Gefährt setzte.

      Nicht weniger rasant als am Anfang seines Rennens flog Rhodan zum Parlamentsgebäude zurück. Eine Stunde und fünfundvierzig Minuten hatte die ganze Eskapade gedauert – nicht übel. Außerdem hatte er dabei erfahren, dass jemand mit Einfluss beim Geheimdienst ihm übel mitspielen wollte. Er musste sich also vorsehen. Steckten Willems Leute mit ihren GHOST-Kontakten hinter der kleinen Inszenierung?

      Eine Frage für später. Nun musste er wieder umschalten auf das, was eigentlich auf seiner Tagesagenda gestanden hatte: Unheil von NATHAN abzuwenden.

      Tatsächlich war der Meinungsaustausch während seiner Abwesenheit zügiger vorangeschritten. Gerade stand Sdelo Willem selbst am Rednerpult. »Vom ersten Kontakt der Menschheit mit Außerirdischen an haben diese Tod und Vernichtung auf die Erde gebracht. Der Eiffelturm – vernichtet von der Frau dieses Manns, der sich bis heute als Volksheld ausgibt!« Willem zeigte mit dem Finger auf Rhodan.

      Rhodan fragte sich, was Willem wohl gemacht hätte, wenn er zu diesem Zeitpunkt noch nicht zurück gewesen wäre.

      Willem sah ihn irritiert an und verlor kurz den Faden. »Von vielen dieser Völker«, fuhr Willem fort, nachdem er sich wieder gefangen hatte, »wissen wir, wie gefährlich sie sind. Die meisten verfügen über ausreichende Machtmittel, um uns zu zerstören. Und das sind nur die Gefahren, die wir kennen und einschätzen können! Auf dem Mond züchten wir aber gerade ein völlig unbekanntes Risiko heran! Mit Geldern, die wir für den Wiederaufbau brauchen, unterhalten wir eine Forschungsstation, die etwas uns völlig Unbekanntes hochpäppelt, das jederzeit einen vernichtenden Schlag gegen die Menschheit führen kann. Schluss damit! Wir müssen uns endlich gegen NATHAN wehren! Wir müssen den Feind in unserer Mitte ausschalten!«

      Applaus tönte von knapp der Hälfte der Versammlungsteilnehmer, während die anderen totenstill blieben.

      Perry Rhodan stand auf und nahm Willems Platz am Rednerpult ein. »Unsere Freunde von anderen Welten«, sprach er, »verfügen über Machtmittel, um uns zu zerstören. Das prangert Mister Willem an. Aber genauso verfügen wir über Mittel, um sie zu zerstören. Und vor allem verfügen wir über Mittel, uns selbst zu zerstören.«

      Er sah in die Runde. »Wir verdrängen es gern, und es fällt mit jedem Jahr leichter. Aber im Grunde wissen wir alle, was mit der Erde geschehen wäre, hätten wir nicht auf dem Mond die gestrandete AETRON und die Arkoniden entdeckt. Vor zweiundzwanzig Jahren stand die Menschheit am Rande des Atomkriegs. Das ist keine Spekulation. Wir wissen von John Marshall, der dank seiner Paragabe zwischen verschiedenen Realitätsebenen wechseln kann, dass sich die Menschheit in allen Szenarien ohne Kontakt mit Außerirdischen selbst vernichtet hat.«

      »Behauptet ein Mutant!«, rief der Vertreter Südafrikas. Der Administrator rief ihn zur Ordnung.

      »Und wir wissen«, fuhr Rhodan unbeeindruckt fort, »dass unsere Welt lange im Zentrum bedeutsamer Ereignisse

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