Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller

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Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller

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er jubelnd erwidert; im Augenblick sah Ni-kun-tha sich von seinen Männern umringt. Hinter der kleinen Schar der Miami kamen rund hundertfünfzig Shawano heran. Ni-kun-tha ging auf deren Häuptling zu und stellte sich ihm zur Verfügung. Der Shawano, der seine Instruktionen hatte, erklärte kurz Art und Zweck der befohlenen Bewegung und ließ Ni-kun-tha mit seinen fünfzig Miami die Vorhut bilden. Abermals seinen Schlachtruf ausstoßend, sprang der Häuptling, von seinen Kriegern gefolgt, vorwärts, während rechts von ihnen englische Reguläre flüchteten. Gleich darauf verkündeten rollende Salven, daß Miami und Shawano sich im Kampf befanden.

      John und Mary stolperten über Zweige und Wurzelgestrüpp. Sie strebten der Mitte der Milizformationen zu, als John plötzlich einen Ruf der Überraschung ausstieß: »Vater, Vater! Sieh doch, Mary, der Vater!«

      Ein Aufschrei von der anderen Seite antwortete. Elias Burns, fassungslos, ungläubig und zunächst nichts begreifend, hatte sich bei Johns Aufschrei von den Freunden gelöst; jetzt sah er neben dem bitter vermißten und in bösen Stunden schon heimlich beklagten Sohn zugleich auch die Tochter stehen. Der alte Mann, da er sah, daß kein Spuk ihn narrte, brach erschüttert in die Knie; seine Schultern zuckten, und Tränen stürzten ihm aus den Augen. Gleich darauf fühlte er die Arme seiner Tochter um seinen Hals. Kampf, Schlacht und Tod waren vergessen. Bob Green mußte sich heftig schneuzen; es war, weiß Gott, ein bißchen viel auf einmal, was da heute zusammenkam. Er hatte das plötzliche Wiederfinden des seit langer Zeit vermißten und längst verlorengegebenen Bruders noch nicht verdaut, jetzt wurde er Zeuge eines anderen Wiedersehens. Er gebrauchte ein großes rotes Sacktuch mit Nachdruck und knurrte irgendetwas in den Bart, das niemand verstand. Der Pulverdampf habe ihm die Augen gerötet, er könne kaum noch sehen, schnaufte er gleich darauf.

      Die sonderbare Gruppe mit dem hochgewachsenen blonden Mädchen inmitten des Schlachtgetümmels mochte auch Oberst Washington aufgefallen sein, der jetzt herangeritten kam. Richard Waltham stellte sich vor und erklärte in kurzen Worten die Situation. In den blauen Augen des jungen Milizoffiziers leuchtete es kurz auf. »Meinen Glückwunsch«, sagte er, »aber schaffen Sie Ihre Tochter etwas zurück, Mr. Burns, es könnte hier gleich etwas zu turbulent werden.«

      »Selbstverständlich, Sir«, stammelte der noch immer nahezu fassungslose Vater und führte die an allen Gliedern zitternde Tochter aus der Kampflinie heraus.

      Richard Waltham stellte sich dem Kommandeur zur Verfügung. Der maß ihn mit einem kurzen prüfenden Blick. »Gut, Sir«, antwortete er, »Sie können mir vielleicht als Adjutant dienen.«

      Bob hatte einem verwundeten Milizionär die entfallene Büchse abgenommen und sich dessen Patronentasche umgehängt. Ich muß den armen Bengel los werden, dachte er, habe es satt, hier tatenlos herumzustehen. »Hör zu, Ned«, wandte er sich an den Bruder, »bist doch ein Krieger, nicht wahr, warst mal ein großer Oneida, na also, willst du nicht hingehen und den alten Mann und die junge Miß beschützen?«

      Ned schien die Notwendigkeit solchen Schutzes einzusehen. »Ja, gehen«, antwortete er, »Bob auch?«

      »Geh nur, ich komme gleich nach.«

      »Gut. Way-te-ta, – nein – Ned großer Krieger! Geht junge Miß schützen!« Und er sprang hinter dem Farmer und seiner Tochter her, die den eigentlichen Kampfbereich schon verlassen hatten.

      »So, John, mein Junge, jetzt können wir uns ein bißchen für Old England und die Kolonie betätigen«, wandte er sich dem jungen Burns zu, »hoffentlich nur gegen rote Spitzbuben, möcht' den Frenchers nicht gern was zuleide tun. Haben sich fair benommen, die Leute, alles was recht ist.«

      Die beiden gesellten sich den Reservemilizen zu und meldeten sich bei einem der Unterführer. Dann teilte Bob dem jungen Mann schnell die näheren Umstände mit, die ihn und seine Gefährten hierhergeführt hatten, und auch John berichtete von seinen und Ni-kun-thas Erlebnissen.

      Sie sprachen noch angeregt miteinander, als der auf den Tod verwundete Oberkommandierende der englischen Truppen, General Braddock, vorbeigetragen wurde. Washington kam herangesprengt und stieg vom Pferde. »Alles verloren, Oberst«, stöhnte der alte Offizier, »retten Sie, was noch zu retten ist!«

      Washington drückte dem sterbenden Mann, dessen ungeschickte Führung die bedrohliche Situation verschuldet hatte, sein Bedauern aus und befahl, ihn weiter zurückzutragen. Dann stieg er wieder zu Pferde. Es war nicht mehr zu bezweifeln: Die Schlacht war verloren. Sämtliche regulären Truppen waren geschlagen, zum großen Teil waren sie in den Wäldern von Indianern niedergemacht worden.

      Ein Linienoffizier kam herangesprengt: »Was tun, Oberst Washington?«

      »Meine Meinung, Oberst Hove: Sie ziehen sämtliche Regulären aus dem Gefecht und treten den Rückzug nach der von mir angelegten Befestigung an. Ich decke Ihnen mit meinen Milizen den Rückzug.«

      Es fiel dem Linienoffizier offensichtlich schwer, dem Rat zu folgen, aber er sah keine andere Möglichkeit und gab die entsprechenden Befehle.

      Was noch an Rotröcken zu sammeln war, wurde aus dem Kampf gezogen, rückwärts geleitet und neu geordnet, während die Milizen von Virginien und Pennsylvanien unter Oberst Washington den Kampf aufnahmen, um den Rückzug nach den aufgeworfenen Verschanzungen zu decken. Die Franzosen drangen samt ihren indianischen Bundesgenossen vor; aber sie hatten es nun mit einem anderen Feinde zu tun: die Koloniemänner fochten ebenso wie die Roten in gedeckter Stellung und verstanden sich meisterhaft in der Taktik des allmählichen Rückzugsgefechtes. Jeder Schuß, den diese samt und sonders im Wald aufgewachsenen Männer abgaben, saß. Als die Franzosen Geschütze nach vorn brachten, schlichen sich einige verwegene virginische Schützen in guter Deckung vor und schossen die gesamte Bedienung zusammen.

      Oberst Washington ritt im Kugelregen umher, als hätte er zehn Leben, von allen Seiten folgten ihm die bewundernden Blicke seiner Männer. Zwei Adjutanten wurden unmittelbar neben dem jugendlichen Colonel – er zählte erst fünfundzwanzig Jahre – getötet. Dreimal wurde ihm das Pferd unter dem Leibe zusammengeschossen, ihn selbst streifte kein Schuß, und nichts brachte diesen eisernen Mann, der an diesem Tage den Grundstein seiner künftigen Größe legte, aus der Ruhe.

      Langsam wogte das Gefecht rückwärts. John und Bob kämpften wacker in den Reihen der Milizionäre. Sie erreichten die Höhe und zogen sich in den Wald zurück. Die Vorstöße der Franzosen ließen nach; solchen Gegnern gegenüber wollten sie sich wohl nicht in ein Waldgefecht verwickeln. Ungefährdet erreichten die Kolonietruppen die auf einer Ebene angelegten Verschanzungen, die ihnen und den wenigen noch vorhandenen regulären Soldaten zunächst einigen Schutz gewährten. Auch die zurückgerufenen Miami und Shawano trafen ein; sie erhielten den Befehl, außerhalb der Umwallung eine Vorpostenkette zu bilden.

      John, Bob und Richard Waltham fanden den alten Burns und seine Tochter, und erhielten nun Gelegenheit, gegenseitig von ihren Erlebnissen in der jüngsten Zeit zu berichten.

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