Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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dicken Schlußstrich unter die alte Sach, Joseph. Bist mit einverstanden?«

      Titus hielt Joseph die Hand hin. Dieser schlug ein.

      Rosa, die abseits gestanden und alles beobachtet hatte, meldete sich zu Wort.

      »Soll das heißen, daß wegen so einer Lappalie ihr mehr als zwei Jahrzehnte nicht miteinander gesprochen habt? Wegen so einer Eifersuchtsgeschichte?«

      »Das ist für dich bestimmt schwer zu verstehen, Rosa. Aber i war in meinem Stolz verletzt. Wenn du länger hier bist, dann wirst schon lernen, daß so was net einfach is. I hab’ damals geprahlt, daß die Senta und i ein Paar sind. Ja mei, wir waren jung und ungestüm. Verstehen kann i des heut auch net mehr. Irgendwie haben wir uns da reingesteigert. Es ist doch so, Joseph, oder?«

      »So is es gewesen!«

      Rosa stieg ins Auto.

      »Halt! Halt!« rief Senta. »Also, wenn sich die Frizzi bei dir meldet, dann sag ihr, daß alles in Ordnung is.«

      »Der Dominik soll wissen, daß er wieder heim kann!« rief Titus.

      Rosa fuhr rückwärts vom Hof und winkte. Vom Villinger Hof bis zum Natterer Hof war es ja nicht weit. Sie parkte ihr Auto und rief übers Handy Frizzi und Dominik auf der Berghütte an.

      *

      Die Berghütte lag in herrlichem Sonnenschein. Dominik und Frizzi saßen vor der Hütte und sonnten sich. Sie hielten sich liebevoll bei den Händen. Ihr Blick schweifte hinauf zu den Gipfeln des ›Engelssteigs‹ und des ›Höllentors‹.

      »Die Alten haben es vor vielen Jahrhundert schon recht gemacht.

      Die beiden Namen für die Berggipfel passen gut. Schau sie dir an. Der Gipfel des ›Engelssteig‹ sieht lieblich und einladend aus. Die Felsen des ›Höllentors‹ sind schroff und kantig. Sie wirken abweisend und bedrohlich. So zwei verschiedene Berge so nahe beieinander!«

      Frizzi lächelte ihren Dominik an.

      »Des is genau wie im Leben. Gut und Böse, Glück und Unglück, Freud und Leid liegen so dicht beieinander. Es is ein ewig währender Kampf.«

      Frizzi beugt sich zu Dominik hinüber und hauchte ihm zärtlich einen Kuß auf die Wange.

      »Sei unbesorgt! Das Gute und Schöne siegt immer!«

      »Bist du dir da so sicher, Frizzi?«

      Frizzi schaute ihn an. Er sah den Glauben daran in ihren Augen, der tief aus ihrem Herzen leuchtete.

      »Ja, Dominik, da bin i mir sicher. Schau, es is doch so. Es fehlt doch nur die Liebe. I denk, wenn sich alle Menschen mehr lieben würden, dann wär alles besser. Sie unterdrücken oft die Liebe. Des is net gut. Aber auf die Dauer geht des net. Die Liebe, die kann man net einsperren, wie in eine Kiste oder eine Dose. Die Liebe verlangt nach Raum. Schau, mir kommt es vor, als läge hier über den Gipfeln, den Bergen, dem Tal die Liebe. Davon wird sogar das ›Höllentor‹ erfaßt. Schau, der Schnee da oben glänzt genauso wie auf der anderen Seite beim ›Engelssteig‹.«

      »Du bist ja net nur ein fesches Madl mit Kraft und Durchsetzungsvermögen, du bist auch eine Romantikerin.«

      »Kraft und Stärke sind im Leben nötig. Aber ohne die Träume und die Liebe geht nix. Ich habe immer daran geglaubt, daß alles mit uns gut wird und des wird es auch werden. Oft muß man nur ein bisserl Geduld haben. Jetzt machen wir erst mal ein paar Tage einen schönen Urlaub hier auf der Berghütte, bei Anna, Toni und dem alten Alois. Der hat mir übrigens erzählt, warum sich besonders unsere Väter so spinnefeind sind.«

      »Du weißt des? Warum?«

      »Des soll dir dein Vater, mein zukünftiger Schwiegervater, selbst erzählen«, flüsterte Frizzi ihrem Dominik ins Ohr und blinzelte ihm

      zu.

      »Weißt, des war eine alberne Sach, verletzter Stolz, dumme Eitelkeit, Eifersucht. Des is alles schon längst Schnee von gestern, aber an der Fehde haben die festgehalten. Da waren sie stur wie Ochsen. Die beiden, die können sich auf was gefaßt machen, mit denen rede ich mal ein Wörtchen, wenn wir uns wiedersehen!«

      »Des wird wohl noch lange dauern, Frizzi. So stur, wie die sind, sehen wir die so schnell net.«

      Frizzi lachte.

      »Da denk i anders. Ich weiß, daß mein Vater mich liebt und er liebt meine Mutter. Bei deinen Eltern is des genauso. Jetzt sind die erst einmal net so froh, i will das Wort unglücklich net aussprechen, aber einen mächtigen Kummer haben die schon. Des gönn i denen auch erst mal. Ein bisserl müssen sie schon schmoren. Doch dann wird’s gut werden.«

      Frizzi lächelte Dominik an. Aus ihren Augen sprach die Zuversicht eines reinen Herzens.

      »Weißt, Dominik, i hab’ die Hoffnung, daß die in ihrem Kummer zusammenfinden. Deinen Eltern und meinen Eltern ist klar, daß sie jeden von uns net mehr sehen, wenn sie ihren Streit net endlich begraben. Wirst sehen, es wird alles gut werden.«

      »Dann will i versuchen, dir zu glauben.«

      Dominik nahm Frizzi in die Arme und küßte sie.

      »I hab’ dich lieb! Du bist für mich das Allerwertvollste auf Erden.«

      »Ich liebe dich auch, Dominik.«

      In diesem Moment klingelte Frizzis Handy. Sie meldete sich und lauschte. Über ihr Gesicht huschte ein glückliches Lächeln.

      »Dem Himmel sei Dank! Da stifte ich eine große Kerze in der Kirch. All meine Gebete wurden erhört. Wir kommen sofort. Wir beeilen uns. Kannst rauf kommen auf die Oberländer Alm und uns abholen?«

      Sie lauschte erneut.

      »Gut, dann schick den Ansgar! Und i danke dir, Rosa, für die gute Nachricht.«

      Frizzi war außer sich vor Freude. Sie tanzte übermütig auf der Terrasse der Berghütte herum und warf Handküsse hinauf zum ›Engelssteig‹.

      »Des habt ihr gut gemacht da oben. I dank euch!«

      »Was is los?«

      Dominik hielt Frizzi fest.

      »Wir können heimkommen, Dominik! Wir können heimkommen! Sie haben sich versöhnt. Die Rosa hat mit ihnen gesprochen. Sie warten auf dem Villinger Hof auf uns.«

      Frizzi und Dominik schauten sich an. In ihren Augen standen Tränen des Glücks. Ihre Küsse schmeckten salzig, und doch waren es Küsse des Glücks. Jetzt endlich war alles vollkommen.

      »Aus Dank sollten wir der Rosa die Patenschaft für unser erstes Kind antragen. Was meinst dazu, Frizzi?«

      Sie lächelte voller Hingabe und flüsterte ihm ins Ohr.

      »Des machen wir! I denk, wir sollten uns damit ein bisserl beeilen. Wie steht’s damit, Dominik?«

      »An mir soll’s net liegen!«

      Dominik nahm seine Frizzi auf seine starken Arme und drehte sich mit ihr im Kreis. Dann rafften sie ihre

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