Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 285

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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glücklich sein, daß ihr so einen schönen Wald habt. Meine Familie lebt in der Stadt. Wir haben noch nicht einmal einen Garten, nur einen kleinen Hof. Der ist zubetoniert.«

      »Du magst die Natur?«

      »O ja! Ich liebe die Natur, Bäume, Pflanzen, Tiere! Einfach alles.«

      Bei diesen Worten breitete Rosa weit die Arme aus, so als wollte sie die ganze Natur umarmen.

      »Ah, deshalb studierst du Biologie, is doch so oder?«

      »Ja! Ich möchte Lehrerin werden und den Kindern im Unterricht nicht nur Kenntnisse sondern auch die Liebe zu der Natur vermitteln. Ich bin sehr froh, daß ich die Semesterferien bei meinem Onkel verbringen kann. Da kann ich nicht nur ein bißchen Geld verdienen, wenn ich im Bistro arbeite, ich bin auch gleich in der schönen Natur.«

      »Das freut mich ganz besonders, daß es dir hier so gut gefällt. Du wirst bestimmt eine gute Lehrerin werden, Rosa.«

      »Ja, das hoffe ich auch.«

      »Du magst Kinder?«

      »Ja, ich finde Kinder wunderbar. Sie geben einem so viel, wenn man ihnen zuhört und zuschaut. Sie sehen die Dinge und das Leben noch so voller Zuversicht und Bewunderung für alles. Viele Erwachsene haben den Blick und die Freude verloren.«

      »Du hast ihn net verloren, Rosa. I kann in deinen Augen sehen, wie dein Herz sich über diese Aussicht freut.«

      »Du bist doch auch ein Mensch, der sich still an so vielem freuen kann. Einer der beobachtet und nicht viele Worte macht. Das schätze ich sehr. Du bist keiner dieser Schwätzer und Blender, die sich ständig darstellen und immer das Neueste und Modernste haben müssen. Du liebst doch das einfache Leben auch sehr, bist sehr naturverbunden. Sollte ich mich da irren?«

      »So schätzt du mich ein? Da magst recht haben. Doch wie kommst drauf, daß ich so bin?«

      »Ich habe dich mit den anderen jungen Männern verglichen. Weißt, wenn ihr zusammen seid und Bier trinkt, wenn ihr Karten spielt oder an den Motorrädern rumschraubt, dann kann man es deutlich sehen. Du bist anders.«

      »Du bist auch anders, Rosa!«

      Sie errötete.

      »Wie meinst du das?«

      »Na, das ist einfach zu erklären. Du bist ein fesches Madl. Die Burschen machen dann manchmal schon Bemerkungen. Da bist immer drüber weggegangen. Hast dich nie drauf eingelassen. Hast immer den Abstand gewahrt. I hab’ mich erkundigt. Du hast keinen Freund, keinen Liebsten, wie man hier sagen tut.«

      »Wo hast dich denn erkundigt?«

      »I hab’ mit deiner Tante gesprochen. Hat sie nix gesagt?«

      Rosa errötete erneut.

      »Doch, sie hat es mir erzählt. Das ist aber schon gut vier Wochen her«, sagte Rosa ganz leise und fügte hinzu: »Warum hast du denn mit meiner Tante gesprochen? Hättest mich doch auch fragen können.«

      »Mei, Rosa, des wollt i net. Des wäre nicht gut gewesen. I wollt net, daß du denkst, daß i dich ausfragen wollt über dein Privatleben.«

      »Doch du interessierst dich schon für mein Privatleben, wie du sagst.«

      »Mei, schon! I wollt eben wissen, woran i bin. I bin nämlich niemand, der einem Madl nachstellt, das einem anderen gehört.«

      Rosas Herz klopfte. Sie wandte den Kopf um und schaute Ansgar an.

      Ihre Augen trafen sich. Vorsichtig tastete sich Ansgar vor und ergriff ihre Hand.

      »Rosa, du gefällst mir! I weiß net, wie i es dir sagen soll.«

      Sie lächelte ihn voller Zuversicht an und streichelte ihm die Wange.

      »Ich weiß, daß ich dir gefalle, Ansgar. Du hast doch schon lange nach mir geschaut. Warum denkst du, bin ich gleich heute mit dir mitgegangen? Ich habe mich die letzten Wochen immer gefragt, wann du endlich den Mut aufbringst, deine Gefühle zu zeigen.«

      Ansgar nahm sie bei den Schultern. Sein Herz jubelte.

      »Dann hast du es bemerkt?«

      »Natürlich, Ansgar! Ich habe es auch versucht zu zeigen. Hast du das nicht bemerkt?«

      »Doch, Rosa, ich habe es bemerkt.«

      Sie lachte ihn an.

      »Ansgar, wie lange soll ich noch auf meinen ersten Kuß warten?«

      Rosa schloß die Augen und kam ihm ein ganz, ganz, ganz kleines Stückchen näher.

      Ansgar seufzte.

      »Rosa, des geht net.«

      Sie öffnete die Augen.

      »Warum? Ich denke, daß du mich magst?«

      »Rosa, es ist viel mehr als mögen! Rosa, ich liebe dich!«

      »I liebe dich auch!«

      Rosa schlang einfach ihre Arme um seinen Hals.

      »Rosa, i liebe dich so! Ich wünsche mir, immer mit dir zusammenzusein. Aber i hab’ nix außer meiner Liebe zu dir. I bin daheim fort. I werde keinen Hof mehr erben. I weiß net, was i in der Zukunft mache. Ach, es is alles kompliziert.«

      »Psst! Ich will net dein Erbe. Ich will dich!«

      »Wirklich?«

      »Ja, Ansgar.«

      Dann lagen sie sich in den Armen und küßten sich. All die seit Wochen aufgestaute Zuneigung und Sehnsucht lag in diesen Küssen.

      »Liebster Ansgar!« flüsterte Rosa zärtlich.

      »Rosa, mein Madl! I lieb dich!«

      Dann saßen sie eng umschlungen beieinander. Rosa hatte den Kopf an Ansgars Schulter gelegt, und er erzählte ihr alles. Er sprach von seinem Vater. Voller Wehmut erzählte er ihr von dem Natterer Hof, seiner verlorenen Heimat, wie er ihn jetzt nannte. Er berichtete von Frizzi und deren heimlicher Liebe.

      »Das mit Frizzi ist wie bei ›Romeo und Julia‹. Ich hoffe, es kommt zum Happy End. Frizzi ist so ein lieber Mensch. I mag sie sehr gut leiden.«

      Ansgars Handy läutete. Er ließ es klingeln.

      »Diese Dinger bimmeln immer dann, wenn sie net sollen.«

      »Nun geh schon dran!«

      Ansgar meldete sich. Er lauschte.

      »Dann komm doch hierher! Wir sind in unserem Tannenwald! Du weißt doch wo der Natterer Tann is?«

      Dann lauschte er wieder und lachte.

      »Was ich hier zu suchen hab’?« Er grinste. »I hab’ hier ein liebes Madl im Arm. Wen, des kannst dir ja denken! Beeilt euch!«

      Ansgar

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