Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 288

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gesagt. Dann gab es wohl einen Streit. Als der Joseph der Frizzi damit gedroht hat, sie zu enterben, is die Frizzi weggegangen, ohne ein Wort. Sie hat sich dann mit dem Dominik getroffen. Die beiden sind jetzt auf und davon.«

      »Des muß wirklich ein Schlag für den Joseph und die Senta gewesen sein – und für den Maierhofer und seine Burga auch. Die reden doch net miteinander. Daß sich auch ausgerechnet die beiden verlieben mußten, des is wirklich net zu verstehen.«

      Ansgar lachte, und Rosa lächelte sanft.

      »Vater, was willst du an der Liebe verstehen? Da gibt es nix zu verstehen. Des geht net mit dem Kopf. Liebe hat was mit dem Herzen zu tun. Da kann man nix machen. I hab’ meine Rosa gesehen und da hab’ i es gewußt, das is mein Madl. Der Rosa ging’s genauso. Es ist doch nur wichtig, daß die Frizzi und der Dominik glücklich sind. Nur des zählt. Die beiden lieben sich schon seit zwei Jahren. Des war ganz schlimm für sie, diese Heimlichtuerei. Jetzt is es vorbei. Jetzt wollen sie bald heiraten. I wünsch der Frizzi und dem Dominik, daß sie glücklich werden.«

      »Bub, da hab’ i meine Zweifel! Die Frizzi is mit Leib und Seele ein Kind vom Land. Die liebt die Berge. Die kann doch kein Leben führen in der Stadt. Des wird schwer werden. Und der Dominik? Der is doch durch und durch Landwirt. Was will der in der Stadt machen? Da gibt es keine Weiden, keine Milchkühe. Für die Eltern is des auch schlimm. Da wird der Joseph ganz schön leiden, und auch der Maierhofer Hof wird net weitergeführt werden können. Des is wirklich schlimm.«

      »Vater, i hab’ da net so viel Mitleid wie du! Des is ganz allein ihre Schuld. Warum sind die sich denn so spinnefeind? Keiner kann des im Ort verstehen. Da wird immer ein großes Geheimnis daraus gemacht. Kannst du es mir erklären, Vater?«

      »Auf dem Villinger Hof is die alte Scheune abgebrannt, die alte Feldscheune. Der Joseph behauptete, daß es Brandstiftung war von dem Titus. Der soll dem Joseph vorher damit gedroht haben, den Villinger Hof in Schutt und Asche zu legen.«

      »Warum hat er gedroht?« fragte Rosa.

      »Des weiß keiner, Rosa. Na ja, machen können wir nix«, sagte Otto traurig und dachte dabei an seinen Freund Joseph Villinger.

      Rosa räumte den Tisch ab, und

      Ansgar half ihr dabei. Dann zeigte er ihr das ganze Haus.

      »Denkst, es wird dir hier gefallen, Rosa?«

      Rosa schlang ihre Arme um Ansgars Hals. Er hielt sie ganz fest.

      »Wie kannst du nur so etwas fragen? Dein Elternhaus ist ein wunderbares Haus. Ich bin glücklich, wo du bist. Ich will nur bei dir sein. Nur das zählt.«

      Rosa schmiegte sich an Ansgar und sie küßten sich.

      »Ich liebe dich, Rosa!« flüsterte er.

      »Ich liebe dich, Ansgar! Halte mich ganz fest und lasse mich nie wieder los!«

      Otto Natterer räusperte sich.

      »Also, ihr beiden Verliebten! Wenn wir noch durch die Wirtschaften ziehen wollen, dann sollten wir gehen.«

      Otto Natterer hatte auch seinen Sonntagsanzug angezogen. Er strahlte vor lauter Stolz.

      Sie gingen zu Fuß ins Dorf, denn Ansgar und sein Vater wußten, daß es besser war, das Auto stehen zu lassen.

      Es wurde ein teurer Abend für Otto Natterer. Er bezahlte viele Runden von Bier und Schnaps, zuerst im Ochsen und dann beim Bamberger. Aber das war ihm die Sache wert. Er war ja so stolz auf seine fesche Schwiegertochter. Er erzählte jedem, daß Rosa studierte und Lehrerin würde.

      »Biologie studiert des Madl! Tiere und auch Pflanzen mag sie. I weiß meinen Hof in besten Händen!« sagte Otto Natterer zu jedem, der es hören wollte.

      Als sie spät in der Nacht auf den Natterer Hof zurückkamen, stand Rosas Koffer vor der Haustür. Darauf lag eine große Schachtel mit einer Maxipizza. Rosa lachte herzlich, als sie den Karton öffnete. Ihre Tante, die in der Küche des Bistros arbeitete, das zur Tankstelle des Onkels gehörte, hatte die besondere Pizza gebacken. Den Belag aus Salami und ganzen Champignons hatte sie zu einem Bild angeordnet, das zwei verschlungene Herzen darstellte.

      »Ist das nicht lieb?« jubelte Rosa. »Morgen abend müssen wir noch einmal im Bistro feiern. Die beiden wären so gerne gekommen, aber sie können das Bistro und die Tankstelle nicht einfach schließen. Sie waren so traurig, als ich angerufen habe und ihnen von meinem Glück erzählte. Schau, Ansgar, sind sie nicht lieb? Sie müssen meine Sachen noch spät gebracht haben, als die Tankstelle zu war.«

      *

      Am nächsten Morgen wachte Rosa glücklich auf. Ansgar hatte sie lange schlafen lassen. In der großen Wohnküche hatte er ihr den Frühstückstisch gedeckt und unter einer altmodischen Kaffeehaube war der Kaffee noch richtig heiß. Liebevoll betastete Rosa die Stickerei aus Kreuzstichen auf dem weißen Leinen.

      Rosa war glücklich. Die Sonne schien durch die offenen Fenster. Die junge Frau schaute sich um. Liebevoll streifte ihr Blick die schönen Bauernmöbel mit den Malereien auf den Türen des Küchenschrankes.

      Nach dem Frühstück wanderte Rosa noch einmal durch alle Räume. Sie fühlte sich geborgen in diesem alten Bauernhaus. Es würde ihr und ihren Kindern ein Heim sein. Wie unterschiedlich war es zu der Nüchternheit der Neubauwohnung in der Stadt.

      Dann mußte Rosa an Frizzi denken. Die arme Frizzi! Sicherlich sah es auf dem Villinger Hof ähnlich aus. Wie mußte Frizzi diese Atmosphäre vermissen?

      Plötzlich kam Rosa ein Gedanke. Schnell zog sie ihre Jacke über und eilte hinaus. Ansgar kam über den Hof. Er breitete beide Arme aus und Rosa flog ihm entgegen. Nach vielen zärtlichen Küssen fragte Ansgar:

      »Willst du fort?«

      »Ja, ich bin aber bald wieder zurück!«

      »Willst mir net sagen, wo du hingehst?«

      »Laß dich überraschen, Ansgar!« antwortete Rosa geheimnisvoll und blinzelte ihm zu. »Ich hoffe, ich bin bis zum Mittag zurück.«

      Dann schwang sich Rosa in ihr Auto und fuhr vom Hof.

      Sie mußte sich im Dorf erst durchfragen. Doch dann fand sie den Maierhofer Hof und parkte laut hupend vor dem offenen Scheunentor.

      Ein Mann kam auf sie zu und schaute sie verwundert an.

      »Warum machst du einen solchen Lärm, Madl?«

      »Bist du der Bauer?« fragte Rosa.

      Sie hatte am Abend zuvor in den Wirtshäusern schnell gelernt, wie die Menschen sich hier in Waldkogel untereinander ansprachen.

      »Ja, i bin der Maierhofbauer! Und du? Wer bist du?«

      »Ich bin die Rosa! Ich heirate in zwei Wochen den Ansgar Natterer.«

      »Mei, schau an! Du bist die Rosa! Des ganze Waldkogel spricht von dir, Madl. Bist wirklich ein fesches Madl. Da hat der Ansgar wirklich ein großes Glück.«

      »Ich bin auch mit dem Ansgar sehr, sehr glücklich. Ich könnte aber noch glücklicher sein. Deshalb bin ich da. Kann ich dich sprechen, Bauer? Und die Bäuerin auch? Es ist wirklich wichtig für mich.«

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