Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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über. Sie nahm Martina fest in den Arm und verabschiedete sich von ihr. Dann ermahnte sie Bello, gut auf die Freundin zu achten. Martina stand vor der Hütte und schaute Anna nach, bis sie sie nicht mehr sah.

      *

      Anna besuchte Meta und Xaver Baumberger. Sie standen auf dem Hof und verabschiedeten ihre Tochter Ria. Sie war mit ihren Kindern für einen Kurzbesuch vorbeigekommen.

      »Anna! Anna!« stürmten Roman und Elke auf Anna zu.

      »I hab’ euch gesagt, daß des Tante Anna heißt. Die Anna heiratet euren Onkel Antonius. Dann ist sie eure Tante.«

      »I weiß doch, Mama!« schmollte der siebenjährige Roman.

      »I weiß des auch, Mama! Dann streuen der Roman und i Blumen in der Kirche, lauter schöne Blumen aus dem Garten von Oma Meta.«

      »Ja, genau so macht ihr das, Elke! Was bin ich stolz, so zwei liebe Kinder als Nichte und Neffe zu bekommen.«

      Anna umarmte zuerst die Kinder, die wie Kletten an ihr hingen und dann Maria, die jüngere Schwester von Toni, die Ria gerufen wurde.

      »Das trifft sich gut, daß ich dich sehe, Ria. Ich hab’ etwas mit dir zu bereden.«

      Anna griff in die Tasche ihrer Lederhose und holte einige Münzen hervor.

      »So, ihr geht euch jetzt ein Eis holen oder Bonbons. Ihr paßt aber schön auf die Autos auf. Du, Roman, nimmst deine kleine Schwester an der Hand.«

      Die Kinder zogen los. Meta und Xaver sahen, daß Anna allein mit Maria sprechen wollte. Sie gingen schon ins Haus. Vom Fenster aus sahen sie, daß die beiden Frauen sich angeregt unterhielten. Leider waren die beiden Kinder schneller zurück als erwartet.

      »Gut dann, Anna! Ich habe nix dagegen, daß du die Sachen ausleihst. Wenn jemand in Not ist, da muß man helfen. Ich werde alles zusammenpacken. Du mußt mir dann nur sagen, wo i es hinbringen soll.«

      »Das mache ich dann. Habe erst mal vielen Dank, Ria.«

      *

      Die Kinder krabbelten auf die Rückbank des Autos und schallten sich an. Maria stieg ein und fuhr los. Anna winkte ihnen nach. Dann besuchte Anna kurz ihre zukünftige Schwiegermutter.

      »Gestern hat mir der Toni die Wiege gezeigt, die er gemacht hat. Sie steht schon in unserem späteren Schlafzimmer. Du mußt mal raufkommen und sie dir anschauen. Die Sachen, die du genäht hast, sehen einfach herzig aus. Danke dafür, Meta. Die Malerei auf den Seitenteilen gefällt mit besonders. Toni hat mir gesagt, daß es deine Idee war.«

      »Net ganz«, sagte Xaver. »I hab’ da auch was dazu getan.«

      »Dann danke ich dir auch schön, Xaver.«

      Anna hauchte ihrem zukünftigen Schwiegervater ein Busserl auf die Wange. Er rieb sich verlegen die Backe.

      »Is doch a lieb Madl, die Anna. Meinst net auch, Meta?«

      Dann verzog sich Xaver schnell.

      »Der Xaver is ganz stolz auf dich, Anna«, flüsterte Meta Anna zu.

      »Ich mag ihn auch gut leiden und dich auch, Meta. Das wollte ich dir schon immer sagen. Wir sind nur so selten allein, wir zwei. Ich habe mich damals gleich so aufgenommen gefühlt von dir. Es war wunderbar, wie du mir gesagt hast, daß ich immer willkommen sei. Ich bin ja ohne Mutter aufgewachsen. Ich bin glücklich, dich als Schwiegermutter zu bekommen.«

      »Schwiegermütter sind gar net so bös, Anna. Wenn sie es sind, dann sind sie dumm. Sie sollten sich doch freuen, wenn ihre Söhne gute Frauen haben und sie die Buben gut versorgt und geliebt wissen. Das net all so sind, das weiß ich auch. Verstehen tu i des aber net.«

      Anna plauderte noch etwas mit Meta und erfuhr bei dieser Gelegenheit auch den Namen eines zuverlässigen Arztes in der Nähe. Dann machte sie sich auf und besuchte den Sommerhalder Hof.

      *

      »Mei, was für ein netter Besuch! Die Anna! Sag, is die Tina gut angekommen bei euch auf der Berghütte?«

      Anna war gerührt, daß die erste Sorge der Bäuerin Martina galt, noch bevor ein ›Grüß Gott‹ über ihre Lippen gekommen war.

      »Grüß Gott, Trudel! Ja, der Tina geht es gut.«

      Gertrud Sommerhalder stellte das Bügeleisen ab. Sie bot Anna einen Sitzplatz an und machte Kaffee. Kuchen hatte sie auch. Es war ein Kirschenpolster mit Kirschen aus dem Garten. Anna ließ sich den Kuchen schmecken.

      »Der schmeckt aber gut.«

      »Den hat die Tina gebacken. Das Madl ist eine Perle. So fleißig und brav. I hab’ denkt, daß es so etwas heut’ gar net mehr gibt.«

      Anna schaute die Bäuerin ernst an.

      »Es is was mit der Tina! Das seh ich dir an, Anna.«

      »Ja.«

      »Das hab’ i mir gleich denkt, daß mit dem Madl was net stimmt. Die hat doch einen großen Kummer. Hat sie dir etwas erzählt? Bist du deswegen vorbeigekommen?«

      »Du bist eine gute Menschenkennerin, Trudel. Dir kann man so leicht nichts vormachen.«

      »So is es net ganz. Die Tina, die schweigt. Dabei kann i doch sehen, daß es dem Madl net gut geht. Seit Sonntag is der Friedel auch so mürrisch und wortkarg. Ob die beiden gestritten haben? Der Friedel sagt auch nix.«

      Anna holte tief Luft.

      »Trudel! Neulich hat der Pfarrer Zandler so eine schöne Predigt gehalten. Es ist schon ein paar Wochen her. Da war ich an einem Sonntag mit dem Toni bei seinen Eltern. Da sind wir morgens zum Gottesdienst, die Meta und ich. Der Pfarrer hat ja so schön gepredigt. Es ging dabei um ein Bibelwort. Ich bin nicht sehr bibelfest. Da war so ein Spruch von wegen Anklopfen und Auftun.«

      »Ich erinnere mich, Anna. Das war eine wunderschöne Predigt. Der Pfarrer predigt ja immer schön. Aber an die Predigt, da erinnere ich mich auch.«

      »Ja, und deshalb bin ich da. Ich habe meine Zweifel, ob es die Martina schafft, auf dem Sommerhalder Hof anzuklopfen. Ich habe ihr zwar ins Gewissen geredet und kann nur hoffen, daß es hilft. Ich weiß auch nicht, ob ich mich jetzt in Dinge einmische, die mich nichts angehen. Aber ich weiß, welchen Kummer die Martina hat. Ich weiß auch, warum sie wieder fort will. Ich denke, daß das nicht gut wäre. Vielleicht kannst du ihr helfen. Du magst die Tina doch?«

      »Das Madl ist mir richtig ans Herz gewachsen. I helf gern, wenn i kann. Was muß i denn da tun?«

      »Vielleicht könntest du der Martina die kleine Wohnung im Altenteil vermieten. Die steht ja leer. Sie könnte dann weiter auf dem Hof arbeiten, vielleicht nicht mehr soviel wie jetzt. Doch für dich wäre es auch von Vorteil. Sie würde dann dableiben.«

      »Das würde mich freuen. I glaube, den Friedel würde es auch freuen.«

      »Das ist das Problem, Trudel. Unser Gespräch sollte unter uns bleiben. Wenn die Martina dich anspricht, dann darf sie auch nicht merken, daß ich mit dir gesprochen habe. Wirst gleich selbst ermessen können, warum.«

      Erwartungsvoll

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