Heimathafen Hellas. Andreas Deffner

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Heimathafen Hellas - Andreas Deffner

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      500 g Blätterteig, 200 g zerbröckelter Feta, 100 g Joghurt, 2 Eier, 2 EL zerlassene Butter, 1 Eigelb zum bepinseln der Oberfläche

      Zubereitung:

      Blätterteig auftauen. In einer Schüssel Eier mit einer Gabel verquirlen, Feta, Joghurt und Butter untermischen. Blätterteig dünn ausrollen und mit Hilfe einer Tasse oder eines Glases Kreise von ca. 8 – 10 cm ausstecken. Jedes Stück Blätterteig mit einem Löffel Fetamasse füllen, die Enden falten, mit einer Gabel festdrücken und so Halbmonde formen. Die Halbmonde auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und mit Eigelb bepinseln. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C für ca. 30 – 35 min fertigbacken.

       5

       KLEINE FISCHE, GROßE FISCHE – MIT TINTE UND OHNE

       Der todesmutige Comic-Kalmar

      Im Sommer 1994 hatte ich viel Zeit in Toló. Ich war alleine zu Perikles und seiner Familie gereist, um meinen Jahresurlaub bei ihnen zu verbringen. Perikles schuftete rund um die Uhr in der Taverne, das Geschäft boomte und viele Touristen besuchten gerade zum Ende des Hochsommers die Peloponnes. Stefan hatte im Jahr zuvor eine kleine Segeljolle mit nach Toló gebracht, die ich nun täglich mehrere Stunden ausfuhr. Im Laufe des Vormittags nahmen die Winde regelmäßig zu, so dass die kleine Mayflower-Jolle zügig über die lange Bucht von Toló dahinglitt. Ich segelte und segelte. Einfach nur am Strand entlang, um die kleine Insel Koroníssi oder, wenn es nicht zu windig war, auch mal in einem längeren Schlag um die größere Insel Rómvi herum. In diesem Jahr perfektionierte ich das Einhandsegeln. Ich hatte Blasen an den Händen vom vielen Zerren an der Schot, doch das störte mich nicht. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, mit dem Rücken zur Küste auf der Bordwand sitzend, sich langsam nach hinten zu lehnen, kopfüber Toló an sich vorbeirauschen zu sehen und dann, wenn der Kopf nur noch knapp über der Wasseroberfläche bereits von der Gischt gestreift wird, sich vollends hinauszulehnen. Der Moment, an dem der Kopf ruckartig ins Meer eintaucht, beschert die perfekte Erfrischung. Unbeschreiblich! In diesem Jahr lernte ich Vangelis aus Toló kennen. Auch er besaß eine kleine Segeljolle, war in etwa mein Alter und wohnte ganz in der Nähe der Tavérna »To Néon«. Fast täglich fuhr ich gegen ihn kleine Regatten vom Strand bis zur Insel Rómvi und zurück. Immer wieder, hin und her. Wir wurden zu guten Freunden, der Wind, Vangelis und ich.

      Während der Meltémi, der Sommerwind, um die Mittagszeit und am Nachmittag oftmals recht kräftig wurde, ließ er später regelmäßig deutlich nach. Am frühen Abend – oder späten Nachmittag, wie die Griechen diese Zeit nennen – kam dann die Zeit der Angler. Junge Burschen aus Toló angelten vom Strand oder von Tretbooten aus, Touristen versuchten es von den Bootsanlegern oder am Hafen. Da ich in meiner viel zu schweren Reisetasche auch eine kleine Angel und ein wenig Zubehör mitgeschleppt hatte, wollte ich natürlich auch versuchen, den einen oder anderen Fisch an den Haken zu locken. Perikles gab mir ein paar Tipps, wie ich mit wenig Aufwand erfolgreich sein würde. Ich sollte es vom Boot versuchen, als Köder schlug er Kalamaristücke vor und am besten würde ich einfach nur mit Schnur und Haken angeln. So saß ich wenig später in der Segeljolle und lies mich von der nachlassenden Brise des Meltémi hinaus aufs Meer schieben. An einer alten Boje legte ich an. Wie oft waren Vangelis und ich an dieser während einer unserer unzähligen Regatten vorbeigesegelt. Jetzt lag ich an ihr vor Anker. Das Segel flatterte nur noch zaghaft frei im Wind, als ich meine Handangel, bestückt mit einem Bleigewicht, einem kleinen Haken und einem daran befestigten Stück Kalamaribeinchen hinab ins tiefblaue Meer lies. Die Sonne stand bereits tief, doch sie war immer noch heiß genug, um mir Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Aus meiner mitgebrachten 1,5 Liter Plastikwasserflasche trank ich beständig Schluck um Schluck, während unten am Haken regelmäßige, zaghafte Zupfer zu spüren waren. Es dauerte eine Weile, bis ich das erste kleine Fischchen ins Boot gezogen hatte. Ein etwa handlanges buntes Exemplar. Nachdem ich langsam begriffen hatte, in welchem Moment der Anhieb zu setzen war, folgten noch einige weitere. Doch plötzlich hing mein Haken irgendwo am Grund fest. Ich zog und zerrte. Nichts. Ich sorgte mich um die dünne Schnur und den schwachen Haken, zog sanft weiter. Nichts. Doch plötzlich zog die Schnur beharrlich und konstant langsam in die andere Richtung. Ich stutzte. Was sollte das? Eine seltsame Meeresströmung? Hatte ich mich irgendwo verfangen? Etwas zog und zog, und nun wurde ich neugierig und zog ebenfalls. Erst kräftig, dann kräftiger. Offenbar hatte ich mich in irgendetwas irre Schwerem verheddert, das am Grund gelegen haben musste. Vielleicht ein altes Tau? Langsam kam es höher. Doch nach zwei, drei Metern war Schluss. Nun ging es wieder abwärts! Verständnislos blickte ich ins dunkelblaue Meer. Es war zu tief, um irgendwas am Grund zu erkennen. Also zog auch ich nun wieder. So ging es eine Weile hin und her. Zwei Meter nach oben, einer nach unten, zwei nach oben, drei nach unten. Meine Arme wurde zittrig. Die Spannung stieg. Was mochte da am Haken hängen? Längst hatte ich die Gewissheit, dass etwas höchst Lebendiges in der Tiefe sein Unwesen treiben musste. Doch was war dieses Etwas, das sich so behäbig fortbewegte? Ich fühlte mich wie Fischer Santiago aus »Der alte Mann und das Meer«. Die dünne Schnur meiner Handangel drängte in meine, vom langen Segeln ohnehin rissigen Handflächen. Dazu die Aufgeregtheit über das Unbekannte unter mir. Meine Arme zitterten nun deutlich und als ich nach einer Weile über die Bordwand meiner kleinen Viermeter-Jolle blickte, wäre ich vor Schreck beinahe ins Meer geplumpst. Nur noch drei, vier Meter unter mir zog ein scheinbar riesenhafter Tintenfisch meine Schnur in aller Seelenruhe wieder in Richtung Meeresboden. Noch nie hatte ich einen Oktopus am Haken, und dann gleich so einen Riesen. Er war nicht in Eile, aber gerade das machte mir Angst. »Der will doch nur spielen«, versuchte mir eine innere Stimme zur Contenance zurück zu verhelfen. »Schneid schnell die Schnur durch!«, rief mir mein Verstand zu. Was sollte ich tun? Ich saß in meiner Jolle, hatte lediglich ein winziges Messerchen dabei, das gerade groß genug war, um die Köderstückchen zu zerteilen, und außerdem nur noch die inzwischen fast leere Plastikflasche meines Trinkwassers. Und nun? Doch für langes Überlegen blieb keine Zeit, denn der freundliche Spielgefährte unterhalb des Bootes zog nun wieder wie der Gegner beim Tauziehen. Und zwar so, als würde es um den Olympiasieg gehen. Mit meinem linken Bein stützte ich mich auf der Sitzbank in der Mitte des Bootes ab, um genug Kraft entgegensetzen zu können, als mir genau das die scheinbar rettende Idee brachte. Unterhalb der hölzernen Bank befanden sich zwei Plastikschubladen, beide jeweils so groß wie ein Bierkasten. Mit einer Hand zog ich die rechte Lade blitzartig auf, dann griffen beide Hände beherzt in die Angelschnur und zogen rekordverdächtig, während ich mich geschickt balancierend über die Bordwand lehnte. Nun ging alles blitzschnell. Ich sah in ein verdutztes Oktopusgesicht, zog noch einmal, mein Gegner durchschnitt die Wasseroberfläche, spritzte gleichzeitig eine gigantische Tintenwolke aus und ich blickte wieder in dunkles Meer. Diesmal so schwarz wie über einer tausend Meter tiefen Meeresspalte. Tintenschwarz. Doch über dem Wasser fegte der Kopffüßer in einem halbmondförmigen Bogen bereits kopfüber genau auf die offenstehende Schublade zu. Noch im Flug erblickte ich meinen Angelhaken im unteren Ende des einen Oktopusarmes. Mein Gegner hing tatsächlich noch immer am Haken und plumpste so exakt in die vorbereitete Falle. In Windeseile schob ich die Lade zu, die Hände zitterten. Der Anblick des etwa einen Meter langen Ungetüms war gruselig. Mit schwächelnden Fingerspitzen löste ich die Jolle von der Boje. Nun hatte ich genügend Zeit, die Krake saß in der Falle. Dennoch wollte ich schnellstmöglich ans sichere Ufer segeln, wo ich mir fachmännische Hilfe von den befreundeten Fischern erhoffte. Die Mayflower bewegte sich, doch wie ich nun fand, viel zu langsam. Ich verfluchte gerade diesen schlappen Meltémi, als das schier Undenkbare geschah. Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie Vangelis am Ufer sein Segelboot für die Nacht festmachte. Doch dafür hatte ich schlagartig kein Interesse mehr, als ich bemerkte, wie sich die mit dem Oktopus gut gefüllte Schublade wie von Geisterhand langsam öffnete. Krampfhaft hielt ich mich an der Pinne fest, die die Mayflower Richtung Ufer steuerte. Zu langsam. Viel zu langsam. Zu schnell, viel zu schnell hingegen bewegte sich die Plastiklade. Mir stockte der Atem, als sich der Tintenfisch aus seinem Gefängnis wand, um sich mitten auf die Bank oberhalb seiner ehemaligen Falle zu setzen. Wie in einem animierten Comic breitete sich das Tier nun dort aus. Surreal,

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