Mine | Erotischer SM-Roman. Myriam Brixton

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Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton BDSM-Romane

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aus meinem Leben verbannt. Allein der Wunsch danach hätte mich womöglich umgebracht.

      Vielleicht machte genau das Nichtzulassen dieser Gefühle es nun so leicht für mich, diesen fremden Mann in mich zu lassen. Er drang in meinen Körper ein, ohne meine Seele zu berühren. Ich sah diesem Mann in die Augen und er war mir egal. Er war für mich nichts anderes als jener Mann, der das Geld besaß, das ich für mein neues Leben benötigte. Dafür überließ ich ihm meinen Körper.

      Ich konnte nichts aus Isabells Blick lesen. Sie sah mir tief in die Augen, ohne eine Miene zu verziehen. Ich setzte mich auf und betrachtete sie. Ich blickte auf ihren wunderbaren Körper hinab. Sie hatte noch immer ihre Schuhe an. Ihr Höschen war nass. Heute war kein Blut im Bett zu finden. Ich schenkte Moët in die beiden Gläser und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

      Isabell war wunderschön. Sie reizte mich. Ihre sexuelle Ausstrahlung machte mich verrückt. Aber empfand ich etwas für sie? Konnte diese Frau mein Herz berühren? Konnte sie gefährlich werden?

      Nein, das konnte sie nicht. So lautete meine nüchterne Antwort.

      Die Köpfe einander zugewandt, lagen wir Seite an Seite, ohne uns zu berühren. Beide waren wir in unserer Welt der Gedanken, zu der der andere keinen Zutritt hatte. Mich interessierte es nicht, was Jonathan in diesen Momenten dachte. Er setzte sich auf und füllte unsere Gläser.

      »Isabell.« Ich begann den Satz, ohne genau zu wissen, wie ich ihr meinen plötzlichen Plan unterbreiten sollte. »Ich möchte, dass du nur für mich arbeitest.«

      Ihre Mimik blieb ausdruckslos. Sie schien weder erstaunt noch fragend noch erfreut. Sie schien gar nichts zu sein. Vielleicht hatte sie nicht verstanden, was ich von ihr wollte.

      »Hast du verstanden, was ich von dir möchte? Ich möchte, dass du mein persönliches Mädchen wirst.« Isabell rührte sich nicht. Nicht die geringste Regung war in ihrem Gesicht zu erkennen.

      »Ich werde dich großzügig dafür entlohnen, aber ich will, dass du nur mir zur Verfügung stehst. Und das jederzeit.« Isabell atmete ruhig und schloss nur für Millisekunden die Augen, um sie zu befeuchten. Ich konnte nichts, absolut nichts aus ihrem Blick lesen.

      Ich hielt ihr mein Glas entgegen, um den Deal zu besiegeln. Ich wollte um jeden Preis, dass sie auf mein Angebot einstieg. Dafür musste ich jedoch wissen, was ihre Werte und Prioritäten im Leben waren. Ich konnte sie nur angeln, wenn ich den richtigen Köder auswarf. Bei einem Fisch, der den Mund nicht aufmachte, tat ich mich allerdings schwer mit einem Köder. Ich hatte unzählige Geschäfte in meinem Leben abgeschlossen. Ebenso hatte ich unzählige Prostituierte gebucht. Immer hatte ich bekommen, was ich wollte, aber diese Frau schien zu zögern und das war mir neu.

      Was hatte er mir da soeben vorgeschlagen? Es war genau das, was ich mir gewünscht hatte. Ich stand mit einem Male am Beginn jenes Weges, von dem ich so lange geträumt hatte.

      Er würde mich großzügig dafür entlohnen. Nun durfte ich keinen Fehler machen. Am besten, ich sagte vorerst gar nichts. Ich musste nachdenken. Mein Glas war voll und Jonathan wartete darauf, dass ich trank. Ich konnte aber nicht denken, wenn mein Kopf sich zu drehen begann. Ich durfte mir das Geschäft nicht entgehen lassen. Sobald ich trank, blieben mir nur wenige Momente, bis der Alkohol mein Gehirn betäubte.

      »Ich möchte studieren. Ich brauche eine Wohnung in der Stadt. Ich muss meine Studiengebühren bezahlen und ich muss mir die Dinge kaufen können, die ich für den Alltag und die Universität brauche.«

      Jonathan hörte mir aufmerksam zu. »Wirst du mir all das bezahlen?«

      Jetzt war es raus. Genau das wollte ich und ich wusste, dass das sehr viel Geld kostete. Meine Eltern hätten mir ein Studium nicht finanzieren können. Mein Vater war Sozialarbeiter und kümmerte sich im Krankenhaus um Menschen mit bipolaren Störungen. Meine Mutter arbeitete als Krankenschwester in Teilzeit. Das Familieneinkommen reichte gerade aus, um unseren Alltag zu bewerkstelligen. Geld war bei uns immer knapp gewesen und dennoch fühlten wir uns nie arm, weil wir glücklich waren. Wir führten ein schönes Familienleben mit vielen Gesprächen und verbrachten die Abende mit Brettspielen. An den Wochenenden bereitete meine Mutter ein Picknick zu und wir fuhren ins Grüne, wann immer es das Wetter zuließ. Meine Eltern legten einige Jahre hindurch etwas Geld zur Seite und als ich acht Jahre alt war, hatten sie genug gespart, sodass wir mit unserem alten Golf ans Meer fahren konnten. Es war die wundervollste Woche meines Lebens. Wir schliefen in einem Zelt am Strand. Am Abend zündete mein Vater ein kleines Lagerfeuer an und wir grillten uns frischen Fisch und Gemüse. Die Tage verbrachten wir mit Baden, Sandburgenbauen und ausgedehnten Spaziergängen entlang des Meeres. Ich konnte mich nicht sattsehen vom Horizont, von jenem schmalen Streifen, wo Meer und Himmel ineinander übergingen. Tagsüber war alles blau, aber je näher der Abend heranrückte, desto wundervoller veränderten sich die Farben von Rosarot zu Orange bis ein roter Feuerball im Meer versank.

      Sieh einer an. Das Mädchen wollte etwas aus sich machen. Sie wollte studieren. Das bedeutete, dass sie ein kluges Köpfchen war. Das Abitur musste sie wohl abgeschlossen haben. Aber sie wollte mehr in ihrem Leben erreichen. Ihre Einstellung gefiel mir.

      Ihr Vater konnte ihr ein Studium scheinbar nicht finanzieren. Oder er wollte nicht. Die Mutter war nicht mehr am Leben. Der Vater ließ die Kleine aus irgendeinem Grund hängen. Nun sollte ich derjenige sein, der Ihr Leben finanzierte. Als Geschäftsmann wollte ich mich nicht aufs Glatteis führen lassen.

      »Dein Vater unterstützt dich nicht?«

      »Mein Vater ist auch tot. Meine Eltern starben gemeinsam bei einem Autounfall. Das ist viele Jahre her. Wirst du mir mein Studium bezahlen?« Diese Information konnte er bekommen. Wenn er dafür auf meine Forderungen einging.

      Isabells Antwort war knapp und klar. In meinem Kopf arbeitete es. War das Mädchen auf sich selbst gestellt? Mochte das der Grund dafür sein, warum sie auf die Straße gegangen war? Und war ich derjenige, der ihre Notlage ausnutzte? So, wie ich es oft tat, wenn bankrotte Unternehmer in mir die letzte Hoffnung sahen. Wenn ich ihre Betriebe um ein Trinkgeld aufkaufte und mich wenig um die Schicksale scherte, die dahintersteckten.

      Geschäftlich gesehen war das Mädchen für mich ein Glücksgriff. Und ich für sie. Sie musste nur einen Mann bedienen, das war für sie ein großer Vorteil. Sie musste nicht auf der Straße stehen und sich jedem anbieten, der an ihr vorbeifuhr. Für mich war es ein finanzielles Kinderspiel, ihr ein Studium zu ermöglichen. Dafür hatte Isabell ihren Beitrag dazu zu leisten. Bei näherer und emotionsloser Betrachtung erkannte ich einen fairen Deal. Eine Win-win-Situation.

      Das Gebäude, in dem ich das Dachgeschoß bewohnte, gehörte mir. Es war ein Hochhaus mit siebzig Etagen. Die Büros und Apartments waren vermietet, doch es würde ein Leichtes sein, eine Garçonnière für Isabell frei zu machen. So hätte ich sie gleich in meiner Nähe, wann immer die Lust mich überkam.

      Und selbst auf die Gefahr hin, dass ich das Interesse an ihr verlor, bevor sie ihr Studium abgeschlossen hatte, war mir ihre Anwesenheit in diesem riesigen Gebäude egal. Sie würde ihre Ausbildung trotzdem fortsetzen können. Das sollte mein wohltätiger Beitrag sein. Vorausgesetzt, sie studierte in der Mindestzeit, denn nur Menschen mit Ehrgeiz verdienten es, unterstützt zu werden.

      Isabell lag nackt vor mir und in ihrem Blick glaubte ich, Hoffnung zu erkennen.

      »Wir werden eine Vereinbarung abschließen. Du bekommt deine Wohnung, ich bezahle deine Studiengebühren und alles, was du sonst noch zum Leben brauchst. Im Gegenzug dazu bist du meine persönliche Angestellte, die mir für sexuelle Dienste zur Verfügung steht. Andere Männer sind tabu. Die Spielregeln bestimme ich.«

      Ich hob das Glas und hielt

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