Mine | Erotischer SM-Roman. Myriam Brixton

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Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton BDSM-Romane

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durch. Endlich war ich alleine. Ich drehte das heiße Wasser ganz auf und ließ die Wanne volllaufen. Es war über neun Jahre her, seit ich das letzte Mal ein Vollbad genommen hatte. Vorsichtig betastete ich mich. War alles heil geblieben? Ich tauchte den Duschkopf unter Wasser und steuerte den Strahl zwischen meine Beine. Ich wollte alles von diesem Mann wieder loswerden. Mich ekelte vor ihm. Mich ekelte vor seinem Saft. Es ekelte mich vor dem, was er mit mir gemacht hatte.

      Ich blieb fast eine Stunde im Bad. Das warme Wasser half gegen die Schmerzen und gegen das Gefühl, schmutzig zu sein. Erst als aus dem anderen Zimmer mein Name gerufen wurde, fuhr ich erschrocken hoch. Ich krabbelte aus der Wanne, zog den Hotelbademantel über und trat in den Raum.

      Er lächelte mir zu und winkte mich zu sich aufs Bett. Während meines Bades hatte er die ganze Flasche geleert. Eine volle hielt er in der Hand.

      Er füllte unsere Gläser. Ich nippte. Er drängte mich, das ganze Glas hinunterzuschütten. Sofort schenkte er nach. Wollte er mich betrunken machen? Binnen weniger Minuten leerte ich drei volle Gläser. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Alles um mich herum begann, sich zu drehen.

      Abermals schob sich sein Kopf zwischen meine Beine. Ich schreckte hoch, aber er drückte mich mit sanfter Gewalt zurück aufs Bett. Wieder leckte er mein Geschlecht, wieder wurde aus seinem Stöhnen ein Keuchen und wieder drang er in meinen Körper ein. Während er zustieß, beugte er sich über mich und drängte energisch seine Zunge in meinen Mund. Sein Speichel floss in meinen Hals, sein Schweiß tropfte in meine Augen. Seine Schübe trieben ihn unaufhaltsam voran, er wurde lauter und stärker und härter. Sein Keuchen dröhnte in meinen Ohren. Mein Kopf schlug gegen die Rückwand des Bettes. Einmal mehr erwachte der Bulle in ihm. Er bäumte sich auf und stieß mit einem Schnauben des sicheren Sieges ein letztes Mal in meinen Körper. Schwer atmend brach er zusammen. Sein ganzes Gewicht lag auf mir. Ich bekam kaum noch Luft.

      Wie oft wollte er das in dieser Nacht noch mit mir machen?

      Und dann hörte ich ihn schnarchen. Er war auf mir eingeschlafen und ich kämpfte um Luft und gegen das Stechen in meinem Bauch.

      Während Isabell im Bad verschwunden blieb, ließ ich das Geschehene in meinen Gedanken passieren. Ich sah ihren kleinen, festen Körper vor mir. Ich sah sie vor mir liegen und ihre Brüste, die sich mir entgegenstreckten. Ihr sah ihren Brustkorb, der bei jedem Atemzug die Rippen unter dem Muskelfleisch zum Vorschein brachte. Ich sah ihre langen und kräftigen Beine, die zum Absprung bereit schienen. Ich sah ihr Gesicht, die großen, braunen Augen, die kleine Nase und den vollen Mund. Ihre Haare umrahmten ihren schönen Kopf und breiteten sich über das Bett aus.

      Die Bilder vor meinen Augen wurden ohne Umwege zu meinem Schwanz geleitet und der signalisierte volle Leistungsbereitschaft. Ich rief ihren Namen und sie folgte meinem Rufen schneller als erwartet.

      Ich machte mich ein zweites Mal über sie her. Der Trieb in mir war ein Raubtier, das seine Freiheit forderte. Meine Geilheit steigerte sich ins Unermessliche. Wie im Rausch stieß ich zu und erlöste meine Gier mit einem Brüllen der Befreiung in ihrem Körper.

      Dann riss der Film und ich erinnerte mich an nichts mehr.

      Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich erwachte auf Isabell. Ich rollte mich von ihr und war erleichtert, als ich sie atmen hörte. Sie war wach und sah mich aus ihren dunklen Augen an. Sanft streichelte ich ihr übers Haar. Sie hatte ihre Arbeit gut gemacht. Ich griff nach meiner Geldtasche und zog einen fünfhundert-Dollar-Schein heraus.

      »Du kannst jetzt gehen.« Ich hatte meine Männlichkeit massiv gefordert und wollte nun meine Ruhe haben. Das Mädchen zögerte keinen Moment. Im Nu hatte sie ihr Kleidchen übergestülpt und ihre Schuhe geschnappt. Es schien, als hätte sie es eilig, davonzukommen.

      Mit der Hand strich ich über den blutigen Fleck im Bett, der bereits eingetrocknet war. Dann schloss ich die Augen. Ich erwachte, als in der Stadt schon reges Treiben herrschte. Wann hatte ich zuletzt so tief und so entspannt geschlafen? Energiegeladen machte ich mich auf den Weg zum Golfplatz.

      Ich lief. Ich hatte Schmerzen und ich hatte fünfhundert Dollar. Meine Gedanken, meine Gefühle und mein Körper bildeten keine Einheit, sondern hatten massive Kommunikationsprobleme.

      Ich sprang sofort in den kalten Fluss, obwohl es mitten in der Nacht war. Nicht einmal das Kleid zog ich aus. Der Drang, mich zu waschen, um all den Schmutz der vergangenen Stunden abzuspülen, war mein einziger Wunsch, den ich in diesem Moment verspürte. Ich blieb im Wasser, bis meine Zähne klapperten und schruppte mit den Händen meinen benutzten Körper.

      Noch nie in meinem Leben hatte ich fünfhundert Dollar besessen und nun lag dieser Schein eingeklemmt unter meinen Schuhen am Ufer des Flusses.

      Der Mann hatte sich genommen, was er wollte. Aber er hatte dafür bezahlt. Viel bezahlt. Ich würde weitermachen, am besten mit genau diesem Mann.

      Bibbernd stieg ich aus dem Wasser, nahm meinen Reichtum und verkroch mich in meiner Höhle. Ich fühlte mich immer noch nicht gereinigt. An das warme Abflussrohr gedrängt, schlief ich ein.

      Am nächsten Morgen stellte ich erleichtert fest, dass die Schmerzen verschwunden waren. Ich krabbelte ins Freie, um mich im Licht selbst zu untersuchen. Vorsichtig tastete ich mit den Fingern meinen Intimbereich ab und nahm im Anschluss den kleinen Spiegel, um zwischen meinen Beinen nach dem Rechten zu sehen. Alles schien heil zu sein, zumindest konnte ich keine Veränderungen feststellen.

      Es war ein sonniger Sommertag, die Vögel zwitscherten und die warmen Strahlen wärmten meinen Körper. Irgendwie fühlte ich mich glücklich.

      Auf keinen Fall wollte ich die nächsten Tage meinen Standplatz aufsuchen. Mit so viel Geld war ich bisher monatelang ausgekommen. Obwohl es mein Ziel war, genügend zu verdienen, um meinen Traum zu verwirklichen, wollte ich mich zuerst von dieser ersten Erfahrung erholen.

      Eine Woche gab ich mir selbst die Zeit, Abstand von den Erlebnissen zu gewinnen. In dieser Woche wollte ich es mir so richtig gut gehen lassen. Ich kaufte mir im Supermarkt Hühnerfleisch und Kartoffeln. Ich verbrachte den Abend an meiner Feuerstelle am Fluss und belohnte mich mit einem Festessen. An Nahrung zu kommen, war in all diesen Jahren ein täglicher Kampf gewesen. So fühlte ich mich an diesem Tag wie eine Prinzessin. Wenn man kein Geld zur Verfügung hatte, war selbst die kleinste Investition ein Kraftakt. Als ich heute zu meinem Einkauf zusätzlich ein neues Feuerzeug aufs Kassenband legte, fühlte es sich gut an. Es würde ein wunderbarer Grillabend werden.

      Ich hatte mir oft den Vorwurf gefallen lassen müssen, ein Pick-up-Artist zu sein. Also einer jener Männer, die nur ein Ziel hatten: so schnell und so viele Frauen wie möglich ins Bett zu kriegen. Das Einzige allerdings, was ich mit diesen Pick-up-Kerlen gemeinsam hatte, war, dass ich keine moralischen Verpflichtungen den Frauen gegenüber empfand. »Eine Minderheit von Männern hat heute Sex mit einer Mehrheit von Frauen« klagte einmal offen einer meiner Neider. Das mochte durchaus so sein, aber auch hier konterte ich trocken mit dem Argument der freien Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage blieben das zentrale Thema. Ich sah nun eben einmal gut aus, war erfolgreich, sportlich, elegant und männlich. Und genau das entsprach der Nachfrage.

      Der liebe Neider musste sich mit den Resten zufriedengeben und derer liefen ja genug herum. Der kleine, pummelige Couch Potato mit Beamtenstatus war nun einmal nicht der Typ, auf den die Heidi Klums standen. Zudem war ich in der Lage und auch bereit, Cash für die schönen Damen auf den Tisch zu legen. Viel Cash.

       Kapitel 20

      Als ich am Montag den Lift in mein Büro nahm, ließ ich die Blicke des gemeinen Fußvolkes auf mich wirken. Ängstlich und doch ein wenig gierig die Weibchen, eingeschüchtert

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