Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy Kerry

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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - Katy Kerry BDSM-Romane

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gemacht haben?«

      »Ja, Miss Cooper.« Er wackelte ein paarmal mit den Augenbrauen. Mistkerl. Ich beugte mich jetzt nach vorn, lehnte mich herablassend auf das Pult des Zeugenstandes und begutachtete ihn in einer siegessicheren Manier.

      »Und ist es auch richtig, dass Sie mit dem Opfer an diesem besagten Abend den Geschlechtsverkehr vollzogen haben?« Er atmete tief aus und sah mich unbeirrt an.

      »Jaaa, Miss Cooper.«

      »Und ist es ebenfalls richtig, dass Sie das Opfer so misshandelt haben, dass sie am Ende daran sterben musste?« Nun funkelte ich ihn an und wartete fieberhaft auf seine Antwort.

      »Nein! Miss Cooper, ich habe sie nicht gegen ihren Willen misshandelt! Sie wollte es so!« Ich warf ihm ein schändliches Lächeln zu.

      »Sie wollte es so. Natürlich!« Mit Schwung holte ich aus und ließ meine Hand auf den Tisch sausen, sodass es im Gerichtssaal ordentlich nachhallte. Unwillkürlich zuckte er zusammen. Na also, geht doch, dachte ich ironisch und freute mich, dass ich ihn wenigstens etwas in die Schranken weisen konnte. Nun wurde ich lauter und schrie ihn förmlich an. »Das wollte sie sicher nicht! Und sterben wollte sie sicher auch nicht! Existiert im BDSM nicht die goldene Kardinalsregel, ein Codewort zu benutzen, um den sofortigen Abbruch einer sexuellen Handlung zu garantieren, wenn etwas aus dem Ruder läuft?«, trieb ich ihn weiter in die Enge.

      »Ja, Miss Cooper, das ist völlig richtig. Sie hat es aber nicht gesagt!«, stieß er ziemlich energisch und aufgebracht hervor. Arschloch. Ich lachte hysterisch, dann fuhr ich in ruhiger Lautstärke fort.

      »Sie konnte es auch nicht sagen, Mr Blackford, weil Sie ihr einen Mundknebel verpasst haben und diesen so eng gezogen hatten, dass sie niemals irgendetwas hätte sagen können. Sie hätte nicht einmal abklopfen können, weil sie ja unglücklicherweise mit ihren Händen an eine Eisenstange gefesselt war!«, warf ich ihm die entscheidenden Worte entgegen und der Gerichtssaal erbebte unter den aufgebrachten Zuhörern. Richter Berkley schlug mit seinem Hammer auf die Tischplatte, um zur Ordnung zu rufen.

      »Ruhe im Gerichtssaal oder ich lasse ihn räumen! Fahren Sie fort, Miss Cooper«, forderte er mich nachdrücklich auf, meine Befragung wiederaufzunehmen.

      »Hohes Gericht, ich möchte darauf hinweisen, dass auch hier«, und das wollte ich nochmals betonen, denn es war haarsträubend, welche Dreistigkeit sich in der letzten Zeit in der SM-Szene abgespielt hatte, »sämtliche Beweise aus diesem Fall zweifelsohne entfernt wurden. Diese Akte liest sich wie ein mittelalterliches Buch, dem man nach und nach die Seiten herausgerissen hat. Nur eben nicht gut genug!« Ich setzte vor dem Angeklagten ein schiefes Lächeln auf. »Die Mitglieder der Stock Exchange sind ja berüchtigt dafür, sämtliche sachdienliche Beweise gegen sich zu vernichten, nur dieser hier war zu dämlich dazu, es richtig zu machen.« Nun war mein Mund wieder schneller, als mein Verstand es erlaubte. Das würde Folgen haben. Jayson sprang auf.

      »Einspruch! Wieso sollte das relevant sein? Reine Spekulation, ich beantrage, das aus dem Protokoll zu streichen!« Wie bitte? Ich starrte ihn wütend an. Das durfte doch nicht wahr sein. War Jayson jetzt völlig durchgeknallt? Wie konnte das nicht relevant sein, wenn man Beweise entfernte! Richter Berkley verzog den Mund, würdigte mich keines Blickes, sondern schaute nur zu Boden.

      »Stattgegeben.« Erzürnt schürzte ich die Lippen und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Voll in Fahrt, wandte ich mich wieder diesem Scheusal zu, das mir mit seiner widerlichen Visage kaltschnäuzig ins Gesicht lächelte.

      »Müsste sich der Angeklagte mit seiner langjährigen BDSM-Erfahrung dieser Maxime nicht sehr wohl bewusst sein? Sind diese Regeln nicht unumstößlich, Mr Blackford? Heißt Stopp nicht Stopp, ohne Wenn und Aber?«, warf ich ihm nun selbstbewusst entgegen.

      »Ja, verdammt noch mal!«, herrschte er mich an.

      »Hätten Sie dann Ihre Session nicht einfach beenden müssen? Aber ich kann Ihnen schon sagen, Ladys and Gentlemen, warum er es nicht getan hat.« Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an. »Weil Sie ein geiler Bock sind!« Der Gerichtssaal tobte, Richter Berkleys Hammer sauste wieder verhältnismäßig rasant auf die Tischplatte.

      »Ruhe! Ruhe im Gerichtssaal! Reißen Sie sich zusammen, Miss Cooper!«

      »Verzeihung, Euer Ehren!« Ich räusperte mich und wandte mich, einigermaßen wieder im Griff, dem Publikum zu. »Sehen Sie sich Mr Blackford einmal genauer an. Was fällt Ihnen auf?« Dabei machte ich eine abwertende Geste. Mein Blick schweifte über die Köpfe der Zuhörer im Gerichtssaal hinweg und blieb letztendlich beim Angeklagten haften. »Nun? Ich sage Ihnen, was Sie in ihm sehen sollten! Eine von Trieben gesteuerte, brutale, gewissenlose Kreatur, die nichts anderes im Sinne hatte, als sein Opfer vorsätzlich zu verletzen und daran zugrunde gehen zu lassen.« Meine Wortwahl löste bei den Zuschauern im Saal Entsetzen aus. Ihre Blicke wirkten fassungslos. Und wieder erhielt ich Beifall in Form von stillschweigendem Nicken, weil Richter Berkley schon zum zweiten Mal zur Ruhe aufgerufen hatte.

      Wutentbrannt entnahm ich der Akte einige Beweisfotos. Sie zeigten die Utensilien, die bei der Orgie Verwendung gefunden hatten. Wie beispielsweise der Mundknebel, die Handschellen und die Eisenstange. Wie Marterwerkzeuge aus dem Mittelalter erschienen sie. Wortlos zeigte ich die beiden Bilder den Schöffen sowie den Zuhörern im Gerichtssaal. Einige stießen erschrockene Laute aus, andere hielten sich die Hand vor den Mund und andere wiederum murmelten ein Oh mein Gott.

      »Sehen Sie sich die Beweisfotos mal genauer an, Ladys and Gentlemen, und halten Sie sich vor Augen, wie das Opfer damit gefesselt und geknebelt wurde, bevor sie von dem Angeklagten mutwillig zu Tode gequält wurde.« Ich wollte damit die Vorstellungskraft der Zuschauer im Gerichtssaal anregen. Dabei deutete ich mit meinem Zeigefinger auf Blackford.

      Manche der Zuhörer und Schöffen schüttelten verständnislos den Kopf, andere wandten sich noch immer angewidert von den Fotos ab. Ich war mit meiner Beweisführung am Ende angelangt. »Ich plädiere auf fünfzehn Jahre Haft«, schloss ich mein Plädoyer. »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.« Triumphierend setzte ich mich auf meinen Platz.

      Jayson, der die Verteidigung übernommen hatte, hatte längst resigniert. Schon allein meine Ausführungen hatten ihm vermittelt, dass sein Angeklagter kaum Chancen auf Bewährung gehabt hätte. »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.« Seine Miene verriet, dass er ziemlich sauer war. Im Normalfall hätte sich Jayson wie eine Würgeschlange um seinen Gegner geschlungen, um für seinen Mandanten eine milde Strafe zu erwirken, aber dieses Mal, musste ich verwundert feststellen, hatte er nichts dergleichen getan. Er durfte von Blackford also auch ziemlich angewidert gewesen sein.

      ***

      Die Verhandlung wurde eine Zeit lang unterbrochen und erst dann wieder fortgesetzt, als die Schöffen zu einer Einigung gekommen waren.

      »Schuldig in allen Anklagepunkten«, hieß es und ich triumphierte innerlich. Fünfzehn Jahre Haft für John Blackford, Mitglied der Londoner Stock Exchange.

       SSC – Safe, Sane undamp; Consensual

      Unterwerfung ist ein Geschenk –

      geboren aus der Stärke,

      genährt durch Vertrauen,

      erhalten durch Respekt und Achtung.

      Wenn das Wort nicht schlägt,

      dann schlägt auch nicht der Stock!

      (Sokrates)

      Völlig erschöpft schloss ich das Staatsanwaltsbüro

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