She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman. Evi Engler

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman - Evi Engler страница 13

Автор:
Серия:
Издательство:
She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman - Evi Engler Erotik Romane

Скачать книгу

Wenn du die neue Regel beachtest, rufe ich dich an … vielleicht.«

      Eine solche Mutter-Kind-Diskussion war nicht das, was sie sich erträumt hatte.

      »Wann rufst du mich an?«, fragte er hoffnungsfroh.

      »Das hörst du am Klingelzeichen, jetzt fahr nach Hause. Und du gehst morgen zur Uni, sonst wirst du mich nie mehr anfassen. Verstanden?«

      Sie sprang aus dem Auto und ging.

      ***

      »Was war denn?«, fragte ihr Mann schlaftrunken.

      »Ach, Gitte und ihre blöden, dämlichen Probleme«, redete sie sich heraus. Ihrem Mann standen Gittes Probleme bis zum Hals. Sie konnte sicher sein, dass er sie ganz bestimmt nicht anrufen würde, um den Wahrheitsgehalt ihrer Ausrede zu kontrollieren.

      »Gitte?«, fragte ihr Mann noch und war eingeschlafen.

      Sie hingegen fand keine Ruhe. Die Aktion von Kevin vorhin war nicht das, was sie gebrauchen konnte. Ein schmollender Jüngling, der sich als Stalker verstand oder als unentbehrlicher Macho, dem niemand widerstehen konnte, oder … egal was ihn trieb, es ging ihr gegen den Strich.

      Sie lag noch lange wach und regte sich auf. Erst nach Stunden hatte sie sich abgeregt und konnte schlafen.

      Am nächsten Tag hörte sie nichts von dem jugendlichen Liebhaber, musste sich allerdings einige Frotzeleien ihres Angetrauten am Frühstückstisch gefallen lassen.

      »Ich hab gehört, dass eine Drückerkolonne im Anmarsch ist, Zeitschriften! Die akquirieren ihre Mitarbeiter im Kamerun. Bereite dich schon mal darauf vor.«

      »Mh«, meinte sie schlagfertig sein zu müssen, »da muss ich doch mal meinen Bestand an Präsern kontrollieren. Wie viele sollen es denn sein?«

      Sie prusteten gleichzeitig los. So war es schön, so locker und ungezwungen, es war wie früher. Vielleicht ahnte er etwas und gab sich entsprechend mehr Mühe. Oder sie wirkte attraktiver, weil jemand anderes sie ebenfalls begehrte. Oder sie gab sich ausgeglichener, lockerer, weil sie Alternativen hatte. Egal warum, ihr Zusammenleben gefiel ihr.

      Sie schaute sich im Internet das Vorlesungsverzeichnis von Kevins Uni an. Zehn Uhr dreißig war die Zeit, in der sich alle Studiengänge mitten in einer Veranstaltung befanden. Sie rief ihn an.

      Er meldete sich flüsternd.

      »Ich versteh nicht, wer ist da?«, fragte sie überflüssigerweise.

      »Hier ist Kevin.«

      »Kevin, bist du dran?«, schrie sie in den Apparat.

      »Ja.« Die schiere Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit.

      »Ist die Verbindung so schlecht?«

      »Nein, die Verbindung ist gut, ich kann nur nicht sprechen.«

      »Hallo? Kevin? Hörst du mich?«

      »Ja! Ja! Ja! Was ist denn?«

      Sie fand, dass sie ihn genug auf die Folter gespannt hatte. Nun folgte der zweite Teil der Botschaft, die sie ihm voller Schadenfreude zukommen lassen wollte.

      »Kevin?«

      »Ja?«

      »Ich bin so geil.« Sie sprach so, wie sie dachte, dass es sich verrucht und geil anhörte.

      »Oh nee«, stöhnte er.

      »Kannst du herkommen?«, fragte sie in dem verruchten und geilen Tonfall.

      »Ja, heute Nachmittag, es ginge um …«

      »Bist du verrückt?«, unterbrach sie ihn entsetzt, »Jetzt! Es muss jetzt sein! Heute Nachmittag ist es zu spät! Ich bin jetzt geil!«

      »Telefonieren Sie etwa? Schalten Sie sofort das Handy aus!«, hörte sie eine autoritäre Stimme im Hintergrund, dann wurde die Verbindung unterbrochen.

      Sie kicherte schadenfroh vor sich hin.

      ***

      Kevin rief an.

      »Wo bist du?«, fragte er herrisch.

      »Ich bin hier, wo bist du?«

      »Ich steh draußen vor der Tür, mach auf!«

      Sie lachte ihn aus. »Ich sitze im Café auf der Kö. Tu mir den Gefallen und mach keinen Krach, okay? Nicht dass sich die Nachbarn gestört fühlen.«

      »Wo bist du? Wieso bist du nicht zu Hause? Ich denke, du bist so geil!«

      »Das war ich heute Morgen, aber da hattest du keine Zeit für mich. Geh jetzt bitte aus der Leitung, okay?«

      Abends rief er wieder an. Sie bereute sehr, ihn so nah an sich herangelassen zu haben, und nahm sich erneut vor, ihm den Laufpass zu geben. Sie vereinbarte einen Telefontermin für den nächsten Morgen, um acht Uhr fünfzehn.

      »Um acht Uhr vierzehn ist mein Telefon noch ausgeschaltet und um acht Uhr sechzehn ist es wieder ausgeschaltet, okay? Wenn du nicht um acht Uhr fünfzehn anrufst, dann brauchst du überhaupt nicht anzurufen, capito?« Sie imitierte eine Jugendliche und kam sich für einen Moment jung vor.

      »Na, nu mach mal nicht die Welle, so was wie mich kriegst du nie mehr wieder!«, meinte ihr jugendlicher Stecher. Er wurde sauer. Sie erwog, ihn so sauer werden zu lassen, dass er von sich aus die Verbindung abbrechen würde, nahm davon jedoch vorerst Abstand. »Wenn du das meinst, dann brauchst du morgen um acht Uhr fünfzehn nicht anzurufen, dann hat sich das erledigt. Ganz einfach.«

      »Du liebst mich doch!«, rief er und hörte sich dabei verzweifelt an.

      »Bis morgen«, meinte sie rigoros und beendete das Gespräch.

      Am folgenden Tag auf die Sekunde genau meldete er sich. Sie verabredete ein weiteres Telefongespräch am darauffolgenden Morgen, ebenfalls um acht Uhr fünfzehn, ebenfalls die strenge Maßgabe. Wollen wir doch mal sehen!, dachte sie.

      Er rief pünktlich am nächsten Morgen an. Sie ließ sich auf ein kurzes Gespräch ein, aber zu keiner weiteren Aktion überreden. Zu seiner Enttäuschung beendete sie das Gespräch abrupt.

      Es war klar, dass Kevin eine Belohnung brauchte und auch verdient hatte. Sie benötigte ebenfalls dringend eine Belohnung der Kevin’schen Art, wie sie sich eingestand. Wenn sie an diese Schenkel, an diese wilde unbändige Kraft und die ungezügelte Leidenschaft dachte, dann wurde ihr ganz anders.

      Sie rief ihn um zehn Uhr dreißig an. Zu ihrer Überraschung antwortete er ganz normal, offensichtlich war er nicht in einer Vorlesung.

      »Nö, sitz mit ein paar Kommilitonen in der Altstadt, wir flippern. Was is’n?«, fragte er sehr locker. Sie überwand sich und sagte: »Ich bin ganz schauderhaft geil. Kannst du kommen?«

      Sie hatte die Absicht gehabt, ihn damit wiederum in der Vorlesung aus dem Konzept zu bringen.

      Er jedoch antwortete: »Oh? Echt jetzt?« und schien wirklich überrascht.

Скачать книгу