Satisfaction on Demand 1 – Strictly Forbidden | Erotischer SciFi-Roman. M.C. Steinway

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Satisfaction on Demand 1 – Strictly Forbidden | Erotischer SciFi-Roman - M.C. Steinway Erotik Fantasy Romane

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      Aus weiter Ferne höre ich einen der anderen Jungs, der auf Leons Fragen antwortet. Auf die Gefahr hin, mit meiner Unaufmerksamkeit aufzufallen, gebe ich mich wieder meinen Gedanken hin.

      Ich bin ein XY-Träger, eines jener Lebewesen, das aufgrund der Unvollkommenheit des Chromosomensatzes zu einer Minderheit gehört. Die Unvollkommenheit unseres genetischen Codes kam während der großen Katastrophe heraus. Bis zum 24. Jahrhundert wurde die Welt von XY-Genetikern, wie ich es bin, regiert. Leon erzählte uns, dass die Menschheit immer einen Krieg befürchtet hat, jedoch von der Macht der Natur völlig überrollt wurde. Krankheiten breiteten sich aus, entartete Viren brachten Millionen Menschen um. Dazu kamen schwere Umweltkatastrophen, ausgelöst durch ein Ungleichgewicht der Natur. Die Erdbewohner hatte bis zu diesem Zeitpunkt ohne wirkliche Nachhaltigkeit gelebt. Das hatten nur sehr wenige Staaten getan – vornehmlich die Industriestaaten im nördlichen Europa. CO2 wurde in große Tanks gepresst und in alten Stollen gelagert, so hielt man die Luft sauber.

      Der Energiebedarf der stetig wachsenden Menschheit war so gigantisch, dass ein lukrativer Markt entstand, bei dem einzelne Staaten vom Reichtum ihres Grund und Bodens profitierten. Dann kam es zu politischen Krisen und der Handel wurde eingeschränkt. Gerade die reichen Industriestaaten, die sich kein Diktat aufzwingen lassen wollten, erschlossen andere Möglichkeiten der Energiegewinnung. Fast alle versuchten es mit Sonnen- und Windenergie, doch die Fortschritte in der Forschung zur Steigerung der Energieausbeute wurden monetär nicht ausreichend gefördert. Von den Regierungen floss nur wenig an Steuergeldern in die Wissenschaft, die Energieunternehmen mussten sich daher selbst helfen.

      Anfang des 21. Jahrhunderts wurde eine neue Art der Rohstoffförderung etabliert, von der sich die Staaten im alten Europa und in Nordamerika größere Unabhängigkeit erhofften. Fracking hieß diese Methode. Mittels Chemikalien, die mit unglaublich hohem Druck in die Erde gepumpt wurden, gewann man Erdgas, welches den Bedarf deckte. Zunächst. Die Menschen dachten lediglich an das Jetzt und nur selten an die Zukunft.

      Genau dieses Fracking führte dazu, dass die stabilen Hohlräume, in denen das CO2 gelagert war, instabil wurden. Nicht erforschte Reaktionen zwischen den eingesetzten chemischen Stoffen und den Gesteinen führten zu massiven Einbrüchen in der Erdkruste. Zudem wurde das Trinkwasser in vielen bewohnten Gebieten ungenießbar, da sich die Chemikalien mit dem Grundwasser verbanden. Große Bereiche von Europa und Nordamerika wurden instabil und unbewohnbar. Noch heute betritt niemand diese Gebiete.

      Währenddessen breiteten sich diverse mutierte Viren über Afrika und Südamerika in die gesamte Welt aus. Plötzlich hatte die Menschheit andere Probleme: Sie konnten die Verstorbenen kaum so schnell beisetzen, wie neue Leichname hinzukamen. Wissenschaftler stellten fest, dass nur Personen mit einem ganz bestimmten Gencode nahezu immun waren. Diese bildeten die neue Generation. Überall auf der schwer verwundeten Erde entstanden neue Lebenszentren in interkontinentalen Staatenbünden. Die Evolution wurde von der weiblichen Bevölkerung neu geschrieben. Dafür gab es zwei Gründe: Erstens fällten XY-Träger bis weit in den Zeitraum der großen Katastrophe hinein eine Reihe falscher Entscheidungen, für welche die gesamte Menschheit büßen musste. Zweitens wurde festgestellt, dass sie empfindlich auf die verschiedenen Virenmutationen und Umwelteinflüsse reagierten. Gemessen am Ursprungsbestand gab es zum Ende der Übergangszeit nur noch wenige überlebensfähige Exemplare.

      Frauen wie Lucinda Waters, Isabell van der Laaken oder Sükran Demirel schufen neue Lebensräume und kreierten künstliche Atmosphären, durch welche die verbliebenen Menschen vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden. Diese ist durch die beinah fehlende Ozonschicht lebensgefährlich geworden. Energie wird jetzt aus Licht und Wasser gewonnen, die Tiere, die uns einst ernährten, leben jetzt im Meer, Viehherden gehören der Vergangenheit an. Wir wohnen auf kleinen grünen Inseln und haben ein strenges Regelwerk, damit wir alle existieren können.

      Die Welt hat sich für uns Männer unwiederbringlich verändert: Frauen bestimmen unsere Lebensform. Sie klassifizieren uns. Wir sind entweder Arbeiter, die schwerste körperliche Verrichtungen zu erfüllen haben, Satisfactoren, so wie ich, oder Denker; doch hiervon gibt es nur wenige. Satisfactoren vaginalisieren, deflorieren und unterstützen den Reproduktionsvorgang. Die Bezeichnung Mann wurde aus fast allen Redewendungen gestrichen. Früher, so erzählte Leon, seien wir Männer einflussreich gewesen und viele Frauen haben sich uns untergeordnet. Heute ernähren sie uns, heilen und nutzen uns. Wir werden gemäß unserer Genetik einer späteren Funktion zugeteilt und demnach ausgebildet. XY-Träger werden geplant reproduziert und entsprechen in ihrer Zahl immer der benötigten Menge.

      Ich hoffe, ihr könnt euch nun ungefähr vorstellen, wie sich das Leben im Jahr 2512 für die Menschen und insbesondere für uns XY-Träger gestaltet.

       Die Abschlussprüfung

      Gestern habe ich zum ersten Mal neues Leben geschaffen. Das hinterlässt ein seltsames Gefühl in mir. Auf einmal frage ich mich, wohin wir eines Tages gehen, wenn wir der Gesellschaft nicht mehr dienlich sind. Wenn Leon recht behält, würde ich, genauso wie er, nach einem langen Dienst als Satisfactor, Dozent in einem Breedinghome wie diesem werden. Ich betrachte meinen Mentor. Wie alt mag er wohl sein? Schwer zu schätzen, er wirkt irgendwie alterslos. Vielleicht Anfang fünfzig. Was erwartet ihn? Was wird er wohl machen, wenn er nicht mehr gebraucht wird?

      »Zac, Janus, eure Prüfung wird zu Beginn des nächsten Lichts sein. Bereitet euch vor und lasst euch nicht ablenken!«, unterbricht Leon die Gedanken, die ich mir über seine Zukunft gemacht habe.

      Somit ist meine letzte Unterrichtsstunde beendet. Morgen ist es so weit. Ich werde die nächste Stufe meiner Funktion erklimmen. Wir haben keinen Kontakt zu den ausgebildeten Satisfactoren, daher bin ich viel mehr aufgeregt, meine neuen Kameraden kennenzulernen, als dass ich Angst vor meiner Prüfung habe.

      ***

      Es ist noch dunkel in meiner Wabe, als meine Schlafstatt sanft zu vibrieren anfängt und mich aus meinen Träumen holt. Endlich ist der Tag gekommen, heute wird sich mein Leben verändern! Ich nehme ein Bad in kühlem Wasserdampf, das wird mir helfen, die mich erwartende Abschlussprüfung wach und ausgeschlafen zu bestehen.

      Der Examensraum liegt noch im Dunklen. Zac und ich hatten vor Lichtende kurz hineinspähen können. Dieses Zimmer ist voller Geheimnisse. Was wird dort passieren? Wie sieht ein solcher Abschluss wohl aus? Sind wir auf alles vorbereitet? Im vergangenen Energiezyklus hatte ich diesen Ort im schwindenden Licht gesehen. Er schien mit allem gerüstet zu sein, was für jede noch so ausgefallene Prüfungssituation gefordert werden könnte. Jede Fantasie könnte ausgelebt werden, jedes Hilfsmittel wäre sofort zur Hand. Leider hatte ich nur einen kurzen Blick hineinwerfen können, der meine Neugier nicht befriedigte. Es ist Absicht, die Absolventen einer unbekannten Situation auszusetzen, und bildet einen Teil der Prüfung, die darauf abzielt, dem zukünftigen Satisfactor einen Vorgeschmack auf die nicht planbaren zukünftigen Einsätze zu geben.

      Dementsprechend schweigsam warten Zac und ich auf den Beginn der Zeremonie. Hinter der verschlossenen Tür sind Geräusche und Stimmen zu hören. Jetzt kann es nicht mehr lang dauern. Wenig später wird der Zugang geöffnet und Zac als Erster hineingerufen. Wir umarmen einander und wünschen uns gegenseitig Glück, dann schließt sich der Eingang und das Warten beginnt. Dahinter ist nichts zu hören. Der Raum ist nun komplett schallisoliert. Die Zeit vergeht nicht. Zäh wie der Brei, den wir täglich essen, kriecht sie dahin. Ich habe keine Ahnung, wie spät es inzwischen ist, die Wärme des Lichts macht mich trotz aller Aufregung ein wenig schläfrig.

      Plötzlich öffnet sich die Tür erneut und Leon bittet mich hinein. Ich setze langsam und zögerlich einen Fuß vor den anderen. Seitdem ich das Breedinghome seinerzeit betrat, habe ich mich nicht mehr so unbehaglich gefühlt. Das Zimmer ist fast dunkel. Von Zac ist nichts mehr zu sehen, er hat wahrscheinlich den anderen Ausgang, den der Prüfer, benutzt. Ich sehe einen Kreis Beobachter, die um eine im hellen

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