(K)ein Rockstar zum Küssen. Jennifer Schreiner

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(K)ein Rockstar zum Küssen - Jennifer Schreiner Zum Küssen

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der Fantasie ab, die er während der Autofahrt heraufbeschworen hatte und ich konnte einen Stich spüren, direkt oberhalb meiner Libido, die sofort wieder ansprang. Fast als sei ich eifersüchtig. Was ich natürlich nicht war.

      Trotzdem blickte ich mich nach der Aufnahmeleiterin um, die für einige Monate Alex’ Bett geteilt hatte. Google und WLAN waren schon eine feine Sache, um leicht an Informationen zu gelangen.

      So war es mir auch ein Leichtes gewesen, sie bei ihrer späten Ankunft vor wenigen Minuten zu identifizieren. Natürlich hatte sie als Aufnahmeleiterin der neuen Produktion eine Einladung bekommen. Doch bei ihrem Gesichtsausdruck und ihrer aktuellen Alkoholbefüllung war ich froh, dass sie auf ihren großen Auftritt bis zum letzten Abend, ja fast bis zur letzten Minute, gewartet hatte.

      »Ach du Scheiße!«, meinte Jacob und trat einen Schritt vor. Doch es war zu spät: Die Brünette erreichte Alex, der sich inmitten seiner Groupies auf dem Sofa herumlümmelte und kippte ihm ihr Glas Rotwein über den Körper.

      Bevor sich der Sänger von dem Schock erholen konnte, begann sich das ehemalige Model affektiert über die drei Groupies auszulassen. Dabei überließ sie nichts dem Zufall, sondern nahm besonders deren körperlichen Defizite zum Anlass, die Frauen ins Lächerliche zu ziehen. War ich auch bei dem Rotwein noch auf ihrer Seite gewesen, das ging nun mal gar nicht!

      Unwillkürlich ballten sich meine Hände zu Fäusten, und ich spürte eine Wut in mir aufsteigen, wie ich sie seit meiner Schulzeit nicht mehr gespürt hatte: Zu dünn, zu dick, zu groß, zu wenig Kurven, zu viele Kurven, es war doch immer dasselbe. Irgendeine beliebte Zimtzicke oder irgendein selbstgefälliger Macho machten die Regeln und Normen und wer nicht passte, wurde emotional niedergemacht!

      »Wenn du kannst, hilf ihm!«, meinte Jacob und legte kurz seine Hand auf meine Faust, als spürte er meinen Ärger.

      Ohne dass es einer weiteren Aufforderung bedurfte, durchquerte ich den beinahe leeren Raum und schob mich rüde vor die Ex, ohne auf sie zu achten. Mit rauchiger Stimme und mit dem Blick fest auf ihre drei Opfer gerichtet, meinte ich zu Alex: »Ich sehe, du hast uns sinnliche und wunderschöne Spielzeuge für heute Nacht besorgt?«

      Befehlsgewohnt beugte ich mich zu der dicken Walküre, die das Hauptziel des Spotts gewesen war, vergrub meine Hand in ihren Haaren, um sie festzuhalten und presste meinen Mund auf ihren. Erst als ich sicher war, dass sie sich nicht aus dem Kuss lösen würde, vertiefte ich ihn, wurde sanfter, sinnlicher.

      Als ich mich von ihr löste, war ich wirklich erregt und musste nicht mehr so tun, als ob.

      »Passt gut«, lobte ich laut und genoss es, dass auch das mollige Groupie gerötete Wangen hatte.

      »Allerdings stehe ich mehr auf Weißwein zum Ablecken.« Ich zwinkerte Alex zu und meine Lippen formten ein stummes und deutliches: Spiel mit!

      Genau rechtzeitig, denn seine Ex räusperte sich hinter mir. Aus diesem Grund gab ich ihr die kurze Genugtuung, mich zu ihr umzudrehen. Dann allerdings musterte ich sie, während mein Blick immer finsterer wurde, bevor ich zu dem lauten Urteil kam: »Hübsch, aber viel zu verklemmt.«

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