Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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auf der Straße stand ein silberfarbener Golf und davor eine junge Frau.

      »Scheint ’ne Panne zu haben«, mutmaßte Stephan. »Dann wollen wir mal sehen, ob wir helfen können.«

      Wie eine Gemse sprang er den Hang hinunter, Markus folgte vorsichtiger.

      »Grüß’ Gott«, rief Stephan, noch bevor er die Straße erreicht hatte. »Will er nicht mehr?«

      Sandra Haller hob hilflos die Arme.

      »Ich weiß beim besten Willen nicht, was er hat.«

      Der junge Mann stand neben ihr und schmunzelte sie an.

      »Aber Benzin ist genug im Tank, oder?« fragte er grinsend.

      Sandra lachte ebenfalls.

      »Ja, das war das erste, was ich kontrolliert habe«, antwortete sie.

      Der Bursche sah nett aus, er gefiel ihr.

      Inzwischen war auch Markus herangekommen.

      »Er ist der Bastler von uns beiden«, erklärte Stephan, nachdem die drei sich bekannt gemacht hatten.

      »Das haben wir gleich.«

      Markus Reinders steckte seinen Kopf unter die Motorhaube und rumorte dort herum. Sandra und Stephan sahen sich fragend an.

      »Ich hab’ keine Ahnung was er macht«, sagte der Student.

      Dann schaute er sie treuherzig an.

      »Aber zur Not schieben wir Sie nach Hause«, versprach er.

      »Das werden wir auch wohl müssen«, rief Markus, der die Unterhaltung mit angehört hatte. »Ohne Werkzeug kann ich da gar nichts machen. Oder haben Sie welches an Bord?«

      Sandra zuckte die Schulter.

      »Ich glaub’, nur ein Radkreuz…«

      Markus wischte sich die Hände an der Hose ab und grinste.

      »Das hab’ ich mir beinahe gedacht«, meinte er »Ist es denn weit?«

      »Nicht mehr. Vielleicht so – sechs Kilometer.«

      »Na, das muß doch zu schaffen sein«, sagte Stephan und spuckte in die Hände. »Also, einsteigen, Handbremse lösen und den Gang raus. Alles andere machen wir, Sie müssen nur lenken.«

      *

      Anton Rehringer sah verdutzt auf, als Sebastian Trenker die Bankfiliale betrat.

      »Nanu, Hochwürden, das ist aber ein seltener Besuch«, stellte er fest.

      Außerdem wunderte er sich, daß der Herr Pfarrer nicht schon gestern abend beim Stammtisch seinen Besuch angekündigt hatte.

      Der Filialleiter stand von seinem Stuhl auf und begrüßte den Seelsorger.

      »Bittschön, nehmen S’ Platz«, sagte er und deutete auf den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch. »Was kann ich für Sie tun?«

      »Es geht net direkt um mich«, erklärte Sebastian. »Ich möcht’ vielmehr für jemand anderen mit Ihnen sprechen.«

      Anton Rehringer machte ein schelmisches Gesicht. »Schade, Hochwürden«, schmunzelte er. »Ich hatte schon gehofft, Sie würden mich endlich einmal um den Überziehungskredit bitten, den ich Ihnen schon seit zehn Jahren anbiete.«

      Er schüttelte den Kopf.

      »Mit Ihnen ist aber auch wirklich kein Geschäft zu machen!«

      Sebastian schmunzelte ebenfalls, wurde gleich darauf aber wieder ernst.

      »Die Frau Haller war vorhin bei Ihnen«, begann er das Gespräch. »Sandra Haller, die neue Besitzerin vom Ponyhof.«

      »Ja. Ich weiß, wen Sie meinen.«

      »Es schaut net gerade gut aus, für den Hof und seine Bewohner…«

      »Nein, das kann man wirklich net sagen.«

      Der Filialleiter sah seinen Besucher forschend an.

      »Hochwürden, ich will Ihnen net verhehlen, daß ein Verkauf an den Oberlechner die bessere Lösung wäre. Alle hätten was davon, auch unsere Bank. Denn ganz bstimmt würde die Finanzierung der Seniorenwohnanlage über uns laufen. So ein Geschäft macht man net alle Tag’. Trotzdem – eine winzige Möglichkeit gäb’s noch. Aber dazu müßte das Fräulein Haller mir einen, besser noch zwei Bürgen bringen und einer Umschuldung zustimmen.«

      Er erläuterte Sebastian die Einzelheiten. Als der Geistliche sich nach einer weiteren Viertelstunde verabschiedete, schwirrte ihm der Kopf nur so von den Zahlen, die Anton Rehringer ihm wieder und wieder hingeworfen hatte. Doch wenn man es genau betrachtete, war dies durchaus eine akzeptable Lösung des Problems. Zwar würde der Ponyhof zumindest für weitere zehn Jahre verschuldet sein, doch Sebastian war überzeugt, daß das Konzept der drei Madeln funktionieren würde. Bestimmt war es kein leichtes Unterfangen, aber ohne ein gewisses Risiko konnte es wohl nicht gehen.

      Immerhin konnte er am Abend mit einer positiven Nachricht zum Hof hinauffahren.

      *

      Die anderen staunten nicht schlecht, als Sandra, angetrieben durch die Muskelkraft zweier junger Burschen, durch die Einfahrt chauffierte. Nina und Anja kamen herangelaufen und halfen die letzten Meter zu schieben.

      »Da drüben in der Scheune ist eine kleine Werkstatt«, erklärte Sandra, nachdem sie ausgestiegen war. »Vielleicht finden Sie dort, was Sie brauchen.«

      Markus nickte.

      »Ich will mal schau’n.«

      Zusammen mit Stephan verschwand er in der Scheune.

      »Was ist denn mit dem Wagen?« fragte Nina.

      »Keine Ahnung«, gab das Madel zu. »Ich hoff’ nur, daß Markus ihn wieder hinkriegt.«

      Anja Burger schaute zur Scheune hinüber, in der die jungen Männer verschwunden waren.

      »Markus heißt er? Nicht schlecht…«

      Nina stieß sie an.

      »Na, na, wir haben keine Zeit für Liebeleien!«

      »Also, das mußt du gerade sagen«, gab Anja zurück. »Du hast doch gestern abend schon diesen Max, den Bruder von dem Pfarrer verrückt gemacht.«

      Nina wurde verlegen. Sie hatte gehofft, daß die Freundinnen nichts davon mitbekommen hätten, doch offenbar…

      »Mensch, ihr habt Sorgen«, sagte Sandra und ließ die Schulter hängen.

      »Was ist? War’s denn so schlimm auf der Bank?« fragten die beiden anderen.

      »Viel schlimmer«, gab sie zurück. »Wir sind pleite, noch bevor wir überhaupt

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