Circonia Teen. Nicolas Scheerbarth
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Dann lag sie nackt und schweißgebadet auf ihrem Bett, hoffend, dass nicht Juri oder ihre Mutter hereingeplatzt kamen ... befriedigt, und doch nicht ohne Furcht auf das Unheimliche schauend, das da in ihr heranwuchs. Ihre Mitschülerinnen und die Mädels im Verein sprachen oft genug über ihre sexuellen Wunschträume; dabei ging es meist um einen hübschen Jungen und die klassische Missionarsstellung. Schon das Thema Oralverkehr löste nervöses Kichern aus, und alle weiteren Möglichkeiten des Lustgewinns wurden allenfalls durch demonstrative Ekelbekundungen kommentiert.
Natürlich sprach Valeria nie über ihre Phantasien, doch sie beteiligte sich auch nicht zum Schein am Normalitätswettstreit der anderen. Irgendwann hatte sie schließlich den Eindruck gewonnen, sie sei die einzige Perverse in ihrer Jahrgangsstufe ... bestimmt für ein düster romantisches Schicksal in saunawarmen, dunkelrot ausgeleuchteten Folterkellern voller ungeahnter Lust, während ihren Altersgenossinnen die wahre Folter einer lebenslangen Verbannung in die Einöde der Vorstadtschlafzimmer bevorstand.
In diesem Moment spürte Naked Elvin, wie der Ring, ja ihre gesamte Umgebung erzitterte. Dumpfes Dröhnen wie von mächtigen Hammerschlägen drang an ihr feines Gehör. Die anrückenden Sturmtruppen der Estranischen Legion sprengten und schossen sich den Weg frei. Das Hologramm flackerte und erlosch. Übrig blieb nur ein trübes, graues Licht, dessen Quelle irgendwo über ihr lag - und das plötzlich von blitzendem Metall reflektiert wurde. Überraschend leise hatte sich der Prostrogator in Bewegung gesetzt: eine mannshohe, langsam rotierende Metallscheibe, über die die bläulichen Flämmchen eines Energiefelds wanderten.
Naked Elvin wusste, dass sie machtlos war. Unerbittlich schob sich die Maschine näher. Inzwischen konnte Naked Elvin trotz der trüben Beleuchtung bereits die Einzelheiten der Frontplatte erkennen, deren Oberfläche wie ein Reibeisen geformt war. Darüber flackerte das Energiefeld, das darauf ausgerichtet war, ihre Körperenergie zu lähmen. Sie überlegte, ob sich der Kampf überhaupt lohnte. Die blauen Flämmchen waren nur noch wenig giist von ihr entfernt. Wenn sie nachgab, ihr eigenes Feld erlöschen ließ, gewann sie zwei oder drei Handschlag Zeit, bis die Platte selbst sie erreichte.
Immer wieder dröhnten Explosionen durch das Schiff, doch die Geräusche kamen nicht näher. Sollte Holo doch mehr Widerstand leisten, als sie kalkuliert hatten? Sie würde nicht die einzige sein, die heute starb. Doch die anderen fielen inmitten ihrer Kameraden. Sie dagegen war allein. Und fühlte sich plötzlich entsetzlich einsam. 'Eine Humane könnte jetzt weinen', dachte Naked Elvin. Die blauen Flämmchen leckten bereits nach ihren Brüsten - harmlos, da sie ihr Körperfeld aufgelöst hatte. Noch ein, zwei giist, dann würde die Platte sie berühren. In einem verzweifelten Versuch des Ausweichens presste sie ihren Körper an die kalte, glatte Metallwand hinter sich. Grelle Schreie drangen aus ihrer Kehle, während sie sich in ihren Fesseln wand. Dann, plötzlich, peitschte der Knall einer Entladung durch den Raum, und die blauen Flämmchen erloschen. Das Energiefeld war ausgefallen, vielleicht als Folge der Kämpfe. Sie konnte ihr Körperfeld wieder einsetzen!
Sie schloss die Augen, konzentrierte sich. Es galt, alle Kraft zu sammeln, die sie je besessen hatte, und vielleicht noch mehr. Tatsächlich! Ruckend kam die riesige Metallscheibe zum Stehen, kein halbes giist vor den Spitzen ihrer Brüste. Wimmernd versuchten die Motoren, ihre Aufgabe fortzusetzen. Doch Naked Elvins Feld hielt. Mit jeder Faser ihres Körpers, mit jedem Funken Energie stemmte sie sich gegen die ungeheure Gewalt, die keine Ermüdung kannte.
'Durchhalten!' war ihr einziger Gedanke - der sie so sehr erfüllte, dass sie die Geräusche nicht hörte, die rund um sie plötzlich die leere Halle erfüllten: Rufe, Schritte schwerer Stiefel, Metall auf Metall, das Zischen gebündelter Laserwerfer. Nicht einmal das mahlende Knirschen, als sich der Prostrogator im Rückwärtsgang endlich wieder von ihr entfernte, drang in ihr Bewusstsein. Auch die Fesseln waren nun abgeschaltet. Ohne es recht zu merken, sackte sie erschöpft zusammen, wäre auf den Boden gefallen - wenn sich nicht der klobige Arm eines Panzerraumanzugs ausgestreckt und sie aufgefangen hätte.
"Na, Kleines, da finden wir aber ein besseres Plätzchen für dich zum Ausruhen als diese schauderhafte Halle hier!" drang eine warme, dunkle Stimme an ihr Ohr. Es war Lucius Morgenstern, ihr alter Kampfgefährte, der Tribun der Estra'.
Dankbar, erschöpft und unsäglich erleichtert lächelnd ließ sie sich von ihm durch die Korridore des fremden Schiffs zu einem der angedockten Sturmboote tragen - keine Kriegerin in diesem Moment, sondern eine zarte, nackte, weibliche Gestalt, sanft gebettet in den Armen des hünenhaften Humanenkriegers.
Valeria hatte schon lange den Eindruck, eigentlich ein Findelkind zu sein, ihrer Mutter von Außerirdischen untergeschoben. Wie Naked Elvin umgab Valeria eine unsichtbare Hülle, die sie von einem Alltag trennte, dessen Geschehen sie oft nicht verstand oder für reinen Wahnsinn hielt. Diese Kleingeisterei und Ichsucht überall, der Hass und die Unehrlichkeit ... wie brachten die Menschen es nur fertig, so zu leben, immerzu gegen die eigene Natur, gegeneinander, sich gegenseitig ihre Welt so ungemütlich wie möglich zu machen? Nein, sie war nicht von dieser Welt, soviel stand fest!
Naked Elvin war für Valeria daher vor allem das Idealbild der unerschrockenen Amazone, der selbstbewussten Außenseiterin, die sie selbst gern sein wollte. Im realen Leben nutzte Valeria ihre vornehmlich schwarze Kleidung und den zugehörigen Schmuck aus Totenköpfen und allerlei okkulten Zeichen, um sich äußerlich abzugrenzen; gleichzeitig konnte sie durch dieses auffällige Auftreten gar nicht anders, als dazu auch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein zu entwickeln. So hatte sie es tatsächlich geschafft, ein wenig von Naked Elvins Stärke und Unerschrockenheit in ihren eigenen Alltag zu bringen.
Doch es war praktisch ausgeschlossen, sich mit dieser exotischen Figur zu beschäftigen, gar zu identifizieren, ohne sich mit ihrer stets präsenten Nacktheit auseinanderzusetzen. Valeria war noch keine fünfzehn, als sie Naked Elvin kennenlernte. Bei den meisten Mädchen ihres Alters war der eigene Körper eher eine Quelle der Unsicherheit als der Freude. Es war das Alter der Scham, und öffentliche Nacktheit zum Beispiel am Badesee völlig undenkbar. Allein das gemeinsame Duschen nach dem Sport ermöglichte Erfahrungen darin, andere nackt zu sehen und von ihnen gesehen zu werden.
Zu einem peinlichen Auftritt war es im vergangenen Herbst gekommen, als Valeria nach dem Training völlig gedankenverloren auf der Bank in der Umkleidekabine saß und, ohne es zu merken, eine ganze Zeit lang auf ihre Vereinskameradin Anja starrte, die aus der Dusche gekommen war und sich vor ihren Augen abtrocknete. Anja hatte genau die Figur, die Valeria sich für Naked Elvin vorstellte ... schlank, drahtig, mit schmalen Hüften, flachen Brüsten und einem unbändigen, blonden Wuschelkopf.
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