Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman. Julia M. Flinck

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Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman - Julia M. Flinck Erotik Romane

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nicht bei uns übernachten würde.

      Einen der beiden jungen Männer kannte ich schon. Er hieß Kai, war mindestens eins neunzig groß und Bodybuilder – also kaum zu übersehen. Nachdem wir uns zur Begrüßung kurz umarmt hatten, zog Ben mich auf einen Stuhl neben sich, zeigte auf den zierlichen Dunkelhaarigen neben Kai und sagte: »Milena, das ist Philip.«

      Der junge Mann wirkte ein wenig schüchtern.

      Ich schenkte ihm ein Lächeln und sagte: »Hallo Philip!«

      Philip starrte mich nur an und sagte gar nichts. Dann stand er auf und stellte sich an der Biertheke an. Entweder er war wirklich schüchtern oder er hatte einfach nur keine Manieren. Im Grunde war mir das allerdings ziemlich egal. Denn wie immer, wenn Ben in meiner Nähe war, stand ich völlig unter Strom. Das war einer der Gründe, weshalb ich grundsätzlich schon freiwillig darauf achtete, dass ich nicht zu lange zu dicht bei ihm blieb.

      Es dauerte kaum fünf Minuten, bis die Situation riskant wurde. Wir schauten uns in die Augen.

      Da hörte ich mich auch schon sagen: »Ich will einen Kuss von dir. Jetzt.«

      »Einen Kuss? Hier?«

      »Ja.«

      Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, dass niemand in der Nähe uns beobachtete. Dann zog er mich an sich und schob mir seine Zunge in den Mund. Glücklicherweise meldete sich bereits nach einer halben Minute mein Gehirn zurück … Eilig löste ich mich von Ben. Kai glotzte mich an, als sähe er mich zum allerersten Mal. Was vermutlich daran lag, dass Ben und ich uns bisher in seiner Gegenwart höchstens hin und wieder freundschaftlich umarmt hatten. Es wäre wirklich besser, wenn ich mich die nächsten ein oder zwei Stunden möglichst weit weg von Ben aufhielte! Also verabschiedete ich mich schleunigst und flüchtete in den Houseclub. Doch schon kurz darauf tauchte auch Ben dort auf, und so erzählte ich ihm beiläufig, dass ich um ein Uhr eine Verabredung im Casino hätte. Das tat ich nur, damit er nicht dachte, ich wäre plötzlich nach Hause gegangen, falls ich bei der Unterhaltung mit Alex die Zeit vergessen sollte und Ben mich inzwischen suchte, um sich zu verabschieden. Auf keinen Fall wollte ich ihn ärgern oder gar provozieren! Ehrlich gesagt kam ich überhaupt nicht auf die Idee, dass er eifersüchtig reagieren könnte! Schließlich versicherte er mir ständig, dass wir ein rein sexuelles Verhältnis ohne Verpflichtungen hätten. Leider hatte ich seine männlichen Besitzansprüche nicht einkalkuliert. Er durfte seine ehemaligen Andromeda-Kolleginnen und sonstige Weiber abküssen. Klar, wir hatten ja keine Beziehung. Dass ich dagegen nicht einmal mit einem anderen männlichen Wesen eine Cola (aus zwei Gläsern, versteht sich) trinken durfte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber ich sollte es am gleichen Abend noch erfahren.

      Im Gegensatz zu sonstigen Gelegenheiten überließ Ben mich nicht kurz darauf wieder mir selbst, sondern blieb in meiner Nähe. Auch als er mich nach meiner Verabredung mit Alex fragte (»Wer ist das? Woher kennst du den Typen überhaupt? Wieso triffst du dich mit ihm?«), dachte ich mir noch nichts dabei. Kurz vor ein Uhr machte ich mich also auf den Weg ins Casino und amüsierte mich köstlich über Ben, der so tat, als wäre er beleidigt und eifersüchtig. Ich saß kaum eine Viertelstunde mit Alex am Tisch, da gesellte er sich zu uns. Er sah Alex an, als wollte er ihn gleich vom Hocker schubsen. So hatte ich ihn in der Öffentlichkeit noch nie erlebt: Er machte einen auf Macho! Und das reizte mich echt zum Lachen, weil es überhaupt nicht zu ihm passte. Ich dachte, er hätte heute seinen humorvollen Abend und wäre daher zu gar witzigen Spielchen aufgelegt. Alex dagegen war sichtlich irritiert – wir konnten uns nicht mehr unbefangen unterhalten.

      Also sagte ich scherzhaft zu Ben: »Jetzt sei ein braver Junge und geh tanzen. Ich komm dann später nach.«

      Mir kam der leise Verdacht, dass Ben diesen Scherz nicht sehr lustig fand. Denn er warf mir einen undefinierbaren (bitterbösen?) Blick zu, drehte sich um und verschwand. Irgendwie muss meine Leitung an diesem Tag besonders lang gewesen sein. Sonst hätte ich nämlich schon da bemerkt, dass er ernsthaft wütend auf mich war …

      Kaum war Ben von der Bildfläche verschwunden, fragte Alex säuerlich: »War das dein Freund?«

      Ich räusperte mich und antwortete: »Nicht wirklich … Ist nur ein Kumpel. Er denkt anscheinend, er müsste auf mich aufpassen.«

      Ich hatte das sichere Gefühl, dass Alex mir kein Wort glaubte. Er sah mich einen Augenblick lang nachdenklich an und meinte dann kopfschüttelnd: »Ich kann nicht verstehen, was du an dem findest …!«

      Das liegt vielleicht daran, dass du keine Frau bist, dachte ich und rief ärgerlich: »Mein lieber Alex, ich sitze nicht hier, um mich vor dir für meinen Bekanntenkreis zu rechtfertigen!«

      »Du hast ja recht«, erwiderte er beschwichtigend, »im Übrigen ist es hier überall mächtig voll heute. Und die Luft ist auch schlecht! Wir könnten eine halbe Stunde draußen spazieren gehen und uns dabei weiter unterhalten. Kommst du mit?«

      »Jetzt? Spinnst du?«

      »Nein, warum denn? Ich hätte nur einfach Lust, ein bisschen zu laufen, bevor mir der Hintern einschläft. Oder hast du Angst, dein Freund kriegt es mit und macht dir Stress?«

      Das wäre ja wohl noch schöner!

      »Er ist nicht mein Freund! Er kann mir keinen Stress machen. Außerdem braucht er es gar nicht ›mitzukriegen‹, denn ich werde es ihm ganz einfach sagen! Ich habe ja nichts zu verbergen und kann schließlich gehen, wohin, mit wem und wann immer ich will.«

      Damit leerte ich mein Glas und stand auf. Auch Alex trank aus und erhob sich. Hintereinander arbeiteten wir uns durch das Gedränge auf der Wendeltreppe. Kaum waren wir unten, lief uns auch schon Ben über den Weg. Wie praktisch, so brauchte ich ihn nicht erst noch zu suchen, um ihm Bescheid zu geben. Ich sagte ihm, dass ich mit Alex nach draußen gehen würde, später aber wieder im Houseclub zu finden wäre, falls er mir noch Auf Wiedersehen sagen wolle, bevor er mit seinen Kumpels nach Hause fuhr.

      Ben zog ein Gesicht, doch er fragte einigermaßen sachlich: »Wann kommst du wieder?«

      »Bald«, erwiderte ich freundlich, aber bestimmt, und folgte Alex zum Ausgang.

      Als wir an der Garderobe vorbeikamen, wollte ich meine Jacke abholen.

      Alex winkte ab: »Ach was, für die Viertel- oder halbe Stunde brauchst du keine Jacke. Es ist nicht kalt und wir wollen ja auch nicht ewig weit laufen.«

      Das beseitigte jeden Rest von Misstrauen Alex gegenüber. Erstens wirkte er nicht wie einer, der Frauen überfällt. Zweitens wusste er, dass Ben wusste, mit wem ich unterwegs war. (Nebenbei bemerkt der zweite Grund, weshalb ich ihm Bescheid gesagt hatte – ich konnte mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Alex sich mit Ben anlegen würde.) Und drittens wollte er mich sicher nicht verschleppen, wenn er nicht einmal seine Jacke und seine Autoschlüssel mitnahm! Also verließ ich völlig arglos mit ihm zusammen die Diskothek.

      Draußen setzten wir unsere Unterhaltung vom Casino fort. Wir schlenderten gemächlich die Straße entlang, alles war entspannt und in bester Ordnung. Das Andromeda lag außerhalb in einem Industriegebiet. Nach etwa zwei- oder dreihundert Metern machte die Zufahrtsstraße eine Biegung. In lockerem Abstand gingen wir auf dem Bürgersteig nebeneinander her, vertieft in ein angeregtes Gespräch über Musik. Ich bemerkte daher überhaupt nicht, dass sich die Umgebung langsam veränderte. Links von uns befand sich auf einmal ein hoher Metallzaun, rechts zwischen uns und der Straße eine Hecke.

      Plötzlich packte Alex meine Arme, zog mich eng an sich und stieß atemlos hervor: »Du weißt doch, dass ich scharf auf dich bin …«

      Ich

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