Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman. Sharon York

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Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman - Sharon York HexenLust Trilogie

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war talentiert – ohne Frage. Warum mit den Männern um ihre Seele kämpfen, wenn diese sie freiwillig hergaben ... Geschickte kleine Vilja. Aber es dauerte auch einige Zeit, bis sie die Seele, seinen Willen, ja die gesamte Lebenskraft aus ihm herausgezogen hatte. Und wann konnte man das besser, als wenn das Opfer wehrlos vor einem lag.

      Gerade, als ich diesen Gedanken beendet hatte, setzte sie sich auf ihn, legte die Hände flach auf seine Brust und begann in einer zischenden Sprache mit dem Ritual. Ihre Augen waren geschlossen, die beiden Zöpfe wiegten in leichten Bewegungen vor ihrem üppigen Busen. Es dauerte interessanterweise nur ein paar Wimpernschläge, bis der Mann erkannt hatte, dass etwas nicht stimmte. Sein Körper wand sich, jeder Muskel spannte, als er versuchte, sie von sich zu stoßen. Doch es war zwecklos. Die Fesseln waren so eng, dass er keinen Zentimeter gewann und durch ein paar wippende Bewegungen war die Vilja nicht von ihrem Vorhaben abzubringen. Die gezischte Sprache wurde lauter, sie war nun tief in Trance – der Augenblick, auf den ich gewartet hatte. Doch als ich auf die Vilja zuschritt, in meiner rechten Hand formte ich bereits eine Druckwelle, passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Eine leichte Erschütterung durchzog den Raum, ich ging in die Knie, beobachtete, wie eine Vase einige Zoll vom Boden abhob und auf die Vilja geschleudert wurde. Das Porzellan zerbrach an ihrer Schulter, sie hielt kurz inne, machte dann jedoch mit dem Ritual weiter, bis die Erschütterung des Raumes schließlich nachließ, genau, wie das Zappeln des Mannes. Ich erhob mich wieder und blickte zu meinem Entsetzen in die geöffneten Augen der Frau. Sie verstummte augenblicklich und schoss auf mich zu. Noch bevor ich die Druckwelle schleudern konnte, hatte sie mich erreicht. Ihr Tritt saß genau in meiner Magengrube. Ein dumpfer Schmerz presste mir die Luft aus den Lungen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging ich in die Knie. Ich spürte, wie sie meine Haare ergriff und meinen Kopf gegen die Wand schleuderte. Meine Kopfhaut schien zu brennen. Wieder ein dumpfer Schmerz. Ihre helle Stimme schrie Flüche, als sie mein Gesicht erneut gegen die Wand donnern wollte. Doch diesmal stützte ich mich ab und kämpfte den Schmerz in meinem Kopf herunter. Ich legte so viel Energie in die Druckwelle, wie ich nur konnte.

      »Robur!«

      Sofort wurde die Schönheit auf die andere Seite des Raumes geschleudert. Es dauerte keine Sekunde, da war sie wieder auf den Beinen und starrte mich aus hasserfüllten Augen an. Dies war keine Wald- und Wiesen-Vilja. Sie war mächtig und hatte sich bereits viele Seelen einverleibt. Wieder schoss sie auf mich zu. Mit übermenschlicher Geschwindigkeit holte sie aus, doch diesmal konnte ich mich wegducken. Eine weitere Druckwelle schleuderte sie an die Decke – und wieder stand sie auf. Ohne auch nur einen Kratzer an ihrem bleichen Körper zu haben, hechtete sie zum Nachttisch. Ich erkannte den Lauf der Pistole zu spät, um noch ein Schutzschild zu formen. Es kostete mich beinahe alle Kraft, um die Patronen abzuwehren. Die Querschläger pfiffen durch den Raum. Sie verschoss ihr ganzes Magazin und als ich das erlösende Klicken hörte, versagten meine Beine ihren Dienst. So würde ich diesen Kampf verlieren und sie hatte die Möglichkeit, sich heute Nacht noch zwei neue Seelen einverleiben zu können. Ihr Blick brannte auf mir, als sie mit langen Schritten auf mich zustampfte. In letzter Sekunde bekam ich einen Bilderrahmen in die Hand und schlug ihn gegen ihren Kopf. Sie taumelte und verdrehte die Augen. Ich konzentrierte mich noch einmal, legte all die mir verbliebene Energie in den Kraftzauber und zog diesem Geist alle Macht aus dem Körper. Sie schrie, wand sich, klappte schließlich zusammen, als der Zauber meine Finger verließ und sich weißlich über ihren Körper legte. Noch einige Sekunden hielt ich die Magie aufrecht, ging ein paar Schritte auf sie zu.

      Auf einmal wurde ihr Blick fest.

      »Es wird kommen«, zischte sie mit hoher Stimme. »Es ­rumort bereits, es brodelt.«

      Ich konnte nicht glauben, dass jetzt noch Worte ihren Mund verließen. Angestrengt verstärkte ich den Zauber und die weißen Strahlen aus meinen Fingern wurden breiter.

      Doch sie lachte nur. »Eine neue Macht wird sich erheben. Die Welle baut sich bald schon auf, türmt sich langsam zu einer Woge, die alles Gekannte wegspülen wird!« Ein schmerzdurchzogenes Lachen folgte. Wieder verstärkte ich den Zauber, stand nun über ihr, meine Zähne mahlten aufeinander.

      »Die Umwälzung wird kommen. Bald ist es soweit. Bald!«

      Endlich waren die Schreie verstummt und dort, wo eben noch die Vilja gelegen hatte, war ein dunkler Fleck auf dem Teppich. Der Nachtgeist war verschwunden. Ihre Seele hatte endlich Ruhe. Tief atmend sackte ich auf das Bett und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Die Einrichtung lag wild zerstört im Raum, Einschusslöcher waren überall, die vormals schöne Wohnung, ein stummer Zeuge des Kampfes um die Freiheit der Menschen.

      Ich hatte noch nie eine so starke Vilja gesehen – und vor allem gespürt. Mit einer Hand löste ich den Mundknebel des unversehrten Mannes, nahm mit der anderen einen Handspiegel vom Boden und betrachtete mein blaues Auge. Es passte gar nicht zu meinen blassen Teint.

      »Vielen Dank, Hexe.«

      Mein Blick schoss zum Bett. Die Augen des Mannes waren ruhig, er zitterte nicht, musterte mich kühl. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen.

      »Du bist ein Reaper.«

      Voller Scham senkte er den Kopf.

      Jetzt wurde mir alles klar. »Die Vase eben, das warst du. Es war dein letzter, verzweifelter Versuch, dich zu wehren.«

      Obwohl das Duell mich viel Kraft gekostet hatte, drehte ich mein Handgelenk und seine Fesseln lösten sich magisch. Augenblicklich zog er sich Hose und Hemd an und wählte mit seinem Handy die Notrufnummer des Zirkels. In wenigen Minuten würde es hier vor Hexen und Reapern nur so wimmeln. Hätten sie gewusst, dass es sich um eine starke Vilja mit außerordentlichen Kräften gehandelt hatte, hätten sie mich nie allein losgeschickt. Doch was ich nicht verstand, war, warum ein Soldat des Zirkels auf so etwas hereinfallen konnte. Und warum trug er seine Ritterlilie nicht. Sie hätte ihn vor solch magischer Intervention geschützt.

      Die Reaper waren groß gewachsene Kerle mit mürrischen Blicken. Wenn man ein Problem hatte, das mit Waffengewalt gelöst werden musste, dann sollte man sie anfordern. Wenn es allerdings um Barrieren, Schutzzauber oder magische Wesen ging, denen konventionelle Waffen nichts anhaben konnten, kamen sie genervt aus den Untergeschossen in die oberen Büros geschlichen und forderten jemanden wie uns an.

      Ich legte mich aufs Bett und atmete mehrmals tief durch.

      »Wo ist deine Lilie?«

      Als ob er meinen Gedankengang bestätigten wollte, fasste er sich an die Brust. Die Reaper trugen Amulette in Form einer Ritterlilie, die alle magischen Einflüsse verhindern sollten. Eigentlich.

      »Sie muss sie mir abgenommen haben«, stammelte er peinlich berührt und ließ seinen Kopf wieder aufs Bett zurücksinken.

      »Du hättest merken müssen, dass sie eine Vilja ist.« Langsam kam die Kraft in meine Stimme zurück. »Selbst wenn ihr nur wenig magische Begabung habt, müsst ihr so was erkennen.«

      Er schwieg, eine größere Schmach gab es für die stolzen Soldaten des Zirkels nicht, als von einer Hexe gerettet zu werden. Das Donnerwetter von seinem Chef Myrs würde wahrscheinlich Tage dauern. Wir waren ihnen in Magie überlegen, zumindest sollten wir es sein. Haushoch. Ein Grund, warum wir keine Lilien trugen. Ganz davon abgesehen, dass der magische Schutz der Amulette nicht bei Hexen funktionierte.

      Wortlos warteten wir auf die Einheiten des Zirkels. In bester Militärmanier stürmten nach wenigen Minuten die Reaper das Haus. Als Myrs den Raum betrat, sich das Protokoll durchlas und die Vene an seiner rechten Schläfe gefährlich zu pochen begann, verließ ich das Gebäude.

      ***

      Dumpf hämmerte

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