Die neue Praxis Dr. Norden 7 – Arztserie. Carmen von Lindenau

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Die neue Praxis Dr. Norden 7 – Arztserie - Carmen von Lindenau Die neue Praxis Dr. Norden

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      »Schon wieder eine Explosion«, stellte Britta fest, als sie und Lydia etwa die Hälfte der Treppe in den zweiten Stock hinaufgegangen waren.

      Gleich darauf sahen sie, wie eine Wand im Ausstellungsraum des zweiten Stockwerkes einstürzte und erneut ein Feuer ausbrach. Sie rannten die Treppe hoch, um ihren Kollegen, die bereits dort oben waren, zur Hilfe zu kommen. Als Lydia sich noch einmal umdrehte, sah sie, wie im Erdgeschoss eine weitere Wand einstürzte. Da das Erdgeschoss inzwischen als geräumt galt, halfen sie dabei, die neuen Brände in den oberen Stockwerken zu löschen. Das Feuer hatte sich schon überall ausgebreitet, das Holz und die Stoffe der Möbel gaben ihm ständig neue Nahrung. Um das Gebäude vor dem Einsturz zu bewahren, musste das Feuer eingedämmt werden, bevor es zu weiteren Gasexplosionen kam.

      Als das Feuer im zweiten Stock unter Kontrolle war, schaute Lydia über eine Brüstung ins Erdgeschoss hinunter. Erschrocken hielt sie inne, als sie in den Trümmern der zuletzt eingestürzten Wand einen Feuerwehrhelm wahrnahm. Bevor sie ihre Kollegen zu einer Bergung aufforderte, musste sie sich davon überzeugen, ob es nur ein Helm war, den jemand aus irgendeinem Grund hatte loswerden wollen, oder ob es einen der ihren erwischt hatte.

      »Ich bin gleich zurück«, teilte sie ihren Kollegen über Funk mit und lief die Treppe hinunter. Tu nichts Unüberlegtes, erinnerte sie sich daran, dass sie zuerst auf die Eigensicherung achten musste.

      Wer als Retter selbst in Gefahr geriet, konnte niemandem mehr helfen. Bevor sie sich den Trümmern näherte, sah sie sich erst einmal um, ob weitere Wände einzustürzen drohten. Aber die Umgebung schien stabil.

      »Was machst du hier?«, wunderte sie sich, als Britta plötzlich neben ihr auftauchte.

      »Mir war klar, dass du etwas gesehen haben musstest, sonst hättest du dich nicht von der Truppe entfernt. Als ich dir nachsah, habe ich den Helm entdeckt.«

      »Okay, sehen wir nach«, sagte Lydia und ging weiter. Kurz darauf war ihr klar, dass es nicht nur ein Helm war, der dort in den Trümmern lag. »Thomas!«, rief sie entsetzt, als sie den Mann erkannte, der dort bis zum Hals begraben war. Sie zog ihren rechten Handschuh aus, hockte sich neben ihn, schob das Visier seines Helmes nach oben und versuchte, seinen Puls an der Halsschlagader zu fühlen. »Thomas, sag etwas«, flehte sie ihn an, als er nicht reagierte.

      »Spürst du seinen Puls?«, fragte Britta.

      »Nur schwach. Wir müssen ihn hier rausholen.«

      »Das werden wir allein nicht schaffen«, stellte Britta fest, als sie auf die großen Trümmerteile schaute, die sich über Thomas auftürmten. »Leute, wir brauchen Hilfe. Thomas ist verschüttet. Erdgeschoss Treppe auf elf Uhr«, gab sie ihren Standort an ihre Kollegen über Funk weiter.

      Alle, die es gehört hatten, antworteten ihr, dass sie sich sofort auf den Weg machten, sobald die laufenden Rettungseinsätze abgeschlossen waren.

      »Hilf mir!«, herrschte Lydia Britta an, als sie damit begann, die Steine, die sie bewegen konnte, wegzuräumen.

      »Sei vorsichtig«, bat Britta sie, als sie einen der schwereren Steine hochzuheben versuchte. »Denk daran, nichts Unüberlegtes tun«, erinnerte sie Lydia an die Eigensicherung.

      »Es ist Thomas, ich kann nicht auf die anderen warten«, entgegnete Lydia mit verzweifelter Miene.

      »Ja, ich weiß«, sagte Britta und half ihr, den schweren Stein auf die Seite zu räumen. »So schnell wird keiner zu uns kommen«, stellte sie fest, als im ersten Stock wieder eine Explosion zu hören war und Stichflammen in die Höhe schossen.

      »Machen wir weiter«, forderte Lydia sie auf.

      »Was ist los?«, flüsterte Thomas, als es Britta und Lydia gemeinsam gelang, ihn von einem größeren Trümmerteil zu befreien, das auf seinem Oberkörper gelegen hatte.

      »Ganz ruhig, wir holen dich hier raus«, versicherte ihm Lydia, als sie und Britta das nächste Trümmerteil anhoben. »Thomas, bleib bei uns!«, rief sie, als er plötzlich nach Luft rang. Während sie ihre Hand auf seine Wange legte, zog sie ihr Telefon aus der Jackentasche und rief Dannys Handynummer auf. »Daniel, Thomas ist verletzt, ich brauche Hilfe«, sagte sie, als er sich meldete.

      »Ich bin gleich da«, versicherte er ihr, nachdem sie ihm gesagt hatte, wo sie sich befanden.

      »Atme, Thomas, atme!«, rief Lydia, als er plötzlich die Augen verdrehte. Sie beugte sich über ihn und begann sofort, ihn durch die Nase zu beatmen, als ihr klar wurde, dass seine Atmung aussetzte. »Thomas, bitte!«, rief sie, als er nicht reagierte. Sie hatte schon viele Rettungseinsätze mitgemacht, sie wusste, dass es nicht gut um Thomas stand, nicht mit diesen schweren Trümmern, die noch immer auf ihm lagen.

      »Lydia, ich löse Sie ab«, sagte Danny, der zusammen mit Sophia gleich darauf zu ihnen kam.

      »Bitte, machen Sie, dass er wieder zu sich kommt«, flehte sie Danny an, als er neben Thomas in die Hocke ging.

      »Komm, Lydia, lass sie das übernehmen«, sagte Britta und zog Lydia von Thomas fort, als auch Sophia dazu kam, um sich gemeinsam mit Danny um Thomas zu kümmern. »Er wird wieder«, versicherte Britta Lydia.

      »Ja, sicher, das sagen wir den Angehörigen auch immer«, murmelte Lydia und schaute auf die Verletzten, die von den Feuerwehrleuten geborgen und nach draußen in Sicherheit gebracht wurden.

      »Ruhig weiteratmen, Thomas«, hörte Lydia Danny gleich darauf sagen, und sie spürte, wie sich ihr Herzschlag sofort verlangsamte, als ihr klar wurde, dass Danny ihn wiederbelebt hatte. Sie hatte ihn noch nicht verloren.

      Gleich darauf kamen die Männer der Rüstgruppe. Daniel und Sophia machten ihnen Platz, damit sie Thomas aus den Trümmern befreien konnten. Das sieht gar nicht gut aus, dachte Lydia, als sie die etwa dreißig Zentimeter lange Eisenstange sah, die in Thomas’ Bauch steckte. Außerdem hatte er eine blutende Wunde an seinem rechten Oberschenkel.

      »Ich versorge die Wunde«, sagte Danny und war sofort wieder bei Thomas.

      Sophia assistierte ihm, reichte ihm das Desinfektionsmittel und das Verbandsmaterial, das sie aus seiner Arzttasche herausnahm.

      »Die Stange muss im Krankenhaus entfernt werden«, stellte Danny fest, nachdem er sich den Eintrittswinkel des Metallteils angesehen hatte.

      »Weil dieser Fremdkörper möglicherweise ein Organ verletzt hat oder es zu einer lebensbedrohlichen Blutung kommen könnte, falls es ohne vorherige Röntgenaufnahme entfernt wird, das ist mir klar«, sagte Lydia, um Danny wissen zu lassen, dass ihr bewusst war, dass er Thomas nicht weiter vor Ort versorgen konnte.

      »Wird er durchkommen, Daniel?«, wollte Lydia wissen, nachdem ihre Kollegen Thomas befreit hatten und ihn den Sanitätern übergaben, die Sophia inzwischen gerufen hatte und die mit einer Trage hereinkamen.

      »Davon gehen wir einfach aus«, sagte Danny. Über etwas anderes wollte er auch nicht nachdenken. Er kannte Thomas inzwischen ziemlich gut. Seit ihrem gemeinsamen Training für einen Wettbewerb im Bogenschießen waren sie befreundet, und er weigerte sich, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass Thomas dieses Unglück nicht überleben würde.

      »Ich fahre mit ins Krankenhaus«, erklärte Lydia.

      »Ja, natürlich machst du das«, entgegnete Britta und streichelte ihr kurz über die Schulter.

      »Melde dich!«, rief Sophia ihr

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