Lucy Gray. William Wordsworth
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Ein junger Mann im Kerker
Ihr kriegt mich nicht dorthin, ich will auf euren verdammten Schiffen nicht krepieren!
Ältere Stimme im Kerker
Sei still!
Gefängniswärter
Die Herren scheinen ja schon zu wissen, wohin die Reise geht. New South Wales ist ein viel zu mildes Urteil für euch, ich hätte euch am liebsten alle an den Galgen gebracht!
Eine dritte Stimme
New South Wales?! – Ich will nicht dorthin, ich will England nicht verlassen!
Ältere Stimme
Sei still!
Gefängniswärter
Um sechs Uhr morgen früh geht es los. In der Zwischenzeit wünsche ich noch eine angenehme Nachtruhe, und gute Träume! Übrigens, es soll dort Kannibalen geben.
Der Gefängniswärter und der Bote verlassen den Raum. Aus einer Zelle hören wir nun ein Weinen und Wimmern.
Ältere Stimme
Sei still!
Dritte Stimme
Mich kriegen die nie dorthin!
Mr Colley sitz ruhig in seiner Ecke und putzt die Brillengläser.
Ältere Stimme
Mr Colley! ... von Ihnen wissen wir eigentlich noch gar nichts! Warum wurden sie verurteilt?!
Mr Colley hält mit dem Brille putzen inne.
Mr Colley (leise)
Ich habe ein Buch gestohlen.
Ältere Stimme
Was sagen Sie?! Wir verstehen nicht!
Mr Colley
Ich habe ein Buch gestohlen!
Ältere Stimme
Was?! – Ein Buch?! – Sie riskieren Ihr Leben für ein Buch?!
Mr Colley
Ja!
Ältere Stimme
Und wie viel haben Sie dafür bekommen?!
Mr Colley
Sieben Jahre Deportation!
Ältere Stimme
(Feststellend) Sieben Jahre, wie wir. (Und zu Mr Colley) War der Inhalt wenigsten gut?! Hat es sich gelohnt?
Mr Colley
Ich weiß es nicht, ich habe keine Zeit mehr gehabt, es zu lesen.
Alle lachen in ihren Zellen ... und Mr Colley setzt die geputzte Brille wieder auf die Nase.
Thirsk Straße
Morgengrauen. Die ersten Sonnenstrahlen fluten durch die Straßen. Vor dem Gefängnis steht der bereits mit Pferden bespannte Gefängniswagen ... und die Gefangenen verlassen soeben unter Aufsicht der beiden Kutscher und des Gefängniswärters, sowie unter Beisein des Beamten das Haus und steigen der Reihe nach in den Wagen. Es sind die vier Männer von gestern und außer Mr Colley sehen wir die anderen drei nun zum ersten Mal. Der Jüngste weint wieder ... und der Älteste, ca. 60 Jahre alt, sagt wieder in energischem Ton:
Sei still!
Während die Männer einsteigen, hält der Beamte eine kleine Rede:
Wenn ihr euch dort gut führt, könnt ihr reiche und angesehene Männer werden. Nach sieben Jahren werdet ihr euer eigenes Land bekommen und seid frei. Denkt immer an meine Worte. Ihr habt wirklich die Gelegenheit, aus eurem Leben noch etwas zu machen.
Die Tür des Wagens wird nun geschlossen ... und die beiden Kutscher steigen auf ... und die Fahrt geht los. Der Gefängnisaufseher schaut dem Gespann griesgrämig nach.
Gefängniswärter
Zum Glück bin ich die los.
Farm der Familie Gray. aussen
Wir hören zunächst Williams erregte Stimme im Haus:
Niemals werde ich unser Haus aufgeben!
... und dann Dorothys Stimme:
Dann lass mich noch woanders arbeiten! ... Wie willst du denn sonst unsere Schulden bezahlen?!
Haus innen
William Gray
Er wird bestimmt warten, ich werde mit ihm reden!
Dorothy Gray
Und Robert?! – Er erwartet doch, dass du gleich bezahlst! Er braucht das Geld genauso dringend wie wir!
William Gray
Ich werde mit beiden reden! –
William Gray verlässt nun das Haus ... und geht in den Stall ...
Stall innen
Er geht zum Pferd ... und beginnt, dieses aus dem Stall zu führen.
Landschaft
Der Gefängniswagen fährt durch einen Wald.
Wagen innen
Der 60-jährige Gefangene und der zweitälteste singen ein Lied ... während der jüngste noch immer mit weinerlichem Gesicht da hockt ... und Mr Colley nachdenklich vor sich hin starrt ...
Wagen aussen
Der 2. Kutscher singt nun mit den Gefangenen mit. Der älteste Gefangene unterbricht dann aber nach einer Weile abrupt sein Lied und ruft zu den Kutschern:
Hey! – Wann kriegen wir etwas zu saufen?!
2. Kutscher
In Helmsley!
Ältester Gefangener
In Helmsley?! – Warum fahren wir nach Helmsley?!
2. Kutscher
Ihr bekommt noch nette Gesellschaft! – Eine D a m e !
Beide Kutscher lachen.
Ältester Gefangener
Was? – Eine Dame?!