"Mein Opa hat 'nen Knall!". Franz König

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neu gesteckte Ziel dadurch erreichen zu können. Haben Sie aber einmal den Entschluss gefasst, das entsprechende Denk-, Gefühls- oder Verhaltensmuster zu ändern, beginnt das Antrainieren durch intensives Wiederholen. Das können nur Sie selbst tun!

      Fahrradfahren lernen Sie nicht durch das Anschauen von YouTube-Videos. Wenn Sie schwimmen lernen wollen, müssen Sie selbst ins Wasser.

      „Wir sind, was wir immer wieder tun.“

       (Aristoteles)

      Wenn Sie ein anderes Ergebnis wünschen, müssen Sie ein anderes Vorgehen wählen. Wenn Sie beispielsweise Rot und Gelb mischen, erhalten Sie Orange. Wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, müssen Sie das Mischungsverhältnis ändern, um ein anderes Ergebnis zu erhalten. Das leuchtet ein. Ebenso wird es einleuchten, dass Sie die Handlungen ändern sollten, um andere Ergebnisse zu ermöglichen. Beginnen Sie, das Richtige zu tun.

      Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie Ihre jetzigen Gewohnheiten kosten? Was kostet Sie Ihr Fernsehkonsum, Ihre Zeit auf Facebook, YouTube, Netflix usw.? Was kostet Sie eine ungesunde Ernährung, was das Rauchen?

      Die Zeit vor dem Fernseher mit Serienkonsum oder die Zeit auf den Plattformen der sozialen Medien könnten Sie einschränken und sinnvoller nutzen. Ich kenne ein Ehepaar, das sich in seiner arbeitsfreien Zeit überwiegend mit einem Computerspiel beschäftigt. Dafür haben sie sich mehrere Nutzerkonten angelegt. Aus meiner beschränkten Sicht ist die Zeit, die sie mit dem Computerspiel verbringen, fehlinvestiert. Aber zumindest hatten sie neulich die Erkenntnis „irgendetwas falsch zu machen“. Noch fehlt aber die Einsicht, dass sie die Zeit sinnvoller verbringen könnten.

      Machen Sie sich bewusst: Ihre Gewohnheiten haben Sie dahin gebracht, wo Sie jetzt stehen. Wenn Sie das Resultat nachdenklich macht, könnten Sie die Entscheidung treffen, sich mal andere, förderliche Gewohnheiten zuzulegen.

      „Von Natur aus

      sind die Menschen

      fast gleich;

      erst die Gewohnheiten

      entfernen sie voneinander.“

       (Konfuzius)

      Prüfen Sie also Ihre Gewohnheiten. Legen Sie sich welche zu, die Sie unterstützen und Ihr Wohlbefinden steigern. Legen Sie ebenso diejenigen ab, die Sie stören oder ungesund sind. Trennen Sie sich von Angewohnheiten, die schädlich für Sie und für Ihre Mitmenschen sind.

      Vielleicht möchten Sie zunächst keine radikalen Änderungen. Fangen Sie mit etwas an, was Sie bereits können, etwas, was alles andere danach einfacher macht.

      Lösungen, wie Sie Ihre Gewohnheiten dauerhaft ändern können, habe ich in den nachfolgenden Kapiteln dieses Buches erläutert. Sie sind das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen und mögen als Anregungen gelten. Es sind keine Aufforderungen, es genauso zu machen. Jeder wird eigene Erfahrungen sammeln und eigene Erkenntnisse gewinnen. Aber warum nicht ein paar dieser Vorschläge mal ausprobieren?!

      Den Abschluss jedes Kapitels bilden fokussierende Fragen. Auch diese stellen keineswegs den Anspruch auf Ausschließlichkeit, sondern sind als eine Art der Zusammenfassung gedacht.

      •Über welche Gewohnheiten haben Sie bewusst nachgedacht?

      •Wie viel Zeit nehmen bestimmte Gewohnheiten in Anspruch?

      •Welche Ihrer Gewohnheiten machen Sinn und welche nicht?

      •Welche Gewohnheiten, die Ihnen in Ihrem Bekanntenkreis aufgefallen sind, möchten Sie gerne übernehmen?

       Veränderungen

      Es ist ein altbekanntes Phänomen, meistens zu Silvester oder zum Geburtstag, sich etwas vorzunehmen. Das, was als Unart, schlechte Gewohnheit oder sogar als mehr oder weniger große Gefahr für die Gesundheit entlarvt worden ist, wollen wir ändern. Wir sind in den meisten Fällen davon überzeugt, dass unser Wille ausreichen wird, die Änderung auch herbeiführen zu können. Und doch müssen sehr viele Menschen nach nur wenigen Tagen erkennen, dass von den guten Absichten nichts mehr übrig geblieben ist.

      Da auch ich zu diesen Menschen gehörte, ließ mich die Frage nicht mehr los, warum das so ist. Ist es eine Art Resignation? Sind es die Ablenkungen des Alltags? War die Formulierung der Änderung zu unpräzise? Reicht das umfangreiche Wissen nicht aus, um mit Kompetenz das Durchhalten zu stärken? Was könnte der Auslöser gewesen sein, damit der Veränderungswunsch nicht weiter verfolgt wurde?

      Es dauerte einige Zeit, in der ich mir auch zusätzlichen Input holen musste, um die Zusammenhänge zu begreifen. Das Vornehmen allein reicht nicht aus. Klarheit galt es zu schaffen, warum und wozu ich diese Änderung vornehmen wollte. Es ist dieser starke Beweggrund, der letztlich den großen Antreiber spielen muss. Und so bin ich auf den Sinn gestoßen, der mich zum Handeln bringen wird. Wenn ich einen starken Beweggrund hatte, kam ich ins Handeln. Er wurde zum Auslöser für meine Motivation, konnte mich dauerhaft animieren, den Weg zur Änderung auch vollständig bis ans Ende zu gehen.

      Trotzdem wurde mir nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen bewusst, dass auch die Sinnhaftigkeit alleine nicht ausreicht, um dauerhaft zur Tat zu schreiten. Musste ein gewisser Druck erzeugt werden? Kann es nur der Druck von außen sein? Oder muss nicht vielmehr auch ein Schub von innen kommen, der ein Handeln täglich neu auslöst? Sind es rationale Prozesse oder eher emotionale, die den Zündfunken entstehen lassen?

      Sehr wahrscheinlich ist es in den meisten Fällen eine Kombination von beiden. Die rationale Komponente wird sich auf die Konsequenzen konzentrieren, die emotionale auf die Vermeidung von Schmerz und ähnlich gelagerten Gefühlen wie das Erreichen von Freude. Sind beide Komponenten groß genug, kommt es zu einem Handeln. Erst dann entsteht eine Form von Stärke, die uns die Bequemlichkeit überwinden lässt. Ein Aufschieben wird als Risiko empfunden, schürt Ängste und aktiviert so neue Energiequellen. Die Vermeidung von Schmerz zeigt dabei mehr Wirkung wie der Weg zur Freude hin. Denken Sie zum Beispiel an die Abgabe einer Steuererklärung. Die Aussicht auf eine Steuererstattung motiviert nicht so sehr wie die Vorstellung, dass man die Steuererstattung verwirken könnte. Im Prinzip muss der Druck sehr groß werden, zumindest groß genug, damit eine Sache erledigt wird.

      Wie können wir nun ohne äußeren Druck zu einem eigenverantwortlichen Handeln kommen, das uns den Weg ebnet, Veränderungen in unserem Leben möglich werden zu lassen?

      Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kraft der Bilder die maßgebliche ist. Es sind die Vorstellungen, die Sie mit einer Veränderung verbinden.

      Sehr wirkungsvoll ist die Vorstellung von Schmerz, der nicht mehr aushaltbar ist und der Sie zwingt, tätig zu werden. Solange die Schmerzen bzw. die zu erwartenden Nachteile nicht groß genug sind, sorgt die Bequemlichkeit dafür, dass alles so bleibt, wie es ist. Möglichst nicht jetzt etwas verändern, es hat ja noch Zeit. Die Bilder eines Verlustes bringen Sie stärker und nachhaltiger in die Veränderung als die Vorstellung eines Nutzens, auf den Sie deshalb verzichten könnten, weil Sie ihn noch nicht realisiert haben.

      Bedenken Sie: Alles im Leben geschieht, um Schmerz zu vermeiden und Freude zu erhalten. Wenn der Leidensdruck groß genug ist und Sie in Ihren Vorstellungen die alten Gewohnheiten mit genügend Schmerz verbinden, werden Sie bereit sein, sie zu ändern. Wenn Sie konsequent an den neuen Gedanken festhalten und von der Notwendigkeit der Umsetzung überzeugt sind, werden Sie nicht mehr zweifeln. Verbinden Sie starke Emotionen mit Ihren neuen Vorstellungen und

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