Durch Umsetzung zum Erfolg. Michael Trabitzsch

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lie­gen.

      Las­se die Ver­än­de­rung zur Nor­ma­li­tät in Dei­nem Le­ben wer­den.

      Ich per­sön­lich bin hier ehr­lich ge­nug, um zu wis­sen, dass ich bei Wei­tem nicht 100 Pro­zent mei­ner Trai­nings­in­hal­te und Vor­sät­ze um­ge­setzt habe. Dies ist aus mei­ner Sicht aus un­ter­schied­li­chen Grün­den auch gar nicht mög­lich, zu­min­dest nicht von heu­te auf mor­gen. Denn zwi­schen Theo­rie und Pra­xis be­steht schließ­lich ein deut­li­cher Un­ter­schied. Ja, si­cher­lich wäre mehr mög­lich ge­we­sen!

      Wor­an liegt das? In dem Mo­ment, in dem Du Dir et­was ganz fest vor­ge­nom­men hast, hat es sich doch noch so gut an­ge­fühlt. Du bist ex­trem mo­ti­viert ge­we­sen! Du hast Dir Dein Ziel doch so schön aus­ge­malt und Dich mit Dei­nem Six­pack-Bauch be­reits über die Strän­de stol­zie­ren se­hen! Wie hat Dein Vor­ha­ben da nur schei­tern kön­nen? Du hast sehr wahr­schein­lich noch ganz gut an­ge­fan­gen und Dich be­reits im Fit­nessstu­dio an­ge­mel­det. Dann ist die er­ste Ab­bu­chung des Mo­nats­bei­tra­ges ge­kom­men und wahr­schein­lich hast Du auch schon ein paar Mal an den Ge­rä­ten or­dent­lich ge­schwitzt. Aber wie lan­ge hast Du es dann wirk­lich durch­ge­zo­gen? Und da­mit mei­ne ich nicht einen Mo­nat, zwei Mo­na­te, sechs oder viel­leicht so­gar ein gan­zes Jahr. Ich rede von wirk­lich nach­hal­tig! Also: Ist die­se Ver­än­de­rung Be­stand­teil Dei­nes Le­bens ge­wor­den?

      Ver­än­de­rung kann nur auf Dau­er statt­fin­den.

      Selbst wenn Du es im sport­li­chen Be­reich viel­leicht so­gar ge­schafft hast, gibt es mit ziem­li­cher Si­cher­heit ge­nü­gend an­de­re Dei­ner vie­len Vor­sät­ze, in de­nen es Dir ähn­lich er­gan­gen ist wie ge­schil­dert. Habe ich recht? Eben!

      Doch wor­an liegt das?

      Zu Be­ginn des Ka­pi­tels habe ich von den er­sten Hür­den ge­spro­chen, die es zu über­win­den gilt. Ei­ner der größ­ten Fein­de der Ver­än­de­rung ist al­ler­dings der ALL­TAG und der oft­mals da­mit ver­bun­de­ne Rück­fall in alte Ge­wohn­hei­ten. Ein wei­te­rer Punkt, der häu­fig zum Schei­tern und zur Fru­stra­ti­on führt, sind un­rea­li­sti­sche Ziel­set­zun­gen.

      Hast Du eine Idee für Dei­nen Be­ruf und willst Dich po­si­tiv en­ga­gie­ren, musst Du be­den­ken, dass Du hier­für Zeit be­nö­tigst und Dein Pro­jekt even­tu­ell über Dei­nen nor­ma­len Job hin­aus be­werk­stel­li­gen musst.

      Da ich vor­hin be­reits den Ver­gleich zu sport­li­chen Vor­sät­zen ge­zo­gen habe, er­zäh­le ich Dir an die­ser Stel­le noch von ei­nem per­sön­li­chen Bei­spiel aus dem pri­va­ten Be­reich: In mei­ner Ju­gend habe ich ei­ni­ge Jah­re lang be­gei­stert ko­rea­ni­schen Kampf­s­port ge­macht und da­bei das eine oder an­de­re Brett hal­biert. Aus un­ter­schied­li­chen Grün­den habe ich ir­gend­wann da­mit auf­ge­hört.

      Eine der größ­ten Fein­de der Ver­än­de­rung ist der All­tag.

      Nichts­des­to­we­ni­ger habe ich die gan­ze Zeit über den Drang in mir ver­spürt, da­mit wie­der zu be­gin­nen, was aber lei­der bis heu­te ge­schei­tert ist, un­ter an­de­rem be­dingt durch mei­ne aus­ge­präg­te Rei­se­tä­tig­keit. Vor ein paar Jah­ren habe ich je­man­den ken­nen­ge­lernt, der im Taek­won­do äu­ßerst ak­tiv ge­we­sen ist und wäh­rend des Ge­sprächs ge­meint hat: „Komm doch ein­fach mal vor­bei. Wir sind eine coo­le Trup­pe und es liegt bei Dir ja fast auf dem Weg zur Ar­beit.“

      Da ei­nes der wö­chent­li­chen Trai­nings noch dazu mon­tag­abends statt­ge­fun­den hat, bin ich ziem­lich an­ge­tan und hoch­gra­dig mo­ti­viert ge­we­sen, wie­der an­zu­fan­gen. Denn mon­tags bin ich da­mals be­ruf­lich am fle­xi­bel­sten ge­we­sen. Also habe ich es mir ganz fest vor­ge­nom­men, mein Taek­won­do-Pro­jekt wie­der zu star­ten.

      Lei­der bin ich dann doch den näch­sten Mon­tag be­ruf­lich be­dingt un­ter­wegs ge­we­sen, den Mon­tag dar­auf auch, den über­näch­sten ist mir eine nicht ver­schieb­ba­re pri­va­te Ver­pflich­tung da­zwi­schen­ge­kom­men und so ist es die näch­sten Wo­chen wei­ter­ge­gan­gen. Zwi­schen­durch hät­te ich mal eine Trai­nings­ein­heit ab­sol­vie­ren kön­nen, da habe ich aber schon ge­wusst, dass es die näch­sten drei Wo­chen de­fi­ni­tiv auch wie­der nicht klap­pen wür­de. So habe ich mich von Wo­che zu Wo­che im­mer mehr re­gel­recht un­ter Druck ge­setzt und bin im­mer fru­strier­ter ge­wor­den, weil es doch wie­der nicht klappt.

      Die Aus­dau­er ist wich­ti­ger als die In­ten­si­tät.

      Nach drei Mo­na­ten schließ­lich habe ich das gan­ze Vor­ha­ben für mich ge­stri­chen, ohne auch nur eine Trai­nings­ein­heit ab­sol­viert zu ha­ben. Letzt­end­lich ist es für mich ein­fach eine un­rea­li­sti­sche Ziel­set­zung ge­we­sen (sie­he hier­zu auch Ka­pi­tel 13: Ziel­de­fi­ni­ti­on).

      Die ge­ni­al­ste Idee, das teu­er­ste Trai­ning und der be­ste Plan hel­fen Dir nichts, wenn der Drang zum Han­deln fehlt und Du das Wis­sen und Dein Vor­ha­ben nicht in die Tat um­setzt. Denn da­für be­nö­tigst Du kon­ti­nu­ier­li­che Mo­ti­va­ti­on und nicht nur eine In­iti­a­l­zün­dung. Der Sprit muss von vorn­her­ein für die gan­ze Rei­se rei­chen! Oder wie es Ex-Na­tio­nal­tor­hü­ter Oli­ver Kahn aus­drückt: „Wei­ter, im­mer wei­ter …“

      Bei ei­ner lang­fri­sti­gen Ver­än­de­rung liegt die Mo­ti­va­ti­ons­her­aus­for­de­rung dar­in, dass Du in dem Au­gen­blick, in dem Du Dein Vor­ha­ben die er­sten Male um­setzt, noch lan­ge nicht das End­er­geb­nis siehst. Das kann sehr fru­strie­rend sein. Trotz­dem musst Du an Dein Ziel glau­ben und Dich wei­ter mo­ti­vie­ren. Bei­spiel: Du gehst ins Fit­nessstu­dio, stellst Dich vor den Spie­gel und siehst – na­tür­lich – kei­ne Ver­än­de­rung. Du willst ab­neh­men, stellst Dei­ne Er­näh­rung um und am näch­sten Tag zeigt die Waa­ge – ge­nau! – ein doch noch sehr ähn­lich ho­hes Ge­wicht. Und als letz­tes Bei­spiel: Du gehst zwei­mal im Jahr zum Zahn­a­rzt. Was pas­siert, wenn Du an­son­sten nie die Zäh­ne putzt? Voll­kom­men rich­tig: Sie wer­den Dir trotz­dem aus­fal­len.

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