Treppe Und Kristall. Alessandra Grosso
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Ich musste die Klaustrophobie bewältigen.
Im letzten Augenblick kroch ich hinein. Draussen, die gigantischen Biester brüllten wutentbrannt, weil sie nicht mehr ihre Beute sahen.
Ich kroch für eine sehr lange Zeit, die Luft abgestanden, stinkend und unausstehlich zum Atmen. Ich fürchtete Spinnen und Mäuse... ich habe schon immer Spinnen und Mäuse gehasst. Vor allem die Letzteren terrorisierten mich: als ich klein war, ging ich im Hühnerstall und hatte eine riesige Maus gesehen, die der Huhn die Eier am Stehlen war. Aber ich war klein, jetzt war ich aber eine Frau und es war die Zeit gekommen, für das Leben zu kämpfen.
Kämpfen um zu überleben oder fliehen, wenn der Gegner grösser war: das war das Mechanismus, das auf das menschliche Überleben basiert. Das war es schon immer, und ich nutzte es weiterhin, für mich selbst, für das Überleben der menschlichen Spezies, für die ganze Menschheit.
Die Menschheit war nicht so eines meiner Hauptanliegen gewesen. Vor all diesen Abenteuern war ich ein Nerd; ein schwieriger Fall, geschlossen, immer in schwarz gekleidet und ziemlich depressiv, mit sogar Suizidgedanken. Jedoch war jetzt Zeit zu kämpfen und aus dem Tunnel zu kommen.
Ich kroch, ich zerkratze mich und versuchte vorwärts zu kommen.
Als ich draussen schlüpfte war es Nacht, eine schreckliche Nacht fast ohne Mond, mit einem schwarzen Himmel und stellenweise von den Wolken drohend und aggressiv gemacht. Die Wolken hatten die Kraft eines Gepards, wegen den Farbtönen, die auf den Muskeln des Tieres wanderten, mit beunruhigenden roten Schattierungen.
Und ich sah alles. Ich sah ein Tyrannosaurus, der vor mir her wanderte, während ich ihn in dieser Sorte von natürlichem Balkon beobachtete.
Ich stieg von dort nur während des Tages hinunter und fühlte mich stärker, bereit um noch mehr Monster zu sehen und zu durchsuchen, um die wahre Natur der Dinge zu verstehen: der Geist war offen für jede Eventualität, um neue, merkwürdige Geschöpfe zu sehen und andere, merkwürdige Träume aufzufangen.
Die Träume waren für mich alles gewesen, der Auslauf all meiner Wünsche; sie waren die Wahrnehmung von Sachen, sogar bevor sie geschahen, die Wahrnehmung vom Nein auf mein Hilferuf gegenüber einem geliebten Freund, der mich als Mensch nicht verstanden hatte.
Ich hatte diese Hilfeablehnung geträumt, aber mit meiner sturen und mutigen Natur bin ich gegen das gegangen, was ich wahrgenommen hatte, und hatte weiter gemacht. Ich hatte die Tür zugeschletzt, weil ich meiner natürlichen und empfindlichen inneren Stimme nicht zugehört hatte. Ich spürte sie seit meiner frühsten Kindertage, aber seit kurzem wurde es mir bewusst, nur seit jetzt, wo ich von Monstern floh oder sie bekämpfte.
Ich fing an, durch ein emporsteigendes Tal zu laufen, rote Eichenblätter überall. Es war Herbst, die Blätter lösten sich von den Bäumen, Duft von frisch gefallenem Regen, von wildem Moos.
Neben mir eine gedämpfte Umgebung, wo ich endlich ein Feuer anzünden konnte um mich zu erwärmen. Glücklicherweise hatte ich in meiner Tasche noch meine Reserve an getrocknetem Fleisch; Ich bereitete das Feuer vor und kampierte gemütlich. Dann legte ich mich hin, um die Nacht auszuwiegen.
Die Nacht war lang und ich träumte, mit plumpen Booten auf Meeren zu reisen.
Beim Aufwachen, der Frost und dann Tautropfen. Es sollte Mitte September gewesen sein und die Blätter hatten eine Schicht von mehreren Zentimetern kreiert, auf welche meine Stiefel versanken.
Es waren weibliche Stiefel, bequeme, und hatte die Eleganz der alten Cowboy-Stiefel. Ihre Absichten dämpften die Überlegungen der Einsamkeit, der kalte und tiefe Stich der Nostalgie und die intime und traurige Gedanken. Es war genau diese Intimität, die ich im Innersten dieses merkwürdigen Waldes von roten Eichen spürte, wo die Blätter hinunterfielen und blutrot waren.
Ich fühlte mich jedoch verfolgt, ausspioniert.
Dieses Gefühl von ausspioniert zu sein, der Eindruck, dass etwas düsteres sich am zusammendrängen und hinter meinen Rücken am planen sei, hatte ich Jahre nach der Jugendzeit gehabt, als jemand mir seltsame Nachrichten in die Post versteckt hatte, Nachrichten, die wie Liebesbotschaften aussahen, aber sie waren nicht klar und deshalb umso mehr unheimlicher.
Trotz dieser dunklen Vorahnungen, bewegte ich mich im Dickicht vorwärts und oft drehte ich mich um, um zu kontrollieren, weil ich mich nicht wohl fühlte; ich fühlte den feinen Nebel, den Tau und verstand nicht was es war.
Dann, plötzlich, die Unsicherheit und die Befürchtung bewahrheiteten sich und es wurde richtige Angst, ein Terror wie dieser, dass nur Kinder spüren konnten.
Ich fühlte mich klein und rann weg von diesem Mann mit den schwarzen Stiefeln, der mich verfolgte und mir wie ein wahnsinniger fragte: «Warum?».
Wie, „warum“?
Warum bist es stattdessen du, der mich diese Frage stellt? Sagte ich mir.
Während ich rann, um nicht der Panik nachzugeben, überlegte ich, wie ich mich organisieren sollte um zu überleben: Es war der Überlebensinstinkt, es war eine Art von natürlicher Kälte und Stolz.
Er konnte mich töten aber er wäre nie in meinem Kopf gekommen.
Mein Kopf konzentrierte sich, während mein Körper floh.
Ich rann auf Wurzeln in der Hoffnung, dass der grausame Mann, der mich verfolgte, auf sie stolperte. Ich schaute ihn nie in die Augen, diese Augen, die dich verstohlen kontrollierten, Krokodilaugen, die die Beute unter der Wasseroberfläche beobachteten.
Als Intuition hatte ich verstanden, dass mein Verfolger Diabetiker war. Ich hatte es dank einer meiner seltsamen Intuitionen gefühlt und dank einiger Stimmen, die von anderen, sehr weiten, Dimensionen stammten. Ausserdem wusste ich dass er Diabetiker war, weil seine Füsse mit Wunden geplagt wurden; Schon bald mussten sie amputiert werden.
Meine Hoffnung kam von meiner Hartnäckigkeit und ich hoffte, er würde sich ermüden, ich hoffte, dass seine seltsame Krankheit, die er möglicherweise hatte, ihn plötzlich beim Rennen befiel, dass sie ihn den Stoffwechsel des Zuckers anhalten liess, oder dass er einfach einen Anfall erlitt und zusammenbrach.
Ich rannte und währenddessen wurden die Äste dichter und verzwickter. Ich bückte mich, in der Hoffnung, dass er mehr Schwierigkeiten haben mag, da er grösser war als ich; ich zog die Äste zu mir und wünschte mich, dass sie direkt in seinem Gesicht zurückspickten.
Ich hasste abgrundtief das was er mich am Antun war. Mein Hass wurde verursacht, insbesondere, von der Angst, die ich verspürte. Es war teilweise Stolz, ich gebe es zu: wer war er, um mich in der Flucht zu zwingen, um meine Glieder im nagenden Würgegriff der Furcht zu quälen?
Unterdessen rannte ich weiter und er, mit seinem kräftigen Körper, schien zu tolerieren, dass dieses Geschwindigkeitsrennen sich in ein Ausdauerrennen entwickelt hat.
Mein Schweiss fiel zusammen mit grossen Tränen zu Boden und fühlte, dass die Hoffnung mich am verlassen war... Aber da sah ich etwas Neues: mein Grossvater, vor mir.
Wenn er mich besorgt sah, würde mein Grossvater mich in eine andere Situation projizieren, in einer viel vertrauten