Treppe Und Kristall. Alessandra Grosso

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Treppe Und Kristall - Alessandra Grosso

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selbst die ich sah und konnte es nicht glauben. Endlich hätte ich jemanden gehabt, mit der ich sprechen und mich vergleichen konnte. Sie konnte mir sagen, von wo sie kam, was sie machte.

      Sie glich mir in allem, sie war nur eleganter gekleidet. Sie hatte viele Schicksalsschläge auf sich genommen, wie ich, aber nicht ebenso gefährlich. Sich in einem schönen Garten wiederfinden, in einer entfernten Dimension, war sie gefallen und war auf die dimensionale Tür gestossen, die ich geöffnet hatte. Sie war somit von einer Welt zur anderen durchgegangen und war verwirrt und unter Schock wegen der Neuigkeit.

      Jetzt waren wir zu zweit in dieser Parallelwelt, wir waren zwei Heldinnen in der Nacht, in der Kälte von diesen entsetzlichen Ruinen. Wir waren zu zweit aber dennoch zwei Zwillinge, zwei kleine Seelen in der Nacht, zwei angezündete Kerzen, die sich einander helfen konnten oder sich entscheiden zu sterben, indem sie sich im Wettstreit gegenüber treten.

      Der weibliche Wettstreit war etwas mörderisches, die den Frauen geführt hatte, sich an den Haaren zu fassen für die Liebe eines treubrüchigen oder wegen eines Jobverlustes, für die, die den Chef nicht einschmeicheln konnten; der Wettstreit war mächtig und mörderisch wie Giftampullen. Ich konnte nicht anders, als sie zu fürchten.

      Ich schätzte aufmerksam das Verhalten meines Klons ab, von meinem Zwilling, aber sie erwies sich immer als sehr freundlich und verständnisvoll. Sie folgte mich ständig und hatte ein höfliches und offenes Verhalten mir gegenüber. Während wir uns immer mehr im Innern der Ruinen wagten, wuchs unsere Übereinstimmung.

      Diesen kurzen Augenblick von Frieden, diesen kurzen Moment, in dem mir klar wurde, dass ich nicht mehr alleine war, dass ich eine Zukunft haben könnte, wurde bald aber verwüstet.

      DIE HÖHLENMONSTER

      Es war ungeheuerlich, laut und es ernährte sich von Angst. Es hatte ein geröteter Körper mit den Adern, die man wegen der völligen Verbrennung auf seiner Haut, sah. Es war sehr gross, ca. vier oder fünf Metern, mit robusten und sehr grossen Füssen, die wenn sich bewegten ein Lärm machten, wie ein Felsbrocken auf dem Boden zerbrechen würde. Es hatte der Mund voller Zähne zum Beissen und liebte Menschenfleisch.

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      Es lebte dort seit Jahrhunderten, und versteckt wartete er auf Jungen und Alten in der Mitte der Ruinen, an der Stelle, wo sie sich am meisten verbanden; es lebte in den Ruinen seit sie und fabelhaftes Schloss waren. Es war der nicht gewollte Sohn einer Misshandlung und wurde seit dem ersten Moment verflucht. Es war die Frucht einer Vergewaltigung mit sieben alten Flüchen kombiniert. Es hatte gelbe und glitzernde Augen und konnte im Dunkeln sehen, im Dunkeln riechen.

      Es hatte ein Pakt mit einer anderen dämonischen Kreatur gemacht: ein Monster, dass die Unschuld hasste.

      Ihre Namen waren Verdammung, das Resultat der Flüche, und Rache, diejenige, die die Unschuld hasste.

      Rache war ein lautloser Killer, raffiniert, intelligent und psychopathisch, die während sie sich auf dem Scheiterhaufen sterben sah und bevor sie lebendig verbrannte, ein Pakt mit Verdammung geschlossen hatte. Verdammung war in der Lage, die Asche von Rache zurückzunehmen und sie in dieser Welt wieder zurück zu bringen. Rache, nach der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, war mit einem immer grösseren Blutdurst zurückgekommen.

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      Rache trug ein in Stück gerissenes Hemd, auf der noch ihr Name zu lesen war: es wurde mit weisser Kreide geschrieben, umgeben mit rot von ihren Opfern.

      Die zwei Killer hörten sofort die Anwesenheit der zwei Menschen und versteckten sich in der Dunkelheit ohne ein Wort zu sagen, ohne einen einzigen Moment des Zögerns. Sie kannten unsere Angst, sie waren in der Lage sie zu fühlen und rochen in der Luft jeden Geruch, die Unsicherheit. Sie wussten bereits, dass es zwei guten und verirrten Seelen gab, die die Orientierung verloren hatten.

      Ich und das andere Ich waren froh zusammen zu sein, aber genau dieses Gefühl verriet uns, in dem Sinne, dass wir anfangs die alten Ruinen mit den vergammelten und dekadenten Zinnen mit Ehrfurcht durchforscht hatten, aber dann, vielleicht, wurden wir von der Begeisterung lockerer und waren weiter gegangen, aber ohne eine Karte. Viele Male hatten wir uns in Sackgassen wiedergefunden und am Schluss, nachdem wir mehrere Male im Kreis liefen, hatten wir erkannt, dass wir uns verlaufen hatten.

      Wir wussten nicht mehr, wie wir zurückgehen konnten und somit mussten wir versuchen, rauszukommen. Die Ruinen waren immer weniger beschädigt und viel kompakter, so wie wir in einen verhältnismässig neueren Flügel eingetreten waren. Die Mauern waren dicht, grau und feucht, das Wasser rann aus der Decke und erschuf mehrere Wasserpfützen auf den Boden.

      In diesem Irrgang waren grosse, halbleere Räume, grau, feucht und dunkel. Manchmal deponierte sich das Kondenswasser an der Wand, manchmal jedoch formte sich nur ein feiner Nebel weitab von uns. Neugierig versuchten wir herauszufinden, was dieser Nebel verursachte und warum wir uns so unheimlich beobachtet fühlten.

      In diesem mysteriösen Labyrinth drangen zwei entgegengesetzte Gefühle in unseren Seelen ein. Ehrfurcht und die Lust zu erkunden.

      Der Erkundungswille von neuen Gebieten ist ein Schub, der man vor allem während der Pubertät spürt und irgendwie waren wir wieder Jugendlichen, leider für uns an neuen Erforschungen knorzend.

      Unsere Gefühle waren widerstreitend aber wir wussten, dass obwohl die Gefahr unmittelbar war, waren wir Menschen und mussten essen. Es waren harte Zeiten, aber wir hatten noch Vorräten aus Trockenfleisch, weil als das andere Ich ausserhalb der Ruinen war, hatte sie gejagt und Beeren gesammelt.

      Wir zogen uns in einer kleinen Ecke zurück, um diese karge Mahlzeit zu kauen, die in meinen Augen nicht anderes als köstlich sein konnte. Unsere Zähne funktionierten wie Klingen, die alles zerschneiden und unsere Speise verschwand schnell. Wir reinigten die Zone und fuhren mit unserer Pilgerfahrt fort, in der Hoffnung, keine bösen Begegnungen zu machen. Während der Reise, haben wir wieder angefangen grauenhafte, gezeichnete Bilder zu sehen, Schriften, die uns bewegen wollten, weg zu gehen, zu fliehen, aber wo konnten wir fliehen?

      Wo konnten wir einen Unterschlupf finden? Wie konnten wir aus diesem Irrgang entfliehen?

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      Wir fuhren weiter und glücklicherweise fanden wir Waffen und Munition; wir nahmen sie da wir dachten, dass diese uns zukünftig nützlich sein könnten.

      Wir fanden auch eine Art von zerstörtem Feldlager vor. Es sah so aus, dass es angegriffen und dass die Leichen weggeschleppt worden waren: man sah deutlich die Blutspuren, die vom Schleppen der Körper verursacht wurden, jedoch fanden wir keinen von den Opfern.

      Wir sammelte alle möglichen Waffen auf und auch das kleine Erste-Hilfe-Kasten: wir wussten nicht, was uns noch erwartete und aus diesem Grund wollten wir uns vorbereiten. Wenn sie diese zwei einsamen Frauen töten wollten, tja, dann mussten sie sich anstrengen.

      Wir waren bewaffnet und mit der Hoffnung, die zu retten, die angegriffen wurden, bewegten wir uns vorwärts und folgten den Blutspuren. Allerdings fingen wir bald an, das Schlimmste für die Unglückseligen zu befürchten: sie mussten viel Blut verloren haben und ihr Ende war entweder bereits gekommen oder war sehr nahe.

      Wir folgten den Blutspuren entlang des grossen Raumes, dann wechselten wir zu einem engeren und dunkleren Ort. Nur ein paar Fackeln erhellten die Strasse, aber wir hatten bereits unsere Strecke gewählt und gaben uns

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