Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12). Amy Blankenship
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12) - Amy Blankenship страница 10
Er beugte ihren Kopf zurück, sodass er mit seinen silbernen Augen genau in ihre schaute.
Lacey öffnete ihren Mund, um ihn anzuschreien, aber ihre Stimme versagte, als sie plötzlich dunkle Flammen in seinen schönen, quecksilbernen Augen sah. Im nächsten Augenblick sah sie vor ihrem inneren Auge das vergangene Jahr im Zeitraffer abspielen, so schnell, dass sie kaum mithalten konnte. Die Flut an Emotionen, die den Bildern folgte, überwältigte sie.
Erschrocken über das, was geschah, versuchte sie sich von Ren loszureißen, aber während ihr Kopf auf Hochtouren arbeitete, war ihr Körper wie gelähmt.
Ren hielt Lacey fest, als die vielen Erinnerungen in seinen Kopf flossen, sodass er alles sehen konnte, und sogar einige der Gefühle fühlen konnte, die sie damit verband. Nur mit größter Mühe konnte er verhindern, dass er vor Überforderung in die Knie ging. Er sah alles, von dem Moment an, als sie Vincent getroffen hatte, bis zu dem Bild von der Kreatur, die durch den Badezimmerspiegel nach ihr gegriffen hatte.
Er atmete schwer, als er die intimen Momente, die sie mit Vincent geteilt hatte, beobachtete und fühlte eine überwältigende Eifersucht und einen Hass auf den Mann, der sie in eine so gefährliche Situation gebracht hatte. Wie konnte er es wagen, sie so liebevoll zu berühren, nachdem er so mit ihrem Leben gespielt hatte?
Nachdem er genug gesehen hatte, ließ Ren sie mit einem Knurren los, das sofort von einem lauten Klatschen gefolgt wurde, das durch den stillen Raum hallte. Sein Kopf drehte sich ruckartig zur Seite, als ihre Handfläche seine Wange traf. Er wusste, dass er die Ohrfeige verdiente, aber auf gar keinen Fall würde er sich entschuldigen für das, was er getan hatte.
„Wie kannst du es wagen, mir das anzutun, du Arschloch?“, tobte Lacey. Als sie sah, dass die dunklen Flammen langsam aus seinen silbernen Augen verschwanden, wusste sie ohne Zweifel, dass er ihre Erinnerungen gemeinsam mit ihr gesehen hatte. „Wer, zur Hölle, meinst du, dass du bist, dass du meine privaten Gedanken sehen darfst?“
„Ja, das ist die Reaktion, die ich meistens auch bekomme“, brachte Zachary mit einem breiten Grinsen hervor.
Lacey schaute an Ren vorbei, um zu sehen, wer gesprochen hatte, aber konnte nur mehr einen kurzen Blick auf die beiden anderen Männer erhaschen, ehe sie sich in Luft auflösten.
„Wieso?“, fragte Lacey scharf, wobei sie nicht einmal auf die Tatsache einging, dass sie gerade gesehen hatte, dass sich jemand aus dem Raum teleportiert hatte, als wären sie auf ihr Raumschiff gebeamt worden. Das machte sie nicht halb so nervös, wie die Tatsache, dass der Mann vor ihr gerade ihre geheimsten Gedanken gestohlen hatte. „Und du wagst es, mich eine Diebin zu nennen?“
Ren sah mit stoischem Gesichtsausdruck auf sie hinunter. „Du hättest es mir sonst nicht erzählt, wie du dich vielleicht erinnerst… war ich so nett, und habe mehrmals höflich gefragt. Du hast mir keine Wahl gelassen, als einen mächtigen Freund zu bitten, mir zu helfen, die Antworten zu bekommen, die ich brauche. Und es ist nur gut, dass ich das getan habe, denn du sitzt ziemlich in der Patsche.“
„Meine Probleme gehören mir, und du hältst dich da gefälligst heraus“, entgegnete Lacey barsch.
Ren beugte sich zu ihr und grinste, als sie sich an den Türrahmen drückte, um so weit wie möglich von ihm weg zu kommen. „Nur zu deiner Information: nicht jeder hier ist böse und wir können dir vielleicht sogar aus der Patsche helfen.“ Er hob eine dunkle Augenbraue, ehe er seine Sonnenbrille wieder aufsetzte.
„Es tut mir leid, wenn ich im Moment ein paar Schwierigkeiten damit habe, Leuten zu vertrauen… besonders Dämonen“, sagte Lacey und wünschte sich, dass er seine Sonnenbrille wieder abnehmen würde. „Vielleicht kannst du verstehen wieso.“
„Ich erzähle dir eines meiner Geheimnisse, damit du dich besser fühlen kannst“, bot Ren leise an. „Ich bin ein Mensch, aber ich habe die Fähigkeit, die Mächte anderer Paranormaler zu… kopieren… wenn sie in der Reichweite meines Sukkubus sind.“
Lacey runzelte die Stirn. „Sukkubus? Ich dachte, ein Sukkubus ist immer weiblich… genau genommen weiß ich, dass sie weiblich sind. Wärst du dann nicht ein Inkubus?“
Ren schüttelte den Kopf. „Ich bin kein echter Sukkubus, wir haben es nur immer so genannt, weil ich scheinbar jede Macht aus der Luft aufsauge, wenn jemand in der Nähe ist, der irgendeine Macht hat. Es ist auch nicht so, dass ich das absichtlich tue… es passiert einfach, ob ich es will, oder nicht. Wenn mehr als ein Paranormaler in meiner Reichweite ist, dann habe ich mehr als nur eine Macht.“
„Also bist du ein Dieb“, bemerkte Lacey mit einem zufriedenen Lächeln.
Rens Lächeln war mindestens so breit wie ihres, als er ihre Vermutung korrigierte. „Ich kann ihnen ihre Mächte nicht wegnehmen, ich kann nur über dieselbe Macht verfügen, was recht praktisch ist, wenn ich gegen einen kämpfe.“
„Wenn du nicht weißt, was du wirklich bist, wie weißt du dann, dass du nicht ein Dämon bist, oder zumindest ein Halb-Dämon?“, fragte sie, nun neugierig.
„Weil Dämonenblut schwarz ist“, sagte Ren, der sich daran erinnerte, wie Vincent ihr Vertrauen gewonnen hatte. Er schielte hinüber zu dem scharfen Brieföffner, der auf Gypsys Schreibtisch lag. Schnell hob er ihn auf und zerschnitt damit seine Handfläche, sodass sie das rote Blut sehen konnte, das aus der Wunde hervortrat, ehe diese begann, zu heilen.
Laceys Bauchmuskeln verkrampften sich, als er leise über den selbst zugefügten Schmerz zischte. Sie schaute schnell hoch in sein Gesicht, als die Schuldgefühle dafür, dass er für sie leiden musste, um zu beweisen, dass er nicht log, über sie hereinschwappten. Irgendwie erinnerte er sie an Vincent… menschlich aber auch nicht.
„Wie du siehst… blute ich ganz normal und rot.“ Ren warf den Brieföffner zurück auf den Schreibtisch. „Ich bin völlig menschlich, solange ich nur von Menschen umgeben bin… aber zufällig gibt es hier in L.A. gerade einen Dämonenkrieg. Es wimmelt hier im Moment nur so vor Dämonen und Paranormalen. Ich kenne sogar ein paar Götter, die gerade in der Stadt sind. Meine Mächte verändern sich, je nachdem, wer gerade in meiner Reichweite ist.“
„Wieso erzählst du mir das?“, fragte Lacey, denn sie wusste, dass dies etwas war, das man besser geheim halten sollte… sie hätte es zumindest getan.
„Nimm es als Strafe dafür, dass ich die Wahrheit aus deinen Erinnerungen gestohlen habe. Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist“, sagte Ren ehrlich. „Ich habe meine Momente, in denen ich ein richtiges Arschloch sein kann, aber du sollst wissen… ich werde alles tun, um dich zu beschützen, wenn du mich lässt. Das bedeutet, das nächste Mal, wenn etwas aus dem Spiegel nach dir greift, lügst du mich nicht an… du schreist meinen Namen.“
Lacey blinzelte, als sie seine letzten Worte hörte, und ihre Gedanken in eine völlig falsche Richtung gingen. „Du kannst meine Gedanken jetzt nicht lesen, oder?“, fragte sie schnell, während sie fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden.
Ren runzelte die Stirn, als er versuchte, zu hören, was sie dachte, aber nur Stille hörte… da dämmerte es ihm, dass sie mehr als nur eine Markierung auf ihrem Körper hatte. Er hatte sie gesehen, als sie nur halb mit einem Handtuch bedeckt im Badezimmer gewesen war. Dann fragte er sich, welche Geheimnisse sie sonst noch vor ihm versteckte.
„Dieses kleine Symbol, das unter deiner linken Brust tätowiert ist, wirkt als Barriere, sodass andere deine Gedanken nicht lesen können“, sagte er, denn das erklärte, weshalb er Nicks Gedanken hören konnte, ohne sich anzustrengen, aber ihre nicht einmal dann, wenn er sich sehr konzentrierte.
Lacey