Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12). Amy Blankenship
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Читать онлайн книгу Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12) - Amy Blankenship страница 9
Sie erschrak noch einmal, als die Badezimmertür plötzlich aufgestoßen wurde und Ren in der Öffnung stand, Gypsy direkt hinter ihm. Lacey richtete mit großen Augen ihren Blick wieder auf den Spiegel und wollte vor Frust schreien, als sie sah, dass das dreidimensionale Bild des Dämons verschwunden war, und eine dünne Schicht aus Eiskristallen nun den Spiegel überzog.
Rens Atem gefror in seiner Brust, als er ihre Verwandlung sah, von einem schmutzigen Straßenjungen zu weicher, glatter Haut, sauberem, seidigen Haar und einem Körper, der ihn wünschen ließ, dass er die Seife gewesen wäre. Er hatte gewusst, dass sie schön war, aber er hatte sie wieder unterschätzt. Sein Blick richtete sich sofort auf das Handtuch, das halb offen hing und die Seite von Lacey zeigte, die ihm zugewandt war. Es bedeckte ihre Brust, aber der Ansatz des weichen Hügels war gerade noch erkennbar.
Schnell zwang er sich dazu, seinen Blick abzuwenden, und folgte dem ihren zum Spiegel, dann runzelte er die Stirn, als er die dünne Eisschicht dort erkannte. Der Spiegel wählte genau diesen Augenblick, um durch die Kälte zu zerspringen, und das Knacken klang laut und unheilvoll in der plötzlichen Stille.
Laceys Augen weiteten sich, als sie den misstrauischen Blick auf Rens Gesicht sah und schnell suchte sie nach einer Möglichkeit, ihn von dem Spiegel abzulenken.
„Was, zur Hölle, bildest du dir ein, wenn du hier hereinplatzt, während ich hier bin, du Perversling?“, rief sie, und richtete sich auf, während sie versuchte, das Handtuch um ihren Körper zu schließen.
„Wir dachten, dass dir etwas zugestoßen ist“, bemerkte Gypsy von hinter ihm.
Lacey seufzte dramatisch. „Nun, wie du siehst, geht es mir gut. Ich dachte, dass ich etwas im Spiegel gesehen habe, das ist alles. Also, wenn ihr jetzt wieder geht…“ Sie warf die Tür genau vor Rens Nase ins Schloss. „Ich habe dir ja gesagt, dass du dich nicht zurückhalten können wirst“, neckte sie ihn durch die geschlossene Tür.
„Wenn du meinst“, entgegnete Ren scharf, seine Augenbrauen zusammengezogen. „Ich bin nicht derjenige, der beim Anblick meines Spiegelbildes vor Schreck schreit.“
„Ren“, begann Gypsy, aber biss sich dann schnell auf die Zunge, als sie den harten, entschlossenen Blick auf seinem Gesicht sah.
Lacey öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, aber ihr fiel nichts mehr ein. Sie hatte ihm den Krieg erklärt, aber scheinbar konnte sie nicht mit ihm mithalten.
„Verdammt, er ist wirklich gut“, flüsterte sie, dann schielte sie nervös zurück zum Spiegel. Nachdem sie sich nicht mehr sicher fühlte, zog sie sich schnell an.
Ren grinste, als er ihr Kompliment hörte, aber es dauerte nicht lange, ehe seine Gedanken sich wieder auf den Spiegel und die merkwürdigen Eiskristalle stürzten. Er hatte das warme Wasser abgekühlt, aber das konnte den Spiegel nicht beeinflusst haben. Nein… ihr Schrei war ebenso echt gewesen, wie die Angst, die er auf ihrem Gesicht gesehen hatte, als er die Tür geöffnet hatte.
Nachdem er Ren mehr Zeit alleine mit Lacey gönnen wollte, um hoffentlich den Funken, von dem er sicher war, dass er da war, zu zünden, schaute Nick auf die Zeitanzeige seines Handys und dann hinüber zu Gypsy. „Bist du bereit? Es ist fast neun Uhr.“
Gypsys Augen leuchteten und sie lächelte ihn an, freute sich darauf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie war mehr als nur neugierig zu sehen, wie es werden würde, wenn sie ihre nicht-menschlichen Kunden einzeln einladen musste, wenn sie auf die Barriere trafen. Es würde außerdem lustig werden, zu sehen, welche der Kunden, die sie schon seit Jahren kannte, plötzlich nicht mehr hereinkommen konnten… wodurch sie wissen würde, dass sie Paranormale waren. Wenn der heutige Tag schon sonst nichts bringen würde… dann zumindest einige neue Informationen.
„Nun, das wird bestimmt interessant werden. Ich bin froh, dass die normalen Menschen weiterhin ohne Einladung hereinkommen können, sonst würde ich den ganzen Tag an der Tür stehen müssen, wie die Leute im Wal-Mart, die jeden begrüßen. ‚Guten Morgen, kommen Sie doch herein‘.“ Sie kicherte, als sie ihre Hand vor sich einladend ausstreckte, sodass Nick grinste.
Gypsy schielte über ihre Schulter zu Ren: „Seid lieb zueinander.“ Sie lief schnell die Treppen hinauf, ehe Ren etwas sagen konnte, um sie aufzuhalten.
Nicks Lippen zuckten, aber er sagte auch nichts, denn Ren schien in Gedanken versunken zu sein. Seine Hände in den Hosentaschen folgte er Gypsy nach oben, damit er das Halloween-Schild aufhängen konnte, das er gemacht hatte. Die meisten würden denken, dass es nur eine Dekoration für das Fest war, aber auf dem Schild stand: ‚Alle Paranormalen brauchen eine Einladung, um eintreten zu können‘. Er wollte es an der Tür direkt auf Augenhöhe anbringen, damit man es nicht übersehen konnte.
Ren rieb sich sein Kinn, als er nachdenklich die Badezimmertür anstarrte. Er hatte recht gehabt, als er gedacht hatte, dass Lacey ein neutralisierendes Parfum getragen hatte, als sie gestern Nacht eingebrochen hatte. Jetzt, wo sie es alles abgewaschen hatte, konnte er sie riechen. Diese hilfreiche Macht lieh er wohl von der verliebten Miezekatze, die gerade hinter Gypsy her nach oben gerannt war.
Er konnte ihre Angst riechen und ihren rasenden Herzschlag hören, als sie sich schnell anzog. Sie hatte ihn wieder angelogen. Was auch immer sie in dem Spiegel gesehen hatte, machte ihr große Angst, und ihm war sehr wohl klar, dass er mit Fragen nicht mehr weiterkommen würde. Da entschied er, dass genug genug war.
Während er sein Handy aus seiner Hosentasche zog, wählte Ren mit seinen Gedanken Storms Nummer und wartete, dann lächelte er, als der Anruf mitten im ersten Klingeln beantwortet wurde.
„Ich werde sehen, ob ich Zachary für dich von seiner Frau losreißen kann“, sagte Storm und legte auf, bevor Ren auch nur ein Wort sagen konnte. Er war nicht einmal überrascht, als die beiden Männer plötzlich bei ihm in Gypsys Wohnzimmer erschienen.
„Was, zur Hölle, Storm?!“, beschwerte sich Zachary, während er sein nicht zugeknöpftes Hemd wieder in seine nicht zugeknöpfte Hose steckte. Er würde ein Wörtchen mit dem Zeitreisenden sprechen müssen, damit er nicht wieder einfach so in seinem Schlafzimmer erschien. Es war schon schlimm genug, dass Nachtfalke sich diesen kleinen Trick angewöhnt hatte. „Ich war gerade mit etwas sehr Wichtigem beschäftigt, wie du wohl sehen konntest!“
„Es wird nur eine Minute dauern“, sagte Ren und grinste gemein, denn er wusste genau, womit Zachary beschäftigt gewesen war. Er kannte Storms Humor gut genug, um zu wissen, wie der Zeitreisende die Sache sah… es kam immer aufs richtige Timing an.
Er nahm seine Sonnenbrille ab und steckte sie in seine Hemdtasche, wusste, dass er Lacey direkt in die Augen sehen musste, wenn er die Macht des Phönix‘ benutzte.
Kapitel 4
Lacey zog sich fertig an, wobei sie es vermied, in den Spiegel zu sehen, und jammerte leise vor sich hin. Wieso musste dieser Typ immer darauf bestehen, sie zu retten… es ging ihr gut, danke sehr. Klar hatte sie Momente, in denen sie sich zu Tode ängstigte, aber nichts, was sie nicht selbst im Griff hätte. Ihr Ärger verblasste schnell, als das Bewusstsein kam, dass die Dämonen sie gefunden hatten, und sie nicht lange genug am Leben sein würde, um es ihm zurückzuzahlen.
Sie verschloss die Schachtel mit den Kleidern wieder, ehe sie der Wand entlang zur Tür kroch, um nicht in den Spiegel sehen zu müssen.
Rens Lächeln wurde richtiggehend teuflisch,