Der Einzelgänger- Seine Aufzucht und Pflege. Andrea Ross

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Einzelgänger- Seine Aufzucht und Pflege - Andrea Ross страница 2

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Der Einzelgänger- Seine Aufzucht und Pflege - Andrea Ross

Скачать книгу

      Da zahlreiche soziale Kontakte in Gemeinschaften als »selbstverständlich« gelten, erwecken die Einzelgänger Befremden, das sich je nach der Mentalität der Gemeinschaft unterschiedlich äußern kann, etwa in Argwohn oder Scheu.«

       Aus Wikipedia

      

       Über die Autorin

      

      Die Autorin Andrea Ross besitzt seit Anfang 2004 die Zulassung als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Dennoch wurde dieser Ratgeber nicht als rein wissenschaftliche Abhandlung, sondern vielmehr als hilfreicher Beipackzettel für den Umgang mit Einzelgängern geschrieben.

       Widmung

      Dieser Band ist den fünf liebenswertesten Einzelgängern gewidmet, die ich kenne:

      meinem Vater Klaus-Werner meinen Kindern Suzann und Patrick meinem Lebensgefährten Alexander und meinem dienstältesten Freund

       Hubert »Buddha«

      

      

      

      

      Bitte bleibt, wie ihr seid!

       »Ich bin nirgends so alleine wie in einem Raum mit vielen Menschen … «

      Schweisser, Album »Eisenkopf«

       Vorwort

      Sie leben mitten unter uns, meist unerkannt. Kein Etikett, kein Warnhinweis zeichnet diese Spielart des Homo sapiens als das aus, was sie nun einmal sind: Einzelgänger. Und doch merkt jeder, der ihnen begegnet, eines recht schnell und zuverlässig: er oder sie verhält sich irgendwie … anders!

      Einzelgänger sind nicht etwa unhöflich, stoffelig oder komplett unnahbar, oh konträr! Der erste Eindruck ist sogar meistens der eines sehr charmanten, äußerst eloquenten und sozial kompetenten Individuums. Erst im weiteren Verlauf eines Kontakts outet er sich als Exemplar dieser extravaganten Gattung und stellt seine anders strukturierten Mitmenschen vor schier unlösbare Probleme.

      Ich spreche hier zwar immer von »dem« Einzelgänger, aber selbstverständlich meine ich damit männliche und weibliche Vertreter, denn es gibt sie eindeutig in beiden Geschlechtern. In den weiteren Kapiteln dieses Werkes werde ich diese Darstellung so beibehalten, denn nichts finde ich holpriger beim Lesen, als dieses heute oft bemühte »Einzelgänger/in«, welches uns Frauen angeblich vor einer respektlosen Diskriminierung durch das übermächtige Patriarchat bewahren soll. Da ich selbst eine Frau bin, kann ich mir vermutlich ohne weiteres erlauben, nicht ständig auf die weibliche Seite der Medaille verweisen zu müssen.

      Möge Ihnen dieses Buch einen Einblick in das komplizierte Seelenleben der Einzelgänger in Ihrem Umfeld erlauben – denn wer mit einem Einzelgänger adäquat umgehen kann, dem wird er es lebenslang danken!

      Ihre Autorin Andrea Ross

       Einmal Einzelgänger – immer Einzelgänger!

      

       Ein seltsamer Säugling

      Man sagt, Einzelgänger würden schon als solche geboren. Kaum erblickten sie das Licht der Welt, wären sie ständiger Gesellschaft anderer Menschen schnell überdrüssig.

      Abgesehen von Mama, natürlich! Jemand muss ja gelegentlich den Hintern trocken legen. So ein bis zwei Menschen in seiner Nähe zu haben, ist grundsätzlich überschaubar und ganz nett. Sogar für erklärte Individualisten. Doch mehr davon?

      Gehen Sie mal in eine ganz normale SäuglingsStation, ganz egal wo. Beobachten Sie die neugeborenen Kinder aufmerksam. Aber nur diejenigen, welche in Grüppchen zusammen liegen.

      Während der weitaus größere Teil sich nichts daraus macht und vielleicht sogar gelegentlichen Körperkontakt oder die Geräusche der in der Nähe liegenden Babys genießt, werden andere schon nach kürzester Zeit unleidig. Sie setzen mithilfe ihres noch sehr kleinen Köpfchens alles daran, schnellstens umquartiert zu werden.

      Glauben Sie nicht? Dann haben Sie wahrscheinlich noch nicht die Bekanntschaft eines Einzelgänger-Säuglings gemacht!

      Ich schon. Zwei davon habe ich sogar höchstpersönlich geboren. Die allerersten Tage verlaufen so oder ähnlich: Während andere Mütter die Kinder am Abend der Schwester mitgeben können, damit sie gemeinsam im Kinderzimmer übernachten, findet die Mutter eines Mini-Einzelgängers über Nacht keine Ruhe. Nach spätestens einer Stunde gibt jede noch so abgebrühte Kinderkrankenschwester entnervt auf.

      Wie oft habe ich doch folgenden Satz vernommen: »Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen den kleinen Racker gleich wieder zurückbringen! Er weint ununterbrochen, gibt überhaupt keine Ruhe. Der weckt uns sonst alle anderen auch noch auf!«

      Zuerst macht man sich Sorgen. »Stimmt mit meinem Baby etwas nicht, hat es Schmerzen? Oder Hunger vielleicht?«

      Weit gefehlt! Auch die Wunschvorstellung, das Kind liebe halt schon zu Beginn seines Lebens die Mama so sehr, dass es sich ohne sie nicht mehr wohlfühlt, hat schnell ausgedient. Der

      »kleine Racker« stellt sein Geschrei nämlich augenblicklich ein, wenn er alleine in seinem Bettchen liegen darf – fernab von anderen Kindern. Entweder das, oder im Arm der Mutter, während die sich liebevoll ausschließlich um ihn kümmert. Die Schwester schüttelte in unserem Fall nur mitleidig den Kopf.

      Nicht nur einmal habe ich mir während dieser recht anstrengenden Krankenhaus-Aufenthalte nach der Geburt meiner beiden älteren Kinder insgeheim gedacht:

      »Das kann ja heiter werden! Wenn das jetzt so weiter geht, bis er/sie 18 Jahre alt ist?!«

      Mein Sohn hat es geschafft, die beschriebene Prozedur eine volle Woche lang durchzuziehen. Bis ich schon gar nicht mehr wusste, wie sich Schlaf überhaupt anfühlt. Die anderen Frauen saßen entweder fröhlich, oder mit der berühmten Baby-Depression im Bett, während ich zu Emotionen kaum fähig war. Ich fühlte mich einfach nur müde und zerschlagen.

      Den interessantesten Auftritt hat sich mein Söhnchen aber bis zum Schluss aufgespart. Als sich seine Haut leicht gelblich verfärbte, wollte man ihn für zwei bis drei Tage unter ein LichtTherapiegerät legen. Eine leichte Gelbsucht sei normal, beruhigte mich der Arzt. Kein Grund zur Sorge. Das Bürschchen bekomme jetzt eine Art flauschige Augenbinde, dann dürfe er bei wohliger Wärme in einem Glaskasten von den Malediven träumen.

      Klar, ein bisschen Strand-Feeling hätte Patti wahrscheinlich bestens gefallen. Die Augenbinde hatte auch die Form einer coolen Sonnenbrille, was äußerst witzig aussah. Das Dumme war nur, dass Patti nicht der Einzige war, der eine Gelbsucht ausgebrütet hatte. So kam es, dass an jenem Tag gleich vier Säuglinge

Скачать книгу