Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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würde. „Nur in Anwesenheit meines Anwaltes“, erklärte er schließlich.

      „Es steht Ihnen frei, Ihren Anwalt anzurufen“, erwiderte ich.

      Zwanzig Minuten später hatte er Clive Caravaggio und mich in ein Separee geführt.

      Der Anwalt ließ auf sich warten.

      „Ihr Anwalt heißt doch nicht zufällig Jeffrey Watson?“, fragte ich.

      Gutierrez sah mich mit überraschtem Gesichtsausdruck an und grinste dann verlegen.

      „Hey, G-man, dies ist ein freies Land, falls Sie davon noch nichts gehört haben sollten! Ich kann mich durch den Anwalt meines Vertrauens vertreten lassen – oder gibt es dagegen neuerdings irgendein Gesetz, dessen Verabschiedung ich nicht mitbekommen habe?“

      „Es ist nur eine interessante Verbindung“, stellte ich klar.

      Ein Anwalt, der zusammen mit seinen Kanzleipartnern plötzlich reich geworden war, ein Geldwäscher-König, dessen Mann fürs Grobe auf den Stufen des Gerichtsgebäudes erschossen worden war.

      Und jetzt dieses Attentat…

      Ich brachte das alles noch nicht auf einen Nenner. Die entscheidenden Fakten waren uns bisher unbekannt, davon war ich überzeugt.

      Watson traf nach einer halben Stunde in.

      „So schnell sieht man sich wieder“, sagte ich.

      Er grinste schief. „Mein Mandant wird Ihnen keinerlei Aussagen unterschreiben.“

      „Vielleicht machen Sie Ihrem Mandanten mal klar, dass jemand offensichtlich keine Kosten und Mühen scheut, um ihn auszuschalten und er selbst wohl offensichtlich nicht in der Lage ist, sich entsprechend zu schützen“, erklärte Clive Caravaggio etwas gereizt.

      „Ich bin Ihnen sehr dankbar, Gentlemen, dass Sie im richtigen Augenblick zur Stelle waren, um das Schlimmste zu verhindern“, erklärte Gutierrez in einem verbindlichen Tonfall. „Aber Ihre Annahme, dass dieser Mordanschlag etwas mit einem meiner Geschäfte zu tun hat, ist vollkommen unhaltbar.“

      „Ich kann mich nicht erinnern, dass das hier jemand getan hätte!“, erwiderte ich.

      „Aber daran gedacht haben Sie!“, antwortete Gutierrez etwas ärgerlich. Zornesröte kennzeichnete jetzt sein Gesicht.

      Wir mussten schließlich einsehen, dass es keinen Sinn hatte, Gutierrez weiter zu bearbeiten. Wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass er sich selbst mehrerer ziemlich schwerwiegender Straftaten hätte bezichtigen müssen, wenn er offen mit uns über die Bedrohung gesprochen hätte, mit der ihn ein Unbekannter verfolgte.

      Wir gaben es schließlich auf.

      Gutierrez ließ sich von einem Taxi abholen. Wir hatten keinerlei Handhabe, das zu verhindern und ihn zur Kooperation zu zwingen. Schließlich lag aktuell nichts gegen ihn vor. Der Sender, den Josy an Gutierrez’ schrottreifem Wagen befestigt hatte, würde uns nichts mehr nützen können.

      Wir bestanden darauf, ihn zu seinem Taxi zu bringen und deponierten auch dort einen Sender.

      Schließlich wollten wir über seinen Aufenthaltsort informiert sein. Gutierrez gab uns zwar eine Wohnung in der Elizabeth Street als gegenwärtige Residenz an, aber dort tauchte er nie auf, wie sich später herausstellte.

      „Wir können nur hoffen, dass Mister McKee beim District Attorney eine Rundumüberwachung sämtlicher Telefonanschlüsse bei Gutierrez zustimmt!“, knurrte Milo, nachdem wir allein waren.

      „Die Schwierigkeit dürfte sein, überhaupt auch nur einen einzigen Anschluss zu finden, der offiziell auf seinen Namen läuft“, gab ich zurück. „Bei dem Kerl läuft doch alles über Strohmänner! Und Nachrichten tauscht er über Prepaid Handy aus!“

      „Auf jeden Fall wird es verdammt schwer werden“, stimmte ich zu.

      Dass wir Gutierrez unterschätzt hatten, zeigte sich schon wenig später.

      Noch am Abend erfuhren wir nämlich über den Taxifahrer, dass Gutierrez sich einfach nur bis zur nächsten Subway-Station gefahren und dort vermutlich in einen Zug gestiegen war.

      Der Wäscher von Harlem ließ sich einfach nicht gern in die Karten schauen…

      11

      Clive Caravaggio wurde per Handy zu den SRD-Kollegen in den Hinterhof gerufen. Es lagen offenbar neue Erkenntnisse vor. Orry verhörte gerade einen Zeugen, dem die beiden Killer aufgefallen waren, als sie das Appartementhaus betreten hatten.

      Zusammen mit Leslie und Jay sahen wir uns inzwischen im Buena Vista um. Vielleicht konnte man dort noch etwas mehr darüber erfahren, mit wem der Wäscher von East Harlem momentan verfeindet war. Anscheinend schwelte hier ein handfester Krieg unter Gangstern, von dem wir allerdings noch nicht so recht wussten, was der Hintergrund war.

      „Wenn ihr mich fragt, dann hat James Gutierrez eine Scheißangst“, meinte Leslie Morell. „Fragt mich nicht, vor wem. Aber dem ist doch bei jeder unserer Frage der Schweiß ausgebrochen – und ich glaube nicht, dass es damit zu tun hatte, dass er ernsthaft befürchtete, wir hätten Beweise genug, um ihn endlich seiner krummen Geschäfte wegen vor Gericht zu bringen!“

      Die Gäste im schalldicht isolierten Buena Vista hatten von der Schießerei in unmittelbarer Nähe des Clubs nichts mitbekommen.

      Es wurde dort noch immer ausgelassen gefeiert.

      Selbst Benny Duarte war geblieben. Er amüsierte sich mit einem halben Dutzend ziemlich leicht bekleideter Girls, die im Buena Vista als Go-go-Tänzerinnen arbeiteten. Mehrere Bodyguards hatten sich so um ihren Chef gruppiert, dass es unmöglich war, so ohne weiteres, an seinen Tisch zu gelangen. Champagnerflaschen standen auf dem Tisch. In den Gläsern sprudelte es.

      Jay Kronburg stieß mich an und deutete auf einen Mann im kobaltblauen Anzug, der am Schanktisch lehnte. „Das ist unser Informant Greg Tambino“, erklärte er.

      Tambino wandte den Blick zur Seite und tat so, als würde er Jay und Leslie nicht kennen. Wir ignorierten ihn ebenfalls. Andernfalls hätten wir ihn in Lebensgefahr gebracht.

      „Vielleicht bringt es was, wenn wir uns mal mit Rex Hueldez unterhalten“, sagte ich.

      Jay hob die Augenbrauen. „Gutierrez’ Strohmann? Ich weiß nicht…“

      „Ich denke, so einer weiß mehr über seinen Boss, als dem lieb ist…“

      „Lass uns doch erstmal Benny Duarte auf den Zahn fühlen“, meinte Jay Kronburg. „Und da macht es etwas mehr Eindruck, wenn wir da zusammen aufkreuzen.“

      Ich zuckte die Achseln.

      „Wenn du meinst, dass das was bringt.“

      „Nach Tambinos Angaben hatte Duarte heute Nachmittag eine ziemlich unfreundliche Unterhaltung mit Gutierrez, die eine Go-Go-Tänzerinnen namens Dolores mitbekommen hat“, fuhr Jay fort. „Ist doch verwunderlich, dass dieser Kerl jetzt hier so seelenruhig sitzt und sich amüsiert…“

      „Sieht

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