Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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unterbrach das Gespräch und wählte eine andere Nummer. „Ruf die Jungs zusammen. Ein Deal liegt übermorgen an und wir werden da noch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen..." In diesem Augenblick bekam Benny Duarte mit, dass Dolores in der Nähe der Tür stand. „Hey, was machst du da! Ist der Schnee nicht in Ordnung oder gibt es sonst was zu meckern?"

      Dolores entschloss sich, in die Offensive zu gehen und ganz die Ahnungslose zu spielen. Sie streckte ihre Arme aus und trat hinaus ins Freie. Der Straßenlärm drang aus der Tiefe der New Yorker Straßenschluchten hier herauf, in dieses kleine Paradies über den Dächern von New York.

      „Ich fühle mich großartig, Benny!"

      Das war nicht einmal gelogen. Nur hatte das einen ganz anderen Grund, als Benny Duarte glaubte. Mit der letzten Nacht hatte das jedenfalls nicht das Geringste zu tun. Eher schon mit dem, es sie so eben gehört hatte.

      Greg Tambino würde sich freuen, wenn sie ihm diese Neuigkeiten mitteilte.

      Einen Augenblick schien Benny Duarte Misstrauen geschöpft zu haben, aber der Blick auf ihre Brüste besänftigte ihn.

      „Wie heißt du eigentlich mit Nachnamen?“, fragte er.

      „Mantigo.“

      „Dolores Mantigo? Klingt hübsch. Soll ich dir was sagen? Im Buena Vista herumzuhopsen ist doch kein Job für dich.“

      „Und was wäre die Alternative?“

      Duarte grinste. „Kannst du dir das nicht denken?“

      14

      Zwei Stunden später traf sich Dolores Mantigo in einem Coffee Shop in der 37. Straße mit Greg Tambino. Den Treffpunkt hatten sie extra weit außerhalb von East Harlem gewählt. Tambino wartete schon eine ganze Weile auf sie und wirkte ziemlich ungeduldig.

      Dolores trug eine Sonnenbrille.

      „Hast du etwas zu bieten?“, fragte er.

      „Übermorgen um 22.00 Uhr findet ein Deal oder so etwas statt.“

      „Was genau?“

      „Ich konnte nicht alles verstehen. Es scheint so, als sei Duarte mit einem neuen, sehr preisgünstigen Kokainlieferanten in Kontakt gekommen. Er will erstmal eine Probe nehmen, um die Qualität beurteilen zu können.“

      „Wo treffen sie sich?“

      „Das sage ich dir, wenn ich das Geld habe.“

      Tambino knurrte vor sich hin, nahm seine Geldbörse heraus und zählte tausend Dollar ab.

      „Das reicht in diesem Fall nicht“, sagte Dolores.

      „Hast du unsere Abmachung vergessen?“

      „Nein. Aber du kannst ja zusehen, ob du dieselbe Information irgendwo preiswerter bekommst!“

      Tambino nahm noch ein Bündel Scheine aus der Brieftasche und legte sie auf den Tisch. „Das müsste reichen! Schließlich wird Duarte ja wohl auch ziemlich großzügig zu dir gewesen sein, oder?“

      „Wie man’s nimmt…“

      „Gibt es eine Möglichkeit, dass du Benny Duarte öfter siehst?“

      Dolores Mantigo atmete tief durch. „Er hat mir so etwas wie einen Job als Betthäschen bei ihm angeboten.“

      „Falls du noch nicht zugesagt hast, wirst du das nachholen.“

      Sie hob die Augenbrauen. Ein spöttisches Lächeln spielte um die Mundwinkel der jungen Frau. „Warum sollte ich das tun? Er ist ein grober Kotzbrocken. Ohne einen kräftigen Zug Schnee in der Nase hält das kein Mensch aus!“

      „Was Schnee angeht, bist du bei Duarte doch an der Quelle. Hör zu, wenn die Probe zufrieden stellend war, wird es eine zweite, größere Lieferung geben. Du musst herausfinden wo und wann die übergeben wird.“

      „Was hast du vor, Greg?“

      „Denkst du nicht, dass wir beide einen Platz an der Sonne verdient haben? Die zweite Lieferung wird Duarte zum Verhängnis werden.“

      „Wie willst du das anstellen?“

      „Ich werde gar nichts tun – außer vielleicht meine Kontakte zum FBI spielen zu lassen. Die G-men erledigen das für uns. Aber da brauche ich mehr, als nur eine kleine Probelieferung, um Duarte für immer verschwinden zu lassen.“

      Dolores atmete tief durch.

      „Was ist für mich drin?“, fragte sie.

      „Zwanzig Riesen. Mehr kann ich nicht geben.“

      Dolores beugte sich etwas. „Lass mich mal nachdenken. Du willst Duarte aus dem Weg räumen. Wahrscheinlich, weil du dein Dealer-Revier verloren hast, seit Duarte die Hand auf das Buena Vista ausgestreckt hat…“

      „Jeder muss sehen, wie er zurecht kommt“, erwiderte Tambino. „Klar, der Mann in Weiß will natürlich, dass in Gutierrez’ Clubs jetzt ausschließlich sein Schnee verkauft wird.“

      „Da steht doch viel mehr für dich auf dem Spiel, Greg! Und wenn du das Geld nicht aufbringen kannst, dann frag doch Gutierrez, ob er es dir wiedergibt, dem tust du doch einen Gefallen, wenn du dafür sorgst, dass Duarte verschwindet.“

      „Gutierrez?“, lächelte Tambino. „Den Teufel wird der tun.“

      „Dann tut es mir leid“, sagte Dolores. Sie erhob sich. „So schlecht ist der Job als Go-Go-Girl im Buena Vista auch nicht.“

      „Warte!“

      Tambino sprang auf, griff nach Dolores’ Handgelenk. Er fasste so fest zu, dass wie in einem Schraubstock festsaß.

      „Du tust mir weh“, sagte sie.

      Der Kellner des Coffee Shops, der gerade damit beschäftigt war, ein paar Tische abzuwischen, schaute schon misstrauisch herüber. Greg Tambino ließ die junge Frau los.

      „Jetzt vermassle uns nicht die Tour!“, zischte er. „Das ist DIE Chance!“

      „Uns?“, echote Dolores. „Das wird ja immer interessanter. Wer hängt denn noch mit drin? Entweder du sagst mir alles und zahlst mir einen fairen Anteil, oder du kannst mich mal. Vielleicht sage ich auch Duarte, dass du ein FBI-Informant bist. Oder Gutierrez. Oder beiden. Dann findest du dich irgendwann geteert und gefedert auf einer der Müllhalden von Coney Island wieder!“

      „Setz dich!“, verlangte Tambino. Innerlich verfluchte er Dolores dafür, dass sie in einer Position war, ihm den Preis für ihre Leistung diktieren zu können, aber auch wenn er es sich nicht gerne eingestand, er war in ihrer Hand, wenn sie nicht mitspielte, dann würde das FBI Benny Duarte nur mit einer Probepackung Kokain erwischen, wofür er vielleicht ein paar Jahre bekam. Wenn es hoch kam und seinen Anwälten nicht doch irgendein Winkelzug einfiel, durch den sie ihren Mandanten heraushauen konnten.

      Aber

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