Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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Sie nicht, sagen Sie die ganze Wahrheit. Ich weiß, dass Sie im Grunde ein anständiger Junge sind. Nun reden Sie, das hilft Ihnen wirklich.“

      Vielleicht machte ihm meine barmherzige Zwecklüge Mut. Jedenfalls sagte er: „Von Ihnen wollten wir gar nichts. Sie waren nur mit im Wagen, und das haben wir zu spät entdeckt.“

      „Also gegen Higgins ging es? Warum?“

      „Er wollte doch zu Stellcass. Und das war unser Revier. Wir hatten Sorge, er könnte die Platten …‟

      „Ihre Schwester fuhr zum Zeitpunkt der Brückensprengung mit einem Manne namens Boulanger im Wagen auf der Straße nahe der Brücke. Sie überfuhren den Ingenieur Sievers —, ich meine Boulanger und Ihre Schwester. Wussten Sie davon?“

      Er schüttelte verblüfft den Kopf. „Nein. Mit der Sprengung haben wir gar nichts zu tun.“

      „In einer Kammer der Brückenpfeilers waren die beiden Platten versteckt gewesen, die Sie solange zusammen mit Ihrer Familie gesucht hatten. Wussten Sie das?“

      „Nein, nicht im Mindesten ...“ Er sah mich an wie ein Weltwunder.

      Bevor ich weitere Fragen stellen konnte, kam Larry herein. „Etwas Wichtiges“, rief er.

      Ich ließ Mark Marek solange nach draußen bringen. Dann sagte Larry: „Mrs. Sievers ist verreist. Seit gestern morgen schon. Der Sergeant, der den Bericht geschrieben hat, kann sie gar nicht befragt haben. Mit dem Nachbarn Jenkins habe ich gesprochen. Der sagt, der Fahrer des Lieferwagens sei auf keinen Fall ein Mann von zweiundsechzig Jahren gewesen. Das Gesicht war viel jünger. Und er hätte beobachtet, wie dieser angebliche Stellcass wie ein Sportler die Kiste mit dem Sprengstoff hochgewuchtet hat und auch die anderen schweren Materialien spielend leicht eingeladen hatte.“

      Ich sah ihm an, dass er noch mehr zu berichten hatte. „Na, und weiter?“

      „Mrs. Sievers sitzt bei ihrer alten Tante in Shenandoah. Das bestätigte die dortige Polizei. Sie hat auch keinem Sergeanten der Homicide Guard Aussagen gemacht.“

      Er holte Luft und erklärte weiter:

      „Ich habe auch den Lokführer aus dem Bett gescheucht. Er sagt, dass es keinesfalls ein Mann gewesen sei, der so aussieht, wie ich ihm Stellcass beschrieben habe.“

      „Also ein kräftiger Mensch zwischen fünfunddreißig und fünfundvierzig, nicht wahr?“, fragte ich.

      „Genau. Jetzt würde ich die Mrs. Sievers befragen. Man holt sie gerade zur Polizei in Shenandoah und verhört sie so, wie der Sergeant sie angeblich verhört haben will.“

      „Hm, und wer war dann die Frau, die Sergeant Boils vernommen hat?“

      Larry griente wie ein Lausejunge. „Die Collins. Nachbarn gegenüber hat sie sich als Schwester von Mrs. Sievers ausgegeben.“

      „Stopp! Die Collins war nachweislich bis gestern Abend neun Uhr im Hospital. Danach ist sie getürmt und musste auch noch bis hierher nach Shamokin fahren. Hier stimmt was nicht. Das Verhör des Sergeanten war gegen zwanzig Uhr gestern Abend. Da war die Collins noch in New York.“

      Larry zuckte die Schultern. „Die Beschreibung der Nachbarn passt auf sie.“

      Ein junger Polizist trat ein. Er grüßte und fragte: „Sir, der Staatsanwalt lässt fragen, ob er und Mr. Higgins dem Verhör beiwohnen könnten.“

      „Ist Mr. Higgins schon wieder fit?“

      „Es geht ihm viel besser.“

      „Dann können beide kommen“, entschied ich.

      Als der Beamte gegangen war, fragte Larry: „Machst du es dir nicht unnötig schwer? Warum müssen diese beiden dabei sein?“

      „Warum nicht?“

      Darauf wusste er zunächst keine Antwort.

      „Übrigens, Larry, die kleine süße Schwester kann entlassen werden. Bleib in ihrer Nähe, Larry. Aber sie muss nicht unbedingt über dich stolpern.“

      „Hast du auf sie einen Verdacht?“

      „Eigentlich nicht, aber sie ist mir zu gerissen mit ihren Betäubungsmitteln. So etwas ist nicht alltäglich. Behalte sie gut im Auge!“

      Larry erhob sich vergnügt. „Endlich mal ein prima Job. Wundere dich nicht, wenn ich für einige Tage untertauche.“

      Er war draußen, bevor ich ihm den Briefbeschwerer nachwerfen konnte.

      22

      Der Staatsanwalt und der am Kopf bandagierte Tom Higgins kamen zusammen mit einem Boten, der das Fernschreiben aus Shenandoah brachte.

      Tom griente mich an. „Na, ohne mich geht’s keinen Schritt weiter, was?“

      „So ist es“, erwiderte ich. „Nehmen Sie bitte da drüben Platz.“

      Der Staatsanwalt musterte mich erwartungsvoll, Tom ließ sich ächzend auf dem Stuhl nieder, und ich las das Fernschreiben.

      Es war das Verhör von Mrs. Sievers. Demzufolge hatte sie den Namen Stellcass nie gehört, erklärte jedoch, dass sie inzwischen erfahren habe, woher ihr Mann das Geld für die Schulden genommen habe. Und zwar hätte er einen Teilzahlungsvertrag mit einer kleinen Kreditbank in Manhattan geschlossen. Die Post habe ihr die Unterlagen der Bank nachgesandt. Sie hätte sie eben erhalten. Und daraus ersehe sie, wovon die Schulden bezahlt worden seien.

      Die Polizei in Shenandoah hatte Einsicht in diesen Vertrag genommen und bestätigte seine Echtheit.

      Bei dem Manne, der die Materialien abgeholt hatte, handele es sich um einen Kollegen, der auch bei der A.P. & N.Y. Railroad beschäftigt sei, dessen Namen sie aber nicht kenne. Er hätte sich zwar einmal vorgestellt, aber sie kannte nur seinen Spitznamen, den richtigen Namen habe sie vergessen. Der Spitzname laute „Pingping“. Das, was dieser „Pingping“ abgeholt habe, hätte tags zuvor ein anderer Kollege gebracht und darum gebeten, es hinten im Schuppen für ihn aufzubewahren.

      Diesen anderen Kollegen bezeichnete Mrs. Sievers als einen gewissen Maless oder Mareks, von dem ihr Mann erzählt habe. M. gehöre zum Bautrupp. Mrs. Sievers beschrieb diesen Mann ziemlich genau. Und es sei die Beschreibung von Mark Mareks Bruder, den wir zusammen mit Mareks Mutter und Broom verhaftet hatten.

      „Und Ihnen geht es besser, wie, Tom?“, fragte ich Higgins.

      Er lächelte. „Man tut, was man kann. Ohne mich geht es ja doch nicht.“

      „Gut, dass Sie das sagen, Tom.“ Ich bot ihm eine Zigarette an, aber er zog sich eine Zigarre aus der Tasche, biss sie ab, und nahm mein Feuer an.

      „Tom, ich würde gern einmal wissen, welche Rolle diese Schwester spielte. Irgendwie ist das alles doch ein wenig komisch, nicht wahr?“

      Er beschäftigte sich verlegen mit seiner Zigarre und sagte: „Tja, sie hat sich eben Sorgen um mich gemacht. Ich weiß einige Dinge mehr als Sie, Rex, und das passt verschiedenen Leutchen nicht.“

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