Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland страница 51
Sie nickte. „Sie ist aber nicht in New York. Sie ist hier. Ich habe sie noch vor zwei Stunden gesehen. Eigentlich habe ich Tom schon viel früher wegbringen wollen, aber Sie kamen dazwischen, und ich musste Sie hinaufführen. Tom wollte sofort zu Ihnen, aber ich hatte Angst, das ihm doch noch etwas zustößt ...“
„Nichts. Sie kommen beide ins Hauptquartier. Dann wollen wir mal scharf in diese Geschichte hineinleuchten.“
„Inspektor“, flüsterte sie, „ich weiß von Tom, dass Mr. Stellcass auch in großer Gefahr ist. Tom wollte deshalb zu Ihnen.“
Ich stieg aus und schlug die Tür zu. Zu dem massiven Streifenführer sagte ich: „Setzen Sie zwei Mann zu dem Mädel in den Wagen. Am besten zwingen Sie die Kleine, die Hände still an einer Stelle zu halten. Sie wirft gerne mit Betäubungsmitteln um sich.“
Larry kam. „Sie wollte ihn zu sich in die Wohnung bringen lassen. Den Fahrern hat sie gesagt, er werde dort von einem New Yorker Wagen abgeholt. Die beiden waren schon misstrauisch geworden und wollten hinterher die Polizei anrufen.“
„Sie hätten’s besser gleich getan. Was liegt sonst an?“
„Ich habe inzwischen alle Anhaltspunkte über das Mädchen. Sie ist unbescholten und hat einen Verlobten. Einen — jetzt halt dich fest — Fred Marek.“
„Fred Marek?“
„Der Name scheint häufig vorzukommen hierzulande.“ Larry lachte.
Mir war nicht nach Lachen zumute. „Etwas zu häufig, scheint mir.“
Da begriff auch Larry. „Sollte der etwa mit diesen Mareks verwandt …“
Ich nickte. „Es ist einer der Söhne. Der Brückensprenger, wenn man Stellcass glauben kann.“
„Dem kannst du aber doch nicht glauben!“
„Und wenn ich’s doch tu, Larry? Ich muss bloß hinter die Geschichte mit der Frau kommen.“
„Welcher Frau?“
„Betty Collins alias Betty Marek.“
19
Drei Ärzte beugten sich über den Patienten. Zwei Polizisten standen abseits vom Bett und machten ratlose Gesichter. Sie sahen mich bestürzt an, als ich auf sie zuging. Von den Ärzten kümmerte sich keiner um mich. Auch die beiden ältlichen Schwestern vor dem Bett drehten sich nicht einmal um.
„Was ist?“, fragte ich „Er hatte seine Medizin genommen, und dann fing er auf einmal an zu röcheln und zu stöhnen. Ich bekam es mit der Angst und rief den Arzt“, erklärte mir der Polizist, der Wache gehalten hatte.
„Medizin?“
Einer der Ärzte drehte sich um. Ich wies mich ihm aus und nannte meinen Namen. Da verwandelte sich sein strenges Gesicht in Freundlichkeit, und er sagte: „Mein Name ist Darfield. Ich bin der Oberarzt. Mr. Stellcass hat vermutlich eine falsche Medizin bekommen und auch eingenommen.“
„War es während Ihrer Wache?“, fragte ich den Polizisten.
„Nein. Das heißt, bevor Sie zum ersten Male kamen, war eine Schwester hier, die ich nicht kenne. Eine mit rotblondem Haar.“
Als er die Beschreibung aufsagte, zog ich ein Foto aus der Tasche. Er tippte aufgeregt darauf und rief: „Das ist sie.“
Es war ein Bild der Collins.
„Hatte sie einen Verband am Kopf, ein Pflaster vielleicht?“
„Ja, ein Stück schaute unter der Haube hervor. Ich fragte sie noch, ob sie das vom Fußball hätte. Da hat sie gelacht und gesagt, sie sei die Treppe hinabgestürzt.“
„Sie Unglückswurm!“, stöhnte ich. Dann wandte ich mich an den Arzt. „Wie steht es mit ihm?“ Ich deutete auf Stellcass.
„Nicht gut“, erwiderte der Arzt schulterzuckend. „Eine Toxikose. Wir wollen es mit einer Bluttransfusion versuchen.“
„Ist er bewusstlos?“
Der Arzt ging zum Bett und sah über die Schultern seiner beiden Kollegen hinweg. „Hm, manchmal kommt er zu sich. Wir haben ihm eine Kreislaufinjektion gegeben, die regt an. Er wird bald bei Bewusstsein sein, hoffe ich.“
Ich trat ans Bett, und gerade da schlug Stellcass die Augen auf. Er sah mich aus wässrigen Augen an, doch langsam wurde sein Blick klarer. „Inspektor ...“
„Die Tochter von Marek war bei Ihnen ... als Schwester.“
„Weiß nicht.“
Der eine Arzt mischte sich ein. „Es strengt ihn zu sehr an.“
„Nur noch eine Frage. Mr. Stellcass, nicken Sie nur, wenn ich etwas richtig sage, und dann beantworten Sie meine Frage. Als die Brücke gesprengt wurde, haben Sie zugesehen?“
„Nein, ich kam nicht dazu“, flüsterte er heiser.
„Aber Sie wissen, dass es Fred Marek getan hat? Warum hat er es getan?“
„Er wollte nicht, dass die Mädchen im Zug …‟ Er stöhnte und schloss die Augen.
„Hören Sie auf, das ist nicht zumutbar!“, protestierte der eine Arzt, ein älterer Mediziner.
Unbeirrt fragte ich: „Haben Sie gesehen, dass Sievers überfahren wurde? Oder hat man ihn niedergeschlagen und dann überfahren?“
Stellcass öffnete die Augen. „Überfahren“, lispelte er. „Rannte zum Auto … hatte Zerstörung gesehen … wollte vielleicht melden ... kam Auto ... fuhr ihn um … Betty und fremder Mann … stiegen aus … zogen ihn an die Seite … fuhren dann mit beiden Wagen weiter …“
„Nun ist aber Schluss!“, rief der ältere Arzt.
Ich nickte und sagte zu Stellcass: „Alles Gute! Und keine Angst mehr. Wenn Sie gesund sind, wird alles wieder gut bei Ihnen!“
Er versuchte zu lächeln, und in seinem Blick lag Dank.
20
„Wie konntest du ihm so was sagen?“, fragte Larry. „Ich meine, dass für ihn alles wieder gut wird?“
„Weil er ein armes Schwein ist, wie man so sagt. Jetzt werden wir ins Hauptquartier fahren und einen starken Kaffee trinken, dann geht es weiter. Und in zwei Stunden wissen wir mehr.“
So geschah es. Während wir noch unseren Kaffee tranken, trommelte die Polizei alle Zeugen zusammen, die sie von mir auf einer Liste aufgezählt bekommen hatte.
Doch bevor ich damit anfangen konnte, Verhöre anzustellen, erschien der Staatsanwalt. „Ich habe Neuigkeiten für