Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten. A. F. Morland

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Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten - A. F. Morland

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kennen meine Methode, zu knipsen, ohne um Erlaubnis zu fragen.“

      Bount nickte. „Ich dachte mir schon, dass das eines Tages ins Auge geht. Heute war’s wohl soweit.“

      „Ich habe einen Kerl vor die Linse gekriegt, der nicht nur was auf dem Kerbholz hatte, sondern auch noch mit der Mieze seines Todfeindes poussierte.“

      Bount grinste. „Wie Sie schon sagten: Glück muss der Mensch haben.“

      „Der Bastard schickte mir diese Schläger ins Haus. Sie nahmen mir zuerst den Film weg und machten mir anschließend klar, dass ich nächstens lieber fragen solle, bevor ich auf den Auslöser drücke.“

      „Ich könnte mir denken, dass Sie diesen Rat beherzigen werden.“

      Jesse Crocker massierte sein Kinn. „Die Kerle sprachen eine deutliche Sprache. Wenn Sie nicht dazwischengefunkt hätten, wäre ich wohl im Krankenhaus zu mir gekommen.“

      „Ich gebe Ihnen Gelegenheit, sich zu revanchieren, Jesse“, sagte Bount. Er sprach von den Schutzgebühren und wollte wissen, ob Crocker davon schon etwas läuten gehört hatte.

      Der Fotograf schüttelte den Kopf. „Nein, das ist mir neu, aber wenn Sie wollen, höre ich mich gern für Sie um.“

      „Ich will“, sagte Bount.

      „Sobald ich etwas in Erfahrung gebracht habe, rufe ich Sie an.“

      „Wunderbar.“

      „Wissen Sie, wer alles erpresst wird?“, wollte der Fotograf wissen.

      „Sicher weiß ich es nur bei Arthur Douglas und Maggie Taylor. Sie haben nicht zufällig eine Ahnung, wo sich Mark Taylor herumtreibt?“

      „Leider nein, aber auch danach werde ich fragen. Ich nehme an, es interessiert Sie nicht so sehr, wer die Erpressten sind, sondern mehr, wer die Erpresser sind.“

      Bount nickte. „Und da die Erpresser auch schon einen Mord auf dem Gewissen haben, wäre mir sehr gedient, wenn ich diese Information bald bekäme.“

      12

      Natürlich suchte auch Jimmy Taylor überall in der Stadt seinen Vater. Er redete mit vielen Leuten.

      Einige hatten Mark Taylor in guter Erinnerung, andere wollten an ihn nicht erinnert werden. Jimmy hatte es sich nicht so schwierig vorgestellt, den Vater wiederzufinden.

      Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie groß New York und wie klein dagegen ein Mann ist. Aber er gab nicht auf. Er klapperte sämtliche Boxschulen ab, die er kannte, und er suchte sich weitere aus dem Adressbuch heraus.

      Um 19 Uhr machte er Pause. Da war er mit seiner Freundin Hester in der 125. Straße Ost verabredet. Er wartete auf sie in einem Coffeeshop. Davon, dass Ben Shaw einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war, hatte er noch keine Ahnung.

      Hester Collins, ein quirliges, achtzehnjähriges Mädchen mit tanzenden braunen Locken, betrat kurz nach 19 Uhr das Lokal. Sie trug einen dieser hochmodernen überlangen Pullover und die passenden Legwarmers dazu.

      Jimmy hob die Hand. Hester erblickte ihn, setzte ein strahlendes Lächeln auf und begab sich zu ihm. Sie küsste ihn ungeniert und setzte sich. „Ich kann leider nicht lange bleiben“, sagte sie.

      „Ich auch nicht“, sagte er.

      Jimmy erzählte der Freundin von den Sorgen, die seine Mutter und er neuerdings hatten.

      Hester blickte ihn erschrocken an. „Das ist ja schrecklich.“

      Er setzte zu einem Lächeln an, das aber nicht zustande kam. „Wir werden das schon irgendwie schaffen. Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Sobald er bei uns ist, geht’s wieder aufwärts. Außerdem können wir mit der Hilfe des besten Privatdetektivs von New York rechnen. Bount Reiniger ist sein Name. Er ist ab und zu Gast bei uns. Ich bin überzeugt, dass es ihm gelingt, diesen Verbrechern das Handwerk zu legen. Reiniger hat bisher noch jeden erwischt.“

      Jimmy legte seine Hand auf ihren Arm. „Hör zu, Hester, es ist wahrscheinlich besser, wenn wir uns für eine Weile nicht sehen.“

      „Warum nicht?“

      „Ich habe Angst um dich, und ich möchte dich in unsere Schwierigkeiten nicht hineinziehen, verstehst du?“

      Hester schüttelte den Kopf. „Nein, Jimmy, das verstehe ich nicht. Wir gehören nicht nur zusammen, wenn die Sonne scheint.“

      „Nett, dass du das sagst. Ich danke dir dafür. Aber wenn man eine Gefahr kennt, sollte man ihr aus dem Wege gehen, und genau das wirst du tun. Versprichst du mir das? Ich habe schon genug um die Ohren. Ich möchte mir nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen. Vielleicht ist die Sache in ein paar Tagen ausgestanden, dann melde ich mich wieder bei dir. Bis dahin beschränken wir uns aufs Telefonieren, okay?“

      Hester seufzte. „Okay, wenn du es wünschst.“ Sie blickte auf ihre Uhr und sagte, sie müsse gehen.

      „Was hast du denn so Wichtiges zu tun?“, wollte er wissen.

      „Du weißt doch, dass ich meine Finanzen mit Nachhilfeunterricht aufbessere“, sagte Hester Collins. „Da ist ein Junge aus der Nachbarschaft. Er hängt ziemlich in Mathematik und hat morgen eine schwierige Prüfung vor sich. Ich will versuchen, ihm zu helfen. Vielleicht geht ihm heute noch ein Licht auf. Wenn nicht, wird er die Klasse wohl oder übel wiederholen müssen.“

      „Deswegen stürzt die Welt nicht ein.“

      „Für ihn schon. Er ist sehr sensibel.“

      Hester erhob sich. Sie bat Jimmy, seiner Mutter schöne Grüße von ihr zu bestellen und verließ den Coffeeshop. Er sah ihr nach, als sie an der großen Glasscheibe vorbeiging.

      Sie winkte ihm noch einmal zu, überquerte die Straße, begab sich zur nächsten U-Bahn-Station und fuhr nach Hause. Das Gebäude, in dem sie wohnte, stand in Long Island City.

      Es war ein schmales, hohes, altes Haus mit einem schäbigen offenen Lift, der bei jeder Fahrt furchtbar ächzte und in naher Zukunft wohl seinen Geist auf geben würde.

      Hester benützte ihn nicht gern, da sie aber im neunten Stock wohnte und keine Lust hatte, Weltmeisterin im Treppensteigen zu werden, nahm sie doch immer wieder seine Dienste in Anspruch.

      Im Flur war es dunkel. Die Lampe, die ihn normalerweise erhellte, war ausgefallen. Hester fand sich auch ohne Licht zurecht. Sie hätte den Fahrstuhl mit verbundenen Augen gefunden, wusste genau, wie viele Schritte sie machen musste, um ihn zu erreichen, und kannte jeden Mauervorsprung.

      Beim Gitterkäfig angelangt, drückte sie auf den Rufknopf. Irgendwo hoch oben setzte sich der Aufzug ratternd und ächzend in Bewegung. Diese Geräusche überlagerten ein anderes, das hinter dem Mädchen entstand.

      Hester Collins bemerkte nicht, wie sich aus dem dunkelgrauen Schatten einer Mauernische eine Gestalt löste und auf sie zu schlich. Ahnungslos stand sie vor der Aufzugtür und wartete auf die Kabine.

      Die Gestalt

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