Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten. A. F. Morland

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Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten - A. F. Morland

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Herz übersprang einen Schlag. Sie wollte sich erschrocken umdrehen, aber da wurde sie hart gepackt und festgehalten. Eine Messerspitze drückte sich schmerzhaft in ihren Hals.

      „Keinen Laut!“, knurrte der Mann hinter ihr.

      Hester war steif wie ein Brett geworden. Auf ihrem blassen Gesicht spiegelte sich die Angst. Würde der Kerl zustoßen? Was hatte er im Sinn? Eine Vergewaltigung?

      O Gott, nein, dachte Hester bestürzt. Lieber will ich sterben.

      „Ganz still!“, sagte der Mann.

      „Ja“, stammelte Hester. „Ja.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Was wollen Sie von mir?“

      „Du bist doch Jimmy Taylors Freundin.“

      „Ja.“

      „Uns passt nicht, was der Junge tut. Wie wär’s, wenn du in unserem Sinn Einfluss auf ihn nehmen würdest?“

      „Was soll ich ihm denn sagen?“

      „Dass er den Dingen ihren Lauf lassen soll. Er kann ja doch nichts verhindern, handelt sich nur zusätzlichen Ärger ein, wenn er weitermacht. Ich glaube, er hängt sehr an dir. Wenn er uns ärgert, könntest du zu Schaden kommen. Wirst du ihm das bestellen?“

      „Ja …“, keuchte Hester Collins.

      Der Mann lachte. „Du bist ein kluges Mädchen. Wäre schön, wenn es dir gelänge, Jimmy zur Vernunft zu bringen. Schaffst du es nicht, könnte es passieren, dass ich mich noch einmal um dich kümmere. Dann kommst du aber nicht bloß mit dem Schrecken davon, das kannst du von mir schriftlich haben. Ist alles klar?“

      „Ja …“, flüsterte Hester. Ihre Knie zitterten und waren weich wie Gummi. Wenn der Kerl sie doch nur endlich losgelassen hätte.

      Der Fahrstuhl traf im Erdgeschoss ein. „Du steigst jetzt in den Lift, ohne dich umzudrehen“, sagte der Mann.

      Hester wagte wegen des Messers, das an ihrer Kehle saß, nicht zu nicken. Sie hatte sich im Leben noch nie so sehr gefürchtet.

      „Du fährst nach oben und rufst Jimmy an“, sagte der Verbrecher. „Wohlgemerkt: Jimmy! Nicht die Polizei! Solltest du die Bullen einschalten, bist du dran. Glaub nicht, dass wir das nicht bemerken würden. Vielleicht haben wir dein Telefon angezapft. Also sei vernünftig, dann wird dir nichts geschehen.“

      Der Mann griff an Hester Collins vorbei und öffnete die Aufzugtür. Endlich nahm der Gangster das Messer fort. Das zitternde Mädchen atmete erleichtert auf.

      Der Kerl versetzte ihr einen Stoß, der sie in die Liftkabine beförderte. Hinter ihr fiel die Tür zu. Ohne sich umzudrehen, suchte sie mit zitternder Hand die Etagenknöpfe.

      Sie wusste nicht, ob sie auf den richtigen Knopf drückte, das war im Moment auch nicht so wichtig. Hauptsache, der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung und brachte sie fort von hier.

      Mit einem Ruck hob sich die Kabine. Hester blieb so stehen, wie sie stand. Nicht einmal im vierten Stock wagte sie sich umzudrehen. Jetzt begriff sie erst in vollem Umfang, in was für Schwierigkeiten Jimmy Taylor und seine Mutter steckten.

      Der Auftritt dieses Verbrechers hatte ihr gezeigt, wie skrupellos diese Leute ihr Ziel verfolgten. Maggie Taylor schien letzten Endes keine andere Chance zu haben, als zu zahlen.

      13

      Von dem Mord an Ben Shaw erfuhr Bount Reiniger nach seiner Heimkehr. Die Nachricht befand sich auf Band. Gleich zweimal. Einmal übermittelte sie ihm Maggie Taylor, das zweite Mal Toby Rogers.

      Für Bount Reiniger ergab dieser Mord keinen Sinn. Wem war damit gedient? Gehörte das zur Einschüchterungstaktik der Schutzgeldgangster? Oder war der alte Barkeeper zufällig irgendeinem Süchtigen in die Hände gefallen, der dringend Geld für den nächsten Schuss brauchte und im Parkhaus auf ein Opfer gewartet hatte?

      Obwohl es so gewesen sein konnte, hatte Bount etwas gegen solche Zufälle. Er konnte sich deshalb mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Es passte ihm besser ins Bild, dass die Schutzgeldgangster hinter diesem sinnlos erscheinenden Mord standen.

      Es würde sich schon noch herausstellen, was sie damit bezweckten. Diese Kerle taten keinen Schritt, den sie sich vorher nicht gründlich überlegten. Bount verließ sein Büroapartment wieder und begab sich zu Maggie und Jimmy Taylor.

      Die Bar war so voll wie immer. Nur hinter dem Tresen vermisste Bount jemand: Ben Shaw, die gute, alte, treue Seele. Nie mehr würde Ben dort stehen, die Gäste bedienen und sich ihre Sorgen anhören.

      Maggie Taylor nahm seinen Platz ein. Jimmy assistierte ihr. Beide arbeiteten mit ernsten Gesichtern und traurigem Blick. Bens Tod hatte sie so schwer getroffen, als hätten sie einen Angehörigen verloren.

      Bount setzte sich auf einen Hocker. „Tut mir leid … das mit Ben.“

      Maggie sah ihm verzweifelt in die Augen. „Er war ein herzensguter Mensch, von dem man alles haben konnte. Warum ihn, Mister Reiniger? Warum ihn?“

      Bount hob die Schultern. „Ich weiß es noch nicht.“

      „Captain Rogers glaubt, dass Ben das Opfer irgendeines Räubers wurde.“

      „Haben Sie dem Captain von Ihren Schwierigkeiten erzählt?“

      Maggie schüttelte den Kopf. „Ich hatte nicht den Mut. Vor diesem heimtückischen Mord war ich noch entschlossen, den Gangstern zu trotzen.“

      „Und nun?“

      Maggie seufzte schwer. „Ich glaube, nun bringe ich die Courage dazu nicht mehr auf.“

      „Haben sich die Verbrecher mit Ihnen schon wieder in Verbindung gesetzt?“, fragte Bount.

      „Nein.“

      „Sie warten wohl erst ab, bis der Schock voll wirkt“, sagte Bount Reiniger. „Diese Kerle wissen, wie sie ihre Opfer mürbe machen müssen.“

      Jimmy trat neben seine Mutter. „Haben Sie schon etwas wegen meines Vaters unternommen, Mister Reiniger?“

      „Meine Assistentin war in dieser Angelegenheit heute den ganzen Tag unterwegs.“

      „Ich auch“, sagte Jimmy Taylor. „Leider ohne Erfolg.“

      „June March hatte auch kein Glück, aber sie wird weitersuchen.“

      „Ma ist jetzt auch dafür, dass Dad zurückkommt“, sagte Jimmy.

      „Ich glaube auch, dass Mark Taylor euch beiden den Halt geben könnte, den ihr jetzt braucht“, meinte Bount.

      Jimmy Taylor wischte mit einem Tuch über den Tresen. Er stellte Bount einen Johnnie Walker hin, ohne zu fragen. Kummerfalten gruben sich in seine Stirn. Bount sah, wie der Junge nach Worten suchte.

      Außer dem Tod des Barkeepers schien ihn noch etwas zu bedrücken. Bount blickte ihn abwartend an. „Mister Reiniger…“, begann Jimmy und

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