Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten. A. F. Morland

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Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten - A. F. Morland

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antun wollten, aber dass sie nicht die Absicht gehabt hatten, mit ihm über den Verfall des Rohölpreises oder das Wetter zu reden, lag für ihn auf der Hand.

      Als der Wagen losfuhr, fasste er neuen Mut. Die Verbrecher hatten die Suche aufgegeben. Er konnte zu seinem Auto zurückkehren.

      Zehn Minuten, eine Viertelstunde würde er verstreichen lassen, um einigermaßen sicher sein zu können, dass die Verbrecher das Feld geräumt hatten. Den Anruf bei Bount Reiniger schenkte er sich.

      Er hatte noch eine bessere Idee. Er würde Bount Reiniger in dessen Büro aufsuchen und ihn persönlich um Hilfe bitten. Erst dann würde ihm mit großem Gepolter der schwere Stein vom Herzen fallen, der ihn im Augenblick zu erdrücken drohte.

      Misstrauisch näherte sich Ben Shaw der Tür, die ins Parkhaus führte. Er getraute sich nicht, zu glauben, dass die Gefahr vorüber war. Vor ihm lag eine dämmerige Etage, in der es nach Öl, Benzin und Abgasen roch.

      Voller Argwohn trat der Barkeeper durch die Tür. Hass keimte in ihm. Hass auf Menschen, die sich nicht um die Gesetze kümmerten, die machten, was ihnen passte, die Leute terrorisierten, einschüchterten, verfolgten, wie Parasiten von ihrem Geld lebten, zu faul waren, um mit ehrlicher Arbeit ihr Geld zu verdienen.

      Wieso nahmen sie sich das Recht, so zu leben? Warum waren die Behörden so machtlos gegen sie? Was war falsch an diesem Gesellschaftssystem, das zuließ, dass sich solche verbrecherischen Elemente dermaßen frei entfalten konnten?

      Shaw schlich an der Wand entlang. Im Parkhaus herrschte vorübergehend Stille. Beinahe unheimlich war das. Als endlich wieder irgendwo ein Anlasser mahlte, war das für Shaw beinahe ein angenehmes Geräusch, das ihm das Gefühl des Verlorenseins nahm.

      Innerlich völlig durcheinander erreichte er seinen Kleinwagen. Als er die Tür öffnen wollte, vernahm er hinter sich ein leises Geräusch. Er zuckte entsetzt herum, und nun erkannte er, dass er dem Frieden mit Recht nicht getraut hatte.

      Er erinnerte sich, dass er nur eine Wagentür zuklappen gehört hatte, bevor der schwarze Wagen weiterfuhr. Beide Gangster waren ausgestiegen, nur einer hatte sich aber wieder in das Fahrzeug gesetzt.

      Der andere war zurückgeblieben und hatte sich in dieser Etage auf die Lauer gelegt. Shaw starrte den Mann entgeistert an. Der Gangster hielt ein schlankes Stilett in der Hand.

      „Warum?“, fragte Ben Shaw verdattert.

      Der Killer sagte kein Wort. Er stach einfach zu.

      11

      Bount Reiniger hatte auch beim zweiten Mal kein Glück bei Arthur Douglas. Die Angst des Mannes verschloss ihm doch fester den Mund, als Bount Reiniger angenommen hatte.

      Die Serie der Erfolglosigkeit setzte sich dann den ganzen Tag lang fort. Niemand konnte oder wollte mit Bount über die Schutzgeldgangster reden. June March erreichte ihn zweimal über das Autotelefon, und er erfuhr von ihr, dass sie zwar schon eine Menge unternommen hatte, im Grunde aber ebenso erfolglos geblieben war wie er.

      Doch sie ließen sich beide nicht entmutigen. Während June weiter nach Mark Taylor suchte, begab sich Bount Reiniger zu einem Fotografen namens Jesse Crocker.

      Der Mann zog von Bar zu Bar und fotografierte die Gäste. Er knipste immer, ohne zu fragen, damit die Leute nicht ihr Fotogesicht aufsetzen konnten, wodurch seine Aufnahmen natürlicher und origineller wurden.

      Bount bog in die 148. Straße West ein. Es begann zu dämmern. Durch eine düstere Einfahrt gelangte Bount Reiniger in einen handtuchschmalen Hinterhof. Er stieg aus, die Mercedestür schwappte zu, und Bount ging auf eine braun lackierte Tür zu, die so stark verzogen war, dass man sie nicht mehr ganz schließen konnte.

      Hinter der Tür begann ein finsterer Gang mit lockeren Terrazzoplatten. Sie klapperten bei jedem Schritt, den der Detektiv weiterging. Aber es drang auch noch ein anderes Geräusch an Bount Reinigers Ohr. Es hörte sich an, als würde jemand zu viel Kraft an einen Sandsack verschwenden.

      Und zwischendurch war jedes mal ein „Uff!“ und „Ah!“ zu hören. Da trainierte niemand – da bezog jemand Dresche. Kaum war Bount Reiniger das klargeworden, da startete er auch schon.

      Blech schepperte. Keramik zerschellte. Und dann hatte Bount Reiniger die Tür erreicht, hinter der es rund ging. Es war wohl kein Zufall, dass die Tür Jesse Crockers Namensschild trug.

      Bount rammte mit der Schulter die Tür auf und übersah die Szene mit einem Blick. Crocker, der Fotograf, lag auf dem Boden, und zwei Typen, die für gewöhnlich im Fernsehen die Gangster spielten, wurden soeben ihrem Aussehen gerecht.

      Crocker hatte einiges einzustecken, und es wäre noch dicker für ihn gekommen, wenn nicht Bount Reiniger eingegriffen hätte. Als die Tür gegen die Wand knallte, drehten sich die Schläger gleichzeitig um.

      Bount fackelte nicht lange. Die Situation ließ keine falschen Schlüsse zu. Dies war Crockers Wohnung. Die Burschen hatten hier nichts zu suchen, und Jesse Crocker hatte den Streit garantiert nicht angefangen.

      Im Nutzen von Vorteilen war Bount Reiniger große Klasse. Er münzte seinen überraschenden Auftritt in einen Schlaghagel um und gab damit zumindest einem der beiden Ganoven zurück, was er an Jesse Crocker ausgeteilt hatte.

      Der Getroffene tänzelte mit grotesken Bewegungen durch die geräumige Wohnküche und wäre um ein Haar im Spülbecken gelandet.

      Dann widmete sich Bount Reiniger dem zweiten Schläger. Er stampfte mit seinem Absatz auf dessen Schuh. Der Mann schrie auf, und Bount schloss ihm den Mund mit einem Aufwärtshaken.

      Mit dem breiten Rücken donnerte der Bursche gegen den Besenschrank, und Schläger Nummer eins schleuderte mit Gewürzdosen nach dem Detektiv. Die ersten beiden gingen daneben, aber das Salz traf, und vor Bounts Augen brannte ein Feuerwerk ab.

      Die Ganoven nutzten seine kurze Benommenheit, um schleunigst das Weite zu suchen. Als Bount wieder klar sah, war der Spuk vorbei, und Jesse Crocker lag inmitten von Geschirrscherben.

      Bount massierte seine hämmernde Schläfe. Crocker war zwar nicht bewusstlos, aber auch nicht ganz bei Besinnung. Bount begab sich zum Spülbecken, drehte das kalte Wasser auf, hielt ein blau kariertes Geschirrtuch in den Strahl und klatschte dem Fotografen das Tuch dann aufs Gesicht.

      Das weckte Crockers Lebensgeister. Er gab wieder einen Laut von sich. „Brrr!“, machte er. Eine Lippe war dick angeschwollen, und für Bount grenzte es an ein Wunder, dass der Mann noch alle Zähne im Mund hatte.

      Das Wasser rann Crocker über das Kinn ins Hemd. Er wischte es nicht weg. Bount warf das Geschirrtuch beiseite und fragte: „Wissen Sie schon wieder, wie Sie heißen?“

      „Ja“, murmelte der Fotograf. „Ich glaube, mein Name ist Jesse Crocker.“

      „Gewonnen“, sagte Bount und streckte dem Mann die Hand entgegen.

      Der Fotograf ergriff sie und stand auf. Er grinste schief. „Glück muss der Mensch haben, gescheit braucht er nicht zu sein. Sie hat mir der Himmel geschickt, Reiniger.“

      „Freut mich, dass das Ihre Ansicht ist, Jesse.“ Bount wies mit dem Daumen über die Schulter. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Freunde von Ihnen waren.“

      „Gott

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