Finanzen fest im Griff. Simone Janson

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und Festgeld: Termingeld wird bis zu einem bestimmten, fest definierten Zeitpunkt angelegt. Festgeld ist eine andere Bezeichnung für Termingeld. Alle anderen Anlageformen sind Kapitalanlagen, weil sie ein unternehmerisches Risiko beinhalten.

      4 Kapitalanlagen: Unter dem Sammelbegriff Kapitalanlagen wird landläufig eine Beteiligung an einer Firma, einem geschlossenen Fonds oder Ähn­lichem verstanden.

      5 Unechte Bankbeteiligungen: Wir “beteiligen” uns bereits durch die Kontoeröffnung an einer Bank. Mit unserem Geld sind wir Gläubiger der Bank. Faktisch wird der private Inhaber eines Kontos bei der Bank zum rechtlosen Unternehmer mit hohem Risiko umfunktioniert.

      6 Echte Beteiligungen an Personen- und Kapitalgesellschaften: Echte Beteiligungen sind möglich an Personen- und Kapitalgesellschaften. Eine Beteiligung an einer Firma unterscheidet sich vom Darlehen durch das unternehmerische Engagement. Während Sie als Darlehensgeber lediglich den Anspruch auf den vereinbarten Zins und die Rückzahlung des Kapitals haben, beinhaltet eine Beteiligung das Stimmrecht und das Recht auf Gewinn- oder auch Verlustbeteiligung.

      7 Darlehen: Darlehen gibt es in jeder Art und Form. Juristisch ist es ein schuldrechtlicher Vertrag, bei dem der Darlehens-Geber dem Darlehens-Nehmer Geld oder Sachen zur Nutzung für einen bestimmten Zeitraum überlässt. Übliche Formen des Darlehens sind Sachdarlehen oder Gelddarlehen mit den Varianten Endfällige Darlehen, die am Ende der Laufzeit mit einem Betrag zurückgezahlt werden, Annuitätendarlehen, bei denen der jährlich zu zahlende Betrag aus Zins und Tilgung gleichbleibt, weil die angesparten Zinsen zur Tilgung herangezogen werden. Bei Tilgungsdarlehen bleibt der Tilgungsbetrag konstant, die Zinsen werden aus dem Restbetrag berechnet. Das bedeutet einen stets sinkenden zu zahlenden Betrag, da die Zinsen sich mit jeder Tilgungsrate reduzieren. Hypothekendarlehen sind mit einem Grund­­pfandrecht auf eine Immobilie gesichert. Grundschulddarlehen

      8 Zertifikate: Zertifikate sind Schuldverschreibungen, also Darlehen an die Bank. Anstatt einer Zinsvereinbarung schließen Sie eine Wette ab.

      9 Derivate: Derivate sind hochspekulative Kunstprodukte in Form von Verträgen, die ihren wirtschaftlichen Wert von einer Referenzgröße ableiten. Das können Wertpapiere, Rohstoffe aber auch finanzielle Kunstzahlen sein.

      10 Staats- und Unternehmensanleihen: Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere. Der Emittent, also der Kreditnehmer, verschafft sich fremdes Kapital, um bestimmte Vorhaben umsetzen zu können. Ob alte Schulden getilgt oder Investitionen vorgenommen werden oder das Geld als Betriebsmittelkredit einfach verbuttert wird – diese Fragen bleiben meistens unbeantwortet. Emittenten können Staaten und Unternehmen sein. Ist der Emittent ein Staat, spricht man von Staatsanleihen. Sie haben ein riesiges Volumen und sind daher sehr liquide. Sie werden von Ratingagenturen bewertet. Emittenten mit erstklassiger Bonität erhalten das beste Rating (z. B. “AAA”, das “Triple A” von Standard und Poor’s). Je besser das Rating, desto niedriger der Zins.

      11 Fix und variabel verzinsliche Anleihen: Bei fix verzinsten Anleihen erhält der Investor einen gleichbleibenden, bei der Emission festgesetzten Zins für die gesamte Laufzeit. Die variabel verzinste Anleihe hat einen schwankenden Zinssatz, der an einen Referenzzins gebunden ist. Investoren bietet sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten wie Wandelanleihen (Convertible bonds), Optionsanleihen (Warrant bonds), Inflationsgeschützte Anleihen (Inflation-indexed bonds oder Linkers), Nullcouponanleihen (Zero-coupon bonds), Tilgungsanleihen, Annuitätenanleihen, Coco-Bonds (Contingent convertible bonds), Währungsanleihen gibt es sowohl von Staaten als auch von Firmen. Von hochqualitativen bis zu äußerst risikoreichen Bonds, genannt High-yield bonds, ist alles verfügbar.

      12 Staatsfonds: Mit Fonds verhält es sich ähnlich wie mit Anleihen. Sie sind so zahlreich wie Pflastersteine auf der Straße und in ebenso vielen Formen vorhanden. Fonds sind Gebilde, die Kapital einsammeln, anlegen und verwalten. Staatsfonds halten weltweit ein Kapital in Höhe von weit mehr als 4 Billionen US-Dollar. Ob gewollt oder ungewollt, sie beeinflussen damit die Finanzmärkte. Privatanlegern stehen diese Fonds nicht zur Verfügung.

      13 Offene Fonds: Investmentfonds sind eine besondere Anlageform mit unterschiedlichen Zielrichtungen. Sie funktionieren als große “Geldsammelbecken”, in die viele Anleger ihr Geld einzahlen, um es gemeinsam anzulegen. Das “Geldsammelbecken”, die Investmentgesellschaft bündelt die Einzahlungen in einem Sondervermögen, das heißt, die Gelder müssen strikt vom Vermögen der Gesellschaft getrennt werden. Der Anleger wird Miteigentümer am Fondsvermögen und nimmt an der Wertentwicklung teil (sowohl am Gewinn als auch am Verlust). Für seine Einzahlungen erhält der Investor Anteilscheine, die börsentäglich gehandelt werden. Fondsmanager verwalten das Geld und legen es je nach Ausrichtung des Fonds z. B. in Aktien oder Anleihen an. Es gilt der Grundsatz der Risikostreuung, das heißt, das gesamte Fondsvermögen wird in viele Einzelwerte, Aktien oder Anleihen investiert. Durch die Streuung des Geldes wird das Risiko reduziert. Diversifikation lautet der Fachausdruck hierfür. Üblicherweise fallen bei diesen gemanagten Fonds, wie sie genannt werden, Kos­ten an: Der Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühren, Gebühren der Depotbank.

      14 Dachfonds: Dachfonds investieren nicht in einzelne Produkte, sondern in Investmentfonds. Unter ihrem “Dach” vereinen sich also eine Mehrzahl von Investmentfonds. Bei offenen Immobilienfonds gilt es, eine Besonderheit zu beachten: Hier wird die Investmentgesellschaft Eigentümerin der Immobilien und als solche im Grundbuch eingetragen. Über diese Gestaltung kann sich der Kleinanleger an Immobilien beteiligen.

      15 Geschlossene Fonds: Durch Erwerb von Anteilen beteiligt sich der Anleger an einer Gesellschaft (meistens GbR oder KG). Die Gesellschaft plant eine oder mehrere Projekte. Ist das erforderliche Kapital vorhanden (gezeichnet), wird die Ausgabe von Anteilscheinen eingestellt (geschlossen). Die Projekte sind unterschiedlicher Art. Die häufigsten sind Immobilien, Schiffe, Flugzeuge, Container, Solaranlagen und auch Filme. Die Vorteile liegen in einer überdurchschnittlichen und regelmäßigen Rendite über einen langen Zeitraum. Es gibt jedoch einige gravierende Nachteile. Die Beteiligung ist grundsätzlich mit einem unternehmerischen Risiko behaftet. Das kann zu einem Totalverlust führen. Als Mitunternehmer haften Sie.

      16 Kapitallebens- und Rentenversicherung: Die Kapitallebensversicherung beinhaltet zwei Versicherungen: Eine Risikolebensversicherung, die beim Tod der versicherten Person fällig wird. Beim Erreichen des vereinbarten Ablauftermins wird das angesammelte Kapital zur Auszahlung fällig. Meistens kann auch eine Auszahlung als Rente gewählt werden. Sie war des Deutschen liebstes Kind beim Investment, das Steuersparmodell des kleinen Mannes. Noch immer gibt es über 90 Millionen Verträge. Doch seit geraumer Zeit verliert sie an Bedeutung infolge der beschlossenen Besteuerung und der Niedrigzinspolitik, die die Renditen auf den Sparanteil förmlich eingedampft hat. Damit nicht genug, hat der Gesetzgeber in den letzten zehn Jahren den Garantiezins kontinuierlich gesenkt. Bei der Rentenversicherung fehlt die Absicherung des Todesfalles. Die Risikolebensversicherung deckt lediglich den Todesfall der versicherten Person ab.

      17 Edelmetalle und sonstige: Unter den Edelmetallen ist Gold das beliebteste Investment. Alle anderen folgen mit großem Abstand. Sie haben eins gemeinsam: Sie werfen keine Rendite ab. Insofern ist es für mich kein echtes Investment. Edelmetalle werden meistens von Angst getrieben erworben und sind für den Notfall gedacht.

      18 Immobilien: Der größte Traum der Deutschen ist das eigene Heim. Die überwiegende Mehrheit wünscht es sich, die wenigsten gehen das Ziel jedoch strebsam an. Dieser Wunsch ist allein mit eigenen Mitteln schwer zu erreichen. Eine gründliche Analyse der finanziellen Situation ist zwingend erforderlich: Was ist an finanziellen Mitteln vorhanden? Welche werden realistisch erwartet? Welche Einnahmen sind künftig sicher verfügbar? Welche monatliche Belastung ist tragbar? Mit einer einfachen Formel können Sie die monatliche Belastung berechnen: Bei einer Annuität in Höhe von 6 % (5 % Zinsen, 1 % Tilgung) teilen Sie die Höhe des Kreditbetrages durch 200. Als Beispiel nehmen wir einen Kreditbetrag in Höhe von 300.000 €. Dividiert durch den Faktor 200 ergibt sich eine monatliche Belastung von 1.500 €. Die Faktoren betragen bei 4 % 300, bei 5 % 240, bei 7 % 171,43 und bei 8

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