Freiheit statt Scham. Mirjam Fischer

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Freiheit statt Scham - Mirjam Fischer

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Nur durch die Andersartigkeit von Mann und Frau entsteht ein Kind. Es braucht von jedem einen Teil, damit ein Mensch daraus hervorgeht.

       Wenn wir nicht verstehen, dass wir alle unterschiedlich sind und dass das von Gott genau so geplant war, dann werden wir fortlaufend der Scham einen Nährboden bieten.

       Scham ist also ein Gefühl, das uns unser Bewusstsein vermittelt, wenn wir nicht dem entsprechen, was wir gerne sein möchten.

      Viele Frauen leiden unter Selbsthass, weil sie ihren Körper nicht so annehmen können, wie er ist. Die Medien präsentieren ein Bild der Frau, das erstrebenswert sein soll, dem jedoch nicht jede Frau dieser Erde entspricht. Darum haben besonders Teenager Probleme, wenn sie dieser Norm nicht gerecht werden. In diesem Alter der Selbstfindung ist es von großem Nachteil, wenn man mit solchen Normen bombardiert wird, anstatt zu wissen, wie gut es ist, dass jeder Mensch einzigartig ist. Viele Frauen eifern dem Idealbild nach und beginnen mehr und mehr jemand anderes zu werden; oder sie kapitulieren und gehen rebellisch gegen dieses Ideal vor. Beide Richtungen sind nicht der Weg zur Selbstfindung und führen nur weiter in die Scham hinein, die uns antreibt, etwas zu tun und zu sein, was wir nicht sind.

       Scham ist ein Gefühl, das uns antreibt. Ein Gefühl, das uns sagt, dass wir nicht genügen. Scham verschleiert deine wahre Schönheit und lässt dich diese verbergen.

      In meiner Schulzeit schämte ich mich oft, dass ich am Sonntag in eine Kirche und an den Samstagen in die Jungschar ging. Ich habe mich geschämt zu sagen, dass meine Freunde, mit denen ich mein Leben, meine Trauer und anderen Dinge im Leben teile, aus der Kirche stammen. Ich dachte, ich könne nur dazugehören, wenn ich so sei wie die anderen Kinder um mich herum. Anders zu sein, war gar nicht willkommen. Ich habe es oft erlebt, dass Kinder, die anders waren, nicht akzeptiert, sondern ausgelacht oder gar gemobbt wurden.

      In ständiger Angst, meine Tarnung könne auffliegen, erzählte ich lange nichts von dem, was an meinen Wochenenden los war. Darauf angesprochen war ich sehr wortkarg, und man brachte nicht viel aus mir heraus. In diesen Momenten fühlte ich mich ausgeliefert. Ich wollte um jeden Preis dazugehören und bloß nicht ausgelacht oder gar ausgeschlossen werden. So habe ich mich jahrelang hinter einer Fassade versteckt.

      In meinen Teenager-Jahren wurde immer klarer, dass meine wahren Freunde nicht mit mir zur Schule, sondern mit mir in dieselbe Kirche gingen. Mit ihnen verbrachte ich auch meine freie Zeit. Allmählich begann es mir nicht mehr so viel auszumachen. Seit dem Moment, in dem ich mit der Liebe Gottes spürbar in Berührung kam, konnte ich langsam anfangen zu erzählen. Ich hatte in dieser Zeit ein paar tolle Gespräche mit Leuten aus meiner Schulklasse.

      Doch der Anfang eines solchen Gespräches war jedes Mal schwer für mich. Es war immer das gleiche Gefühl der Bloßstellung und der Machtlosigkeit, das ich überwinden musste, um in ein wirklich tiefes Gespräch zu kommen. Die Scham, nicht dazuzugehören, paarte sich mit der Angst, abgelehnt und ausgestoßen zu werden und wurde für mich zu einer beinahe unüberwindbaren Blockade, die mich allmählich einzumauern begann. Wenn du erst einmal drin bist, dann fühlst du dich vermeintlich sicher, aber es ist schwer, wieder herauszukommen. So war es jedenfalls für mich.

       Auch in der christlichen Gemeinde gibt es Dinge, die ein Nährboden für Scham sein können.

      Als in unserer Gemeinde der Heilige Geist sichtbar zu wirken begann, wurden Menschen so berührt, dass sie lachten, weinten oder gar zu Boden fielen, da sie derart von Gottes Gegenwart überwältigt wurden. Ich war am Anfang skeptisch, dann aber willig, es auch einmal auszuprobieren. Nach mehreren Versuchen bemerkte ich aber, dass das nicht zu klappen schien. Viele Menschen in der Gemeinde wurden mächtig vom Geist berührt und dadurch gestärkt. Ich jedoch erlebte das nicht. Ich begann, mich unter Druck zu setzen und aus mir selbst heraus zu lachen, was ehrlich gesagt wirklich anstrengend war. Doch ich wollte dazugehören und nicht danebenstehen.

      Ich hielt es eine Zeit lang für „geistlich“, wenn man vom Heiligen Geist erfüllt zu lachen begann. Doch ich konnte es nicht. Nach einer Phase des Drucks und der vielen Versuche, es selbst herbeizuführen, zeigte mir der Heilige Geist auf, dass ich es nicht aus mir heraus bewirken konnte, sondern dass er es tat.

      Ich gehe den Dingen gerne auf den Grund, und so stellte ich ihm die Frage, was mich antrieb, so zu handeln und nicht auf sein Wirken zu warten. Er zeigte mir auf, dass ich mich dafür schämte, dass etwas an mir vorbeigehen könnte. Ich machte mich davon abhängig, wie andere sein zu wollen. Doch ich erkannte, dass ich eben nicht wie die anderen war. Ich bin kein Mensch, der viele Emotionen zeigt. In gewissen Situationen kann ich Gefühle zeigen, jedoch gehöre ich nicht zu den Menschen, die viel weinen oder die Stimmung stets nach außen tragen. Ich bin so, dass ich mir immer viele Gedanken mache, die alles bis ins Kleinste zerlegen und allem auf den Grund gehen. Dies lässt meinen Emotionen nur begrenzt Raum, und so kommt meine emotionale Seite selten, aber immer dann zum Ausdruck, wenn es für mich richtig ist.

      Immer mehr habe ich verstanden, dass ich so bin und dass das voll in Ordnung ist. Es gibt Momente, in denen der Heilige Geist in mir ein Lachen bewirkt. Doch oft verspüre ich in den Augenblicken der Herrlichkeit Gottes eher eine Schwere in meinem Herzen und genieße den leichten Wind, der mein Herz umgibt.

       So wirkt der Heilige Geist auch in diesen Dingen genau so, wie es für jeden einzelnen richtig und gut ist. Wir müssen nichts anstreben, was wir nicht sind. Wenn wir z. B. nicht so emotionale Menschen sind, dann ist das gut so. So können wir eine andere Facette des Heiligen Geistes erfahren, die genau so genial ist wie all das, was wir bei anderen Menschen beobachten können.

      Anwendung

      •Frage den Heiligen Geist, ob es Dinge in deinem Leben gibt, für die du dich schämst.

      •Gibt es etwas in deinem Leben, das du gerne ändern würdest, damit du anderen mehr gefällst?

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